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Film von Jeff Orlowski (2020) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Dilemma mit den sozialen Medien (im Original The Social Dilemma) ist ein US-amerikanischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2020, nach einem Drehbuch von Jeff Orlowski, Davis Coombe und Vickie Curtis und unter Regie von Jeff Orlowski. Der Film beschäftigt sich kritisch mit den Folgen von sozialen Medien für die Gesellschaft. Die Veröffentlichung erfolgte am 9. September 2020 auf Netflix.
Film | |
Titel | Das Dilemma mit den sozialen Medien |
---|---|
Originaltitel | The Social Dilemma |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2020 |
Länge | 89 Minuten |
Stab | |
Regie | Jeff Orlowski |
Drehbuch | Davis Coombe Vickie Curtis Jeff Orlowski |
Produktion | Larissa Rhodes |
Musik | Mark A. Crawford |
Kamera | John Behrens Jonathan Pope |
Schnitt | Davis Coombe |
Der fiktive Teil erzählt die Geschichte eines Teenagers, der eine Sucht für soziale Medien entwickelt, unterbrochen wird die Story durch Interviews mit verschiedenen US-amerikanischen Persönlichkeiten aus dem Umfeld der großen Social-Media-Firmen. Behandