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Werkstoffe und Hilfsmittel, die zum Abdichten verwendet werden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dichtmaterialien sind Werkstoffe und Hilfsmittel, die zum Abdichten verwendet werden.
Speziell die zugfesten und verwitterungsresistenten Fasern der Hanfpflanze werden traditionell zur Abdichtung gegen Flüssigkeiten und Gase eingesetzt. Um die Poren der organischen Fasern luft- und flüssigkeitsdicht zu verschließen und zu konservieren, wird der Hanf oft mit wasserfesten, nicht flüchtigen Flüssigkeiten getränkt, von denen einige nach der Anwendung aushärten.
In der Altbausanierung und dem ökologischen Bauen werden insbesondere Kokos- und Hanffasern als Wärmedämmung und Stopfmaterial zur luftdichten Abdichtung von Fugen verwendet. Kokosfaser ist ähnlich verwitterungsbeständig wie Hanffaser, jedoch spröder und weniger geschmeidig.
Zum Kalfatern von hölzernen Schiffsrümpfen werden Hanf und andere Fasermaterialien eingesetzt, die mit Holzteer oder Pech getränkt werden.
Dichtungshanf (auch Werg) besteht aus Hanf- oder Flachsfasern (Leinen) und ist ein Abdichtmittel für Gewinde. Es wird in Kombination mit einem meist pastösen Dichtungsmittel bei der Wasser- und Gasinstallation eingesetzt. Für Trinkwasserinstallationen ist eine hierfür zugelassene Abdichtpaste zu verwenden, ebenso für die Solarinstallation, bei der erhöhte Temperaturen und Drücke auftreten können. Rohrgewinde sollen eigentlich metallisch bzw. durch Formschluss abdichten, indem das Gewinde fest genug angezogen wird, dass sich die aufeinander gepressten Gewindeflanken plastisch verformen. Der Hanf sorgt für eine zusätzliche Sicherheit. Die Dichtpaste schützt den Hanf vor chemischer und biologischer Zersetzung, erleichtert das Eindrehen und füllt in den Gewindegängen verbleibende Hohlräume aus.
Dichtungsband (umgangssprachlich auch Teflonband oder Fluflex) besteht meist aus PTFE (Teflon). Im Gegensatz zu Dichtungshanf und Bleiwolle wird es ohne zusätzliche Hilfsmittel von der Rolle verarbeitet. Dichtungsband ist in verschiedenen Varianten erhältlich, zum Beispiel mit Zulassung für Gasinstallation oder hochtemperaturfest.
Manche Hersteller schreiben die Verwendung von Teflondichtbändern zur Eindichtung von Kunststoffgewinden (speziell auch für Gewinde aus PVC) vor,[7] da Teflonband sehr dünn ist und das Kunststoffgewinde beim Einschrauben weniger beansprucht. Da das Verschrauben mit Teflonband weniger Kraft erfordert, lässt sich zudem eine Erhöhung des Drehmoments beim Anziehen des Gewindes besser wahrnehmen. Der Vorgang kann dann abgebrochen werden, bevor das Gewinde abreißt.
Ein Gewindedichtungsfaden oder kurz Dichtfaden ist ein fadenförmiges Dichtmittel, das aus Polyamiden (mit flüssigem Silikon vorbehandelt) oder PTFE besteht. Der Faden wird wie bei Hanf vom Rohrende zur Rohrmitte um das Gewinde gewickelt, wobei der Faden möglichst in die Vertiefung des Gewindes gelegt wird.[9]
Aluminiumhanf wird ähnlich wie Hanf verwendet und kann bei Temperaturen bis zu 640 °C eingesetzt werden, gegebenenfalls auch in Verbindung mit Grafitpaste, welche je nach Zusammensetzung im Heizungs- und Sanitärbereich bis 300 °C[2] oder als Graphit-Compound auch bis 1000 °C temperaturbeständig sein kann.[10]
Wolle aus Blei wird als Dichtungsmittel überall dort eingesetzt, wo Dichtungshanf ungeeignet ist. Sie ist besonders für die Feuerwehr von großer Bedeutung (z. B. bei Tankwagenunfällen mit auslaufendem Öl kann Bleiwolle als Dichtung verwendet werden). Auch beim Strahlenschutz spielt Bleiwolle eine gewisse Rolle.
Für Notreparaturen werden GFK-Systeme angeboten. Meist wird zunächst Epoxidharz von außen auf ein undichtes Rohr aufgetragen. Durch das Umwickeln mit Glasfasermatten kann eine hohe Druckfestigkeit erreicht werden.
Flexible Dichtungsprofile aus Elastomeren zur Fugenabdichtung werden in einer Vielzahl von Querschnitten als Hohlkammer- oder Vollprofile angeboten. Häufig sind seitlich abstehende Lippen angeformt, mit welchen sich das Profil in einer entsprechend geformten Fuge verklemmen kann.
Manche Dichtungsprofile sind ebenso wie Klebepads selbstklebend ausgerüstet, so dass sie auf ebenen Flächen angebracht werden können. Andernfalls kann das Dichtmaterial auch durch Schrauben, Nägel oder Tackerklammern befestigt werden.
Dichtungsprofile werden in manchen Anwendungsgebieten auch als Dichtschnüre bezeichnet. Ofendichtschnüre bestehen aus feuerfesten Fasern, welche in Nuten im Korpus des Ofens oder in der Ofenklappe eingelegt oder angeklebt werden. In flüssiger Form direkt auf ein Bauteil aufgebrachte und anschließend als Dichtschaum aushärtende bzw. vernetzende Dichtschnüre werden in der Industrie auch als Formed in-place foam gaskets bezeichnet.
Kompriband (auch Anschlagband oder Fugenband) ist ein vorkomprimiertes, imprägniertes Schaumstoffdichtungsband auf Polyurethanbasis, das nach dem Einbringen in eine Fuge langsam expandiert und sich dicht an die Fugenränder anlegt. Kompriband gibt es in der Regel in Ausführungen als Innen- und Außenband.
Neben Kompriband werden auch spezielle Dichtungsbänder bei der Fenstermontage eingesetzt.
Klebebänder und -folien eignen sich zum Schutz von empfindlichen Oberflächen gegen Umwelteinflüsse sowie zur Abdichtung von Rissen, Spalten und Löchern auf Oberflächen, die eine ausreichende Haftung zulassen.
Selbstverschweißendes Klebeband kann als Korrosionsschutz für die Außenseite von Rohren und anstelle von Schrumpfschlauch zur Abdichtung von Reparaturstellen an Elektrokabeln eingesetzt werden.
Von der Feuerwehr werden Schachtabdeckungen und Sinkkastenschnellverschlüsse zum Abdichten von Straßenabläufen und ähnlichen Kanaleinläufen verwendet. Mittel zum Abdichten von Leckagen sind außerdem Leckdichtmanschetten bzw. -bandagen sowie aus Holz oder Kunststoff gefertigte Dichtpfropfen.
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