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Decoy-Rezeptor
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Ein Decoy-Rezeptor (zu deutsch etwa ‚Rezeptorattrappe, Köder-Rezeptor‘) ist ein Rezeptor, der seinen Liganden zwar bindet, aber keine Signale weiterleitet.

Eigenschaften
Durch die Bindung von Liganden an Decoy-Rezeptoren stehen den funktionalen Rezeptoren weniger Liganden zur Verfügung, wodurch die funktionalen Rezeptoren weniger aktiviert werden. Dadurch wirken Decoy-Rezeptoren als kompetitiver Inhibitor ihres jeweiligen funktionalen Gegenstücks.
Beispiele
Interleukin-1-Rezeptor Typ II
Der Interleukin-1-Rezeptor Typ II wurde 1994 als erster Decoy-Rezeptor beschrieben.[1][2] An ihn binden Interleukin-1 A und B, wodurch sie nicht mehr an Interleukin-1-Rezeptor Typ 1 binden können und somit der Interleukin-1-Signalweg im Immunsystem gehemmt wird.[3]
Interleukin-18-bindendes Protein
Interleukin-18-bindendes Protein (IL-18BP) hemmt die Wirkung von Interleukin-18.[4]
Osteoprotegerin
Osteoprotegerin bindet receptor activator of nuclear factor kappa B ligand (RANKL) und hemmt den NF-κB-Signalweg und somit die Immunreaktion.[5]
Decoy receptor 3
Der Decoy-Rezeptor 3 (DcR3, synonym TNFRSF6) kommt gehäuft in Tumoren vor und hemmt die Wirkung der Tumornekrosefaktoren FasL, LIGHT und TL1A, wodurch die Einleitung einer Apoptose über den TNFR gehemmt wird.[6]
VEGFR-1
VEGFR-1 ist eine nichtfunktionale Rezeptortyrosinkinase und hemmt die Wirkung von VEGF, wodurch die Angiogenese über den VEGFR-2 reguliert wird.[7]
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Anwendungen
Eine Verwendung von Decoy-Rezeptoren zur Minderung der Wirkung von Wachstumsfaktoren bei der Behandlung von Krebs wird untersucht.[8][9] Weiterhin werden Decoy-Rezeptoren zur Behandlung der Muskeldystrophie Duchenne untersucht.[10]
Einzelnachweise
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