spanischer Historiker, Schriftsteller und Dominikaner Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Diego Durán (* um 1537 in Sevilla, Spanien; † um 1588) war ein Dominikaner spanischer Herkunft in Mexiko und Verfasser eines der frühesten Werke zur vorkolumbianischen Geschichte der Azteken.
Diego Durán wurde um 1537 in Sevilla geboren. Mit seiner Familie reiste er noch als Kind nach Mexiko, wo er in Texcoco aufwuchs und auch Náhuatl erlernte. Etwas später siedelte die Familie nach Mexiko-Stadt über. Mit ungefähr 19 Jahren trat er in den Dominikaner-Orden ein.
Durán ist besonders durch sein historisches Hauptwerk bekannt geworden. Die zu diesem Buch gehörenden Illustrationen sind zumindest teilweise aus einem früheren Werk herausgeschnitten und mit diesem Buch verbunden worden. Daneben existieren mehrere kleinere Schriften.
Als Heranwachsender erhielt Durán viele Eindrücke und auch Kenntnisse durch den Kontakt mit Mitgliedern der indianischen Oberschicht. Im Dominikaner-Orden stieß er unter anderen auf den Mitbruder Francisco de Aguilar, der einen Bericht über die Eroberung Mexikos verfasst hatte, an der er als Soldat teilgenommen hatte. Ihn zitiert Durán häufig.
Die wichtigste Quelle des historischen Werkes ist die von Durán immer wieder erwähnte „Historia“, deren Autorität er unbedingt vertraut. Diese „Historia“, ein offenbar in Náhuatl verfasstes umfangreiches Werk, hat auch dem indianischen Historiker Hernando de Alvarado Tezozómoc vorgelegen, der sie für seine Crónica Mexicana intensiv herangezogen hat. Der amerikanische Historiker Robert Barlow hat für dieses hypothetische Werk die Bezeichnung „Crónica X“ geprägt.[2] Allerdings haben Durán und Tezozomoc bei ihrer Bearbeitung der Vorlage deutlich unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt: Durán ist weitschweifiger, besonders bei historischen Anekdoten, stärker beschreibend bei religiösen Zeremonien (denen in seinem anderen Werk sein Augenmerk galt) und ausschmückend. Die Reden und Gespräche der Herrscher insbesondere mit dem cihuacoatl Tlacaélel sind weit ausführlicher, aber nicht notwendigerweise inhaltsreicher.[3]
Eigene Zutaten Duráns sind beispielsweise die Bezüge auf die Bibel und seine Meinung, dass die Indianer von den „verlorenen“ zehn Stämmen Israels abstammen, eine zu seiner Zeit weit verbreitete Ansicht.
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