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Film von Kevin Macdonald (2011) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Adler der neunten Legion ist ein britisch-amerikanischer Historienfilm aus dem Jahr 2011, der auf dem gleichnamigen Roman von Rosemary Sutcliff basiert.
Film | |
Titel | Der Adler der neunten Legion |
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Originaltitel | The Eagle |
Produktionsland | Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch, Schottisch-Gälisch[1] |
Erscheinungsjahr | 2011 |
Länge | 114 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Kevin Macdonald |
Drehbuch | Jeremy Brock |
Produktion | Duncan Kenworthy |
Musik | Atli Örvarsson |
Kamera | Anthony Dod Mantle |
Schnitt | Justine Wright |
Besetzung | |
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Nachdem die 9. Legion vor 20 Jahren im Norden Englands verschollen ist, beginnt Marcus Flavius Aquila, ein junger römischer Centurio, seine Dienstzeit als Garnisonskommandant in Britannien. Aquilas Vater war einst der Letzte, der die Standarte, den sogenannten Adler, der 9. Legion hochhalten durfte. Um die Ehre seiner Familie zu retten, versucht er seinen Dienst mit Tapferkeit und Ehre zu erfüllen. So rettet sein Mut seine Garnison, als sie von Kelten überrannt wird. Dafür wird er ausgezeichnet, aber gleichzeitig wegen einer dabei erlittenen schweren Verwundung ehrenhaft entlassen.
Während er auf dem Anwesen seines Onkels in Südbritannien lebt, hadert er immer noch damit, dass er entlassen worden ist. Er hatte im Militär zu wenig Zeit, den Namen seines Vaters wieder reinzuwaschen. Als er Gerüchte hört, dass die Standarte im hohen Norden Britanniens gesichtet wurde, beschließt er, diese zurückzugewinnen. Trotz der Warnung anderer Römer, die daran zweifeln, dass ein Römer nördlich des Hadrianswalls im Gebiet der Pikten überleben könne, reist Aquila ins nördliche Britannien. Begleitet wird er dabei von seinem Sklaven Esca. Dieser ist der Sohn eines brigantischen Häuptlings und verabscheut alles, wofür Rom steht. Allerdings hat er sich seinem Herrn Aquila gegenüber als Diener verpflichtet, da dieser ihm zuvor das Leben während eines Kampfes im Amphitheater gerettet hat.
Nach einer mehrwöchigen Reise durch die nordischen Gebiete treffen sie Guern, einen Überlebenden der 9. Legion. Er erzählt, dass alle bis auf eine kleine Zahl Deserteure in einen Hinterhalt der nördlichen Stämme gerieten und getötet wurden. Die Standarte wurde dabei vom Stamm des Seehundclans an sich genommen, dem schlimmsten aller Stämme. Die beiden reisen weiter in den Norden, bis sie vom Seehundclan entdeckt werden. Als Esca sich als Sohn eines Häuptlings zu erkennen gibt, der vor den Römern auf der Flucht ist und Aquila angeblich als Sklaven hält, wird er als Gast des Seehundclans willkommen geheißen. Um den Schein zu wahren, erlaubt Esca, dass Aquila misshandelt wird. Die Rollen der beiden scheinen sich ins Gegenteil verkehrt zu haben.
Bei einem Stammesritual taucht plötzlich die Standarte der Römer mit dem Adler auf. Während die Krieger des Clans schlafen, weckt Esca seinen vermeintlichen Sklaven Aquila. Die beiden nehmen den Adler der 9. Legion an sich. Bei einer Auseinandersetzung mit dem Häuptling des Seehundclans entdeckt Aquila den Ring seines Vaters an dessen Hand. Der Häuptling behauptet, Aquilas Vater getötet zu haben. Aquila tötet den Häuptling, nimmt den Ring und flüchtet mit Esca in Richtung Süden. Als die Seehund-Krieger erwachen, setzen sie den Flüchtigen wütend hinterher.
