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britischer baptistischer Neutestamentler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Donald Guthrie (* 21. Februar 1916 in Ipswich, Suffolk; † 8. September 1992 in Pinner, London Borough of Harrow[1]) war ein britischer baptistischer Neutestamentler, der in London lehrte und eine weit verbreitete Einleitung in das Neue Testament verfasste.
Guthrie erwarb die akademischen Grade B.D., Th.M. und Ph.D. an der Universität London. Von 1949 bis 1982 war er Dozent für Neutestamentliche Bibelwissenschaft am London Bible College, das nun London School of Theology[2] heißt. Zuletzt war er dort Prorektor („vice-principal“) von 1978 bis 1982 und Rektor (president) von 1983 bis zu seinem Tod.[3]
Guthrie war verheiratet mit Mary Freeman. Aus der Ehe gingen vier Söhne und zwei Töchter hervor.[4]
Guthrie verfasste zwei 1000-Seiten-Bücher: Eine Einleitung in das Neue Testament sowie eine Theologie des Neuen Testaments. Dabei vertrat er einen bibeltheologisch konservativen Standpunkt. In seiner NT-Theologie zeigt sich dieser bereits in der Gliederung: Guthrie ordnet den Stoff nach Themen (u. a. Gott, das christliche Leben, die Kirche) und betrachtet die einzelnen neutestamentlichen Autoren und Schriften jeweils innerhalb eines Themas, da er grundsätzlich von der Einheit des Neuen Testaments überzeugt ist. Demgegenüber teilen andere Neutestamentler den Stoff primär nach Autoren und unterscheiden dann etwa die Theologie der Synoptiker, die johanneische sowie die paulinische Theologie. Als Hauptproblem bei den im NT erkennbaren Unterschieden sieht Guthrie die Beziehung zwischen der Theologie des Paulus und der Lehre Jesu.[5]
Guthries NT-Einleitung galt „international als die kompetenteste Gesamtdarstellung eines Neutestamentlers evangelikaler Prägung“.[6] Seine konservativen Einschätzungen bezüglich Echtheit der neutestamentlichen Bücher erinnern an Theodor Zahn; beide führen die vier Evangelien auf Apostel und -schüler zurück.[7] Oft äußert Guthrie jedoch vorsichtigere Urteile als Zahn.[8] Was die Datierung betrifft, so lässt sie Guthrie bei nahezu der Hälfte der neutestamentlichen Bücher offen, darunter bei allen vier Evangelien.[9]
Guthries Lehrbücher fanden eine breite Beachtung[10] auch bei solchen Fachkollegen, die eine andere Linie vertreten. Etwa Werner Georg Kümmel setzte sich mit Guthries Ansichten an vielen Stellen seiner NT-Einleitung auseinander.
Neben seinen beiden Hauptwerken schrieb Guthrie Kommentare zu den Pastoralbriefen, zum Galater- und zum Hebräerbrief. Ein wichtiges Thema war ihm auch die Frage der Pseudepigraphie.
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