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Kreis von Malern des ersten Drittels des 16. Jahrhunderts entlang der Donau in Bayern und im nördlichen Teil Österreichs Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Donauschule oder Donaustil ist eine umstrittene[1] Bezeichnung für einen Kreis von Malern des ersten Drittels des 16. Jahrhunderts, die in Bayern und im nördlichen Teil Österreichs (also entlang der Donau) tätig waren. Der Begriff Schule ist missverständlich, da die Mehrzahl der zu ihr gezählten Künstler nie in einer Lehrer-Schüler-Beziehung zueinander standen. Ihr Zusammenfassen unter diesem Sammelbegriff beruhte vielmehr auf den ihnen gemeinsamen Stilmerkmalen. Üblicherweise gilt die Donauschule als Bindeglied zwischen Spätgotik und Renaissance.
Der Begriff Donaustil wurde erstmals 1892 von Theodor von Frimmel in seiner Rezension der Dissertation des Berliner Kunsthistorikers Max J. Friedländer über Albrecht Altdorfer verwendet und definiert[2]. Er sah in der Malerei der Donauregion einen Unterschied zur Kunst des übrigen Deutschlands und verstand Albrecht Altdorfer als ihren Hauptvertreter. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurde der Begriff immer wieder unreflektiert übernommen, obwohl schon Max Jakob Friedländer 1922 die Ungenauigkeit des Begriffs kritisierte und eine klarere Stilbestimmung forderte.[3]
Als Hauptvertreter werden üblicherweise Albrecht Altdorfer und Wolf Huber angesehen. Weitere Vertreter sind beispielsweise Hans Pruckendorfer, Rueland Frueauf der Jüngere, der frühe Lucas Cranach der Ältere, Jörg Breu der Ältere, Erhard Altdorfer, Michael Ostendorfer, Georg Lemberger, der Historia-Meister, der Meister von Mühldorf, der Meister der Wunder von Mariazell, der Meister des Pulkauer Altars und Nikolaus Kirberger. Im Bereich der Bildschnitzerei ist z. B. Augustin Hirschvogel, in jenem der Grafik Meister IP der Donauschule nahestehend.
Ihre Wirkungsstätten sind neben Regensburg und Passau auch Wien und einige österreichische Klöster wie Melk und Sankt Florian.
Auch Malereien im Ingolstädter Münster Zur Schönen Unserer Lieben Frau wie die des Altars der ehemaligen Barbarakapelle des Münsters dokumentieren die Donauschule.[4]
Charakteristisch für die Donauschule ist ein neues, vorher unbekanntes Naturempfinden. Die Natur erhält in ihren Bildern einen eigenständigen Rang – von Wolf Huber sind die ersten Naturstudien ohne Menschendarstellungen nördlich der Alpen bekannt. Erstmals im mitteleuropäischen Raum wird das Geschehen auch in eine Landschaft eingebettet, die nicht selten symbolisch hervorgehoben wird. Laut Lenhardt sprengte die Donauschule das Bild der Laube[5] als Vision des Himmels in der Architektur von Sakralbauten auf und weitete es zum Porträt der Landschaft.[6] Die Landschaft erhält oft einen das Hauptthema des Bildes unterstreichenden Symbolgehalt; wird beispielsweise eine Kreuzigung dargestellt, ist der Himmel oft von dunklen Wolken überzogen, die das gesamte Bild düster wirken lassen.
Diese poetische und symbolische Überhöhung der Landschaft korrespondiert mit Stilmitteln, die neuere Beobachter oft an den Expressionismus erinnert haben. Begriffe wie Symbollandschaft, sachgetreue Landschaft, sympathetische Landschaft oder Stimmungslandschaft werden von Kunsthistorikern wie Keneth Clark oder Götz Pochat geprägt.
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