Während der Flucht zu Pferd wird Aquila immer wieder durch seine alte Wunde behindert. Nur mit Mühe entkommen die beiden den Seehundkriegern über einen Fluss. Sie verstecken sich, um Zeit zu gewinnen. Der verletzte Aquila übergibt Esca den Adler mit der Order, diesen ins Römische Reich zurückzubringen. Doch dieser weigert sich. Aquila schenkt Esca die Freiheit. Doch statt zu fliehen, sucht dieser Hilfe. Kurz bevor die Krieger des Seehundclans eintreffen, schafft er es, mit den Überlebenden der 9. Legion einzutreffen, um Aquila beizustehen. Guern erzählt Aquila, dass dessen Vater der letzte der Legion gewesen sei, der mit dem Adler in der Hand kämpfend gefallen sei. Viele Legionäre seien jedoch zuvor geflohen. Nun wollen sie die Schande der Desertion tilgen und akzeptieren, sich dem Kommando Aquilas unterzuordnen, um gegen den Seehundclan zu kämpfen. In dem darauf folgenden heftigen Gefecht unterliegen die Kämpfer des Seehundclans knapp, auch auf Seiten der Römer gibt es nur wenige Überlebende.
Nachdem die gefallenen Legionäre, darunter auch Guern, geehrt worden sind, kehren Aquila, Esca und die wenigen Überlebenden ins römische Territorium zurück, um den Adler einem hohen römischen Beamten im Kreise mehrerer Senatoren zu übergeben. Dieser kündigt an, dass Rom eine neue 9. Legion aufstellen und vielleicht unter das Kommando Aquilas stellen werde. Doch Aquila verzichtet. Beim Verlassen des Gebäudes fragen sich Aquila und Esca, was sie als Nächstes tun wollen. „Entscheide du“, sagt Aquila zu Esca und überlässt seinem Freund die Entscheidung.
„Im Kern jedoch beschreibt Regisseur Macdonald eine Reise ins Herz der Finsternis, in diesem Fall ins eigene Ich. Es geht um Herren und Diener, um Leben und Leben lassen, um das Unterwerfen von Völkern und deren Recht auf Selbstbestimmung. Besonders gut gefällt in diesem Zusammenhang das realistische Setting, der korrekte Look, der nie kulissenhaft anmutet.“
„Auch im Actionkino kommt es immer noch viel auf Gesichter an. Und an diesem Punkt beginnt Macdonalds Adaption, die bei der Vorstellung ihres Helden alles richtig gemacht hat, unvermutet zu schwächeln. […] zwischen Channing Tatum und Jamie Bell springt der Funke nicht über, […] Was der Film in den Kampfszenen verspricht, kann er als Erzählung nicht halten – sein Blick auf die Antike ist von zu viel Abgeschautem, Nachgemachtem, Vorgefertigtem getrübt.“
„Macdonald […] rückt die moralische Seite des römischen Imperialismus in den Vordergrund und zeigt, wie Ignoranz und Unwissenheit den Graben zwischen den Kulturen vertiefen. Doch auch wenn man diese politischen Implikationen ausblendet, ist Macdonald ein höllisch spannender Film gelungen, der mit grandiosen Bildern begeistert und die Traditionen des Sandalenfilms gekonnt modernisiert. Fazit: Ungewöhnlicher Sandalenfilm, der das Abenteuer um eine versprengte römische Legion in eine moderne Westernallegorie umdeutet.“
„Trotz der angeschnittenen Themen und der vielen Bezüge […] ist der Film aber vor allem ein actionbetontes AdventureMovie mit perfekt inszenierten Schlachtszenen, packenden Verfolgungsjagden (die, welch schöner Anachronismus, zu Fuß absolviert werden) und einer ganz eigenen Vision. Kameramann Anthony Dod Mantle hat das abgeschottete, menschenleere, fast farblose Hochland mit beklemmendem Realismus eingefangen.“
„Solide inszenierter, vorzüglich fotografierter Abenteuerfilm nach einem historischen Roman, bei dem freilich der ebenso naive wie überdeutliche Umgang mit der Konfrontation von imperialistisch-‘zivilisierter’ Hochkultur und ‘barbarischem’ Fremden unangenehm aufstößt.“
Ebenfalls Bezug auf die neunte Legion nehmen die Filme Centurion aus dem Jahr 2010 und Die letzte Legion aus dem Jahr 2007.
Der Film startete in Kasachstan bereits am 9. Februar 2011 und hatte seinen US-Kinostart am 11. Februar, der deutsche Kinostart erfolgte am 3. März 2011. Bei einem Budget von 25 Mio. US-Dollar erzielte der Film weltweite Einnahmen von 27,1 Mio. US-Dollar, davon 19,5 Mio. US-Dollar in den Vereinigten Staaten (Stand: 24. August 2011).[9]
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