Dido ist betrübt und wird von ihrer Vertrauten Belinda aufgemuntert. Belinda errät den Grund: Dido hat sich in Aeneas verliebt, den es bei seiner Flucht aus dem zerstörten Troja an die karthagische Küste verschlagen hat und der als Didos Gast von seinen geschlagenen Schlachten erzählt. Von ihrem Gefolge wird sie ermuntert, ihrer Neigung freien Lauf zu lassen, denn auch Aeneas liebt sie. Nachdem Aeneas sie anfleht, gibt sie endlich nach.
Zweiter Akt
Ort: In einer Höhle
Die Zauberin hat sich mit den Hexen versammelt, um ihre Feindin Dido ins Unglück zu stürzen und Karthago zu vernichten. Ein Geist in der Gestalt Merkurs soll Aeneas erscheinen und ihn an seine Pflicht erinnern, die Gestade Italiens zu suchen. Noch am gleichen Tag soll er mit seiner Flotte lossegeln. Vorher wollen die Hexen aber der Jagdgesellschaft, in der sich Dido und Aeneas befinden, den Spaß verderben.
Ort: In einem Hain
Nach der Jagd tanzen und singen Didos Frauen, um Aeneas zu unterhalten. Sie erzählen die Geschichte von Actaeon, der die Göttin Diana beim Baden beobachtete und als Strafe in einen Hirschen verwandelt und von seinen eigenen Hunden zerrissen wurde. Ein Gewitter zieht herauf und nötigt die Gesellschaft, in die Stadt zu fliehen. Aeneas wird vom Geist in Gestalt Merkurs aufgehalten, der ihm im Namen Jupiters aufträgt, nicht länger seine Zeit mit der Liebe zu verschwenden, sondern loszusegeln. Aeneas verspricht zu gehorchen, weiß aber nicht, wie er es Dido erklären soll.
Dritter Akt
Ort: An den Schiffen
Während die Matrosen die Schiffe bereit machen, freut sich die Zauberin über die gelungene Verschwörung.
Ort: im Palast
Aeneas kommt zu Dido, um Abschied zu nehmen. Sie beschuldigt ihn, nur Krokodilstränen zu weinen. Er ändert seinen Sinn, aber Dido schickt ihn weg. Weil er nur den Gedanken gefasst hat, sie zu verlassen, kann auch seine Reue nichts mehr ändern. Als Aeneas gegangen ist, spürt Dido, dass sie nicht mehr weiter leben kann, und begeht Selbstmord. Liebesgötter bestreuen ihr Grab mit Rosen.
24a–b) Aria and Chorus, „Thanks to these lonesome vales“
24c) Dance – Gittar ground
25a) Aria, „Oft she visits this lone mountain“
25b) Ritornello, „A Dance to entertain Aeneas by Dido’s Women“
26) Aria, „Behold, upon my bended spear“
27) Aria and Chorus, „Haste, haste to town“
28) Duet (dialogue), „Stay, Prince“
3. Akt
29) Prelude and Aria, „Come away, fellow sailors“
30) Dance – The sailor’s dance
31) Trio (dialogue), „See the flags and the streamers curling“
32) Aria, „Our next motion“
33) Chorus, „Destruction’s our delight“
34) Dance – The witches’ dance
35a) Aria, „Your counsel all is urg’d in vain“
35b) Trio (dialogue), „See, madam where the Prince appears“
36) Chorus, „Great minds against themselves conspire“
37) Aria, „Thy hand Belinda, darkness shades me“
38) Ground, Aria and Ritornello, „When I am laid in earth“
39) Chorus, „With drooping wings“
40) Epilogue, „All that we know the angels do above“
Die genauen Umstände der Entstehung dieses Werks sind nicht bekannt. Die erste belegbare Aufführung fand 1688 oder 1689 in einem Mädchenpensionat in Chelsea statt, aber es gilt als unwahrscheinlich, dass Purcell ein Werk dieser Bedeutung speziell für solch einen Anlass geschrieben hat. Vermutlich entstand das Werk bereits einige Jahre früher für eine Aufführung am englischen Hof.
Der Librettist Nahum Tate entnahm den Stoff aus der Aeneis des Vergil. Während die Urfassung des Librettos erhalten ist, ist die Musik Purcells nur durch spätere Abschriften überliefert. Die Musik des Prologs ist gänzlich verschollen, wahrscheinlich weil die darin enthaltene Anspielung auf die aktuelle Politik bei späteren Aufführungen nicht mehr passte.
Die gesamte Oper dauert in der heute überlieferten, unvollständigen Form nur etwa eine Stunde. Sie gehört zu den wichtigsten musikdramatischen Werken des Barock und wird von manchen als Purcells einzige richtige Oper angesehen. Das bekannteste Stück ist Didos Klage „When I am laid in earth“, eine Arie über einem Lamento-Basso ostinato.
Die Oper ist musikalisch deswegen bemerkenswert, weil sie vom damals weit verbreiteten Schema der Opera seria abweicht, in dem es fast keine eigenständigen Arien gibt. Auch dem Chor kommt eine ungewöhnlich tragende Rolle zu.
Ein in vielfacher Hinsicht vergleichbares Werk gibt es mit John BlowsVenus and Adonis – einer Masque (auch als Oper bezeichnet), die in Umfang, Besetzung und auch Handlungselementen verblüffende Parallelen aufweist. Es spricht vieles dafür, dass diese beiden Werke in geringem zeitlichen Abstand und mit bewusster Beziehung zueinander entstanden.
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Claire Watson (Dido), Jeannette Sinclair (Bel), Peter Pears (Aen), Arda Mandikian (Sorc), Patricia Clark (2nd Wom), Jean Allister, Rosemary Philips (Witches) John Hahessy (Spir), Michael Ronayne (Sail) - Purcell Singers, English Opera Group Orchestra - Benjamin Britten - Aufn. Sept. 1959, CD (P) 1999, BBC Music BBCB 8003-2
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