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österreichischer Rabbiner Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
David Kaufmann, hebräisch דוד קויפמן, (geboren 7. Juni 1852 in Kojetein, Kaisertum Österreich; gestorben 6. Juli 1899 in Karlsbad, Österreich-Ungarn) war ein in Budapest lehrender österreich-ungarischer jüdischer Wissenschaftler mit breitem historischem und philosophischen Forschungsgebiet. Bekannt wurde er vor allem durch das von ihm ins Leben gerufene Korrespondenznetz jüdischer Gelehrter.
Von 1861 bis 1867 besuchte Kaufmann das Gymnasium in Kremsier. Dort studierte er Bibel und Talmud bei Jakob Brüll, dem Rabbiner von Kojetein, und mit dessen Sohn Nehemiah.
Seit 1867 besuchte er das Jüdisch-Theologische Seminar in Breslau und studierte gleichzeitig an der Universität Breslau. Im Sommer 1875 habilitierte er sich an der Universität Leipzig. Am 29. Januar 1877 erfolgte seine Ordination zum Rabbiner. Den Ruf auf eine Professur am Jüdisch-Theologischen Seminar in Cincinnati nahm er nicht an. Stattdessen übernahm er einen Lehrstuhl für Geschichte, Religionsphilosophie und Homiletik am neugegründeten Rabbinerseminar zu Budapest. Dort lehrte er bis zu seinem Tode 1899. Den daneben erteilten Unterricht in Griechisch und Deutsch an der Budapester Elementarschule gab er in der von ihm rasch erlernten ungarischen Sprache.
Als Bibliothekar am Seminar erwarb er die große Bibliothek von Lelio Della Torre von Padua. Dadurch wurde die Seminarbibliothek eine der reichsten europäischen Sammlungen hebräischer Literatur. Als Lehrer war Kaufmann sehr erfolgreich; seine Beziehung zu den Studierenden war die eines freundlichen Ratgebers. Er führte eine lebhafte Korrespondenz mit den wichtigsten jüdischen Gelehrten (hieraus erwuchs das „Kaufmanns Nachrichtendienst“ genannte Netzwerk) und auch wichtigen Forschern anderer Disziplinen. Er war korrespondierendes Mitglied der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Madrid und Mitglied der Budapester Alliance Israélite Universelle.
Kaufmanns Veröffentlichungen sind vielseitig; die Bibliographie seiner Studien (angelegt von Markus Brann für das Gedenkbuch zur Erinnerung an David Kaufmann, hg. M. Brann und Franz Rosenthal, Breslau 1900) umfasst 546 Titel aus allen Bereichen jüdischer Studien. Zu seinen ersten und wichtigsten Arbeiten zählen die Studien zur Religionsphilosophie, darunter:
Kaufmanns wichtigste Monographien sind:
Kaufmann behandelte als erster die Kunstgeschichte der Synagoge. In diesen Bereich fallen die folgenden Werke:
Zu seinen polemischen Schriften zählen:
Kaufmann war außerdem ein aktives Mitglied von Meḳiẓe Nirdamim, einer Gesellschaft zur Publikation alter hebräischer Handschriften. Er besaß eine große Bibliothek mit zahlreichen wertvollen Handschriften, Inkunabeln und Erstausgaben. Die von ihm erworbene Marco Mortara Bibliothek bildete deren Kernbestand.
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