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Die direkte Instruktion (lateinisch instruere „vorbereiten, unterweisen, unterrichten“) ist eine Unterrichtsmethode zum Erlernen von Fakten- und Grundlagenwissen sowie zur Ausbildung kognitiver Fähigkeiten.[Anm. 1] Die Lehrperson steuert und strukturiert den Lernprozess hierbei aktiv.
In der Literatur werden verschiedene Quellen für direkte Instruktion angegeben. Am häufigsten werden der Handbuchartikel von Rosenshine und Stevens (1986) zu den „Teaching Functions“ und das systematische Lehrprogramm von Siegfried Engelmann genannt, der in den USA aus dem allgemeineren Ansatz des Klassenunterrichts auf verhaltensanalytischer Grundlage[Anm. 2] die „Direct Instruction“ entwickelte, welche in den 1970er Jahren in der mit über 100.000 Schülern umfangreichsten je unternommenen Langzeitstudie Project Follow Through die besten Ergebnisse erzielte. In deutschsprachiger Literatur wird direkte Instruktion meist uneinheitlich bezeichnet, beispielsweise als „Direktes Unterrichten“, „Direkte Unterweisung“, „Direktiver Unterricht“, „direkte Förderung“, „direct instruction“ oder schlicht „DI“.[Anm. 3]
Charakteristisch für direkte Instruktion ist das strukturierte Vorgehen, was aus Sicht der Lehr-Lern-Forschung bedeutet, dass die funktional unterschiedlichen Phasen im Unterricht schlüssig aufeinander abgestimmt sind.[Anm. 4]
Quittenbaum fasst die einheitlichsten und gängigsten Merkmale direkter Instruktion wie folgt zusammen: „Direkte Instruktion ist eine lehrerzentrierte Unterrichtsmethode, bei der die Lehrperson die Lernziele festlegt, den Lernstand der Schüler durchgängig kontrolliert, den Lernstoff klar strukturiert, in kleinen Schritten vorgeht, Rückmeldung gibt und Schülerbeiträge korrigiert, sowie Übungsphasen mit und ohne Anleitung durchführt.“[Anm. 5]
Besonders hervorzuheben ist laut Wellenreuther der adaptive Charakter direkter Instruktion: Unterrichtsabläufe und Lernschritte werden am jeweiligen Lernstand der Lernenden orientiert und im Sinne eines „modernen Unterrichts“ an wissenschaftlichen Erkenntnissen des Lernprozesses ausgerichtet; dies lässt deutlich werden, weshalb die häufige Gleichsetzung mit „traditionellem Unterricht“ (bzw. „Frontalunterricht“) unzutreffend ist.[Anm. 6] Quittenbaum weist darauf hin, dass in deutschsprachiger Unterrichtsliteratur eine ausführliche Darstellung direkter Instruktion meist unterbleibt und teilweise sich widersprechende Merkmale angegeben werden; auch die praktische Durchführung sei entweder gar nicht oder nur unzureichend thematisiert.[Anm. 7]
Direkte Instruktion gehört zum überschaubaren Kreis jener Unterrichtsmethoden, deren relative Wirksamkeit hinsichtlich der Umsetzung eingängiger Lernziele empirisch nachgewiesen ist (Rosenshine/Stevens 1986, Ditton 2002, Borich 2004).[Anm. 8][1] Eine große Anzahl von Publikationen und empirischen Studien legen nahe, dass sich direkte Instruktion auch bei anspruchsvollen kognitiven Lernzielen bewährt.[Anm. 9] Zudem können auch Lernende mit wenig Vorkenntnissen oder Lernschwierigkeiten positive Lernerfolge erzielen.[Anm. 10] In der groß angelegten Metaanalysen-Zusammenführungsstudie aus dem Jahr 2009 von John Hattie „Visible learning: A synthesis of over 800 meta-analyses relating to achievement“ (auch bekannt unter der Kurzbezeichnung „Hattie-Studie“) schnitt das Merkmal „direkte Instruktion“ auf der Basis von vier Metaanalysen und 304 Studien gut ab und platzierte sich mit einer Effektstärke von .59 im oberen Bereich der stärksten Einflussfaktoren auf den Lernerfolg: „Nach Hattie bedeutet direkte Instruktion einen von der Lehrkraft gesteuerten Unterricht, in dem sie die Lernziele der Unterrichtseinheit festlegt und den Schülern transparent macht. Die Lehrkraft ist aktiv im Unterricht, erläutert Inhalte, überwacht den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler, fungiert als Modell für gelungene Problemlösungen und fasst am Ende der Stunde die zentralen Ergebnisse zusammen.“[Anm. 11]
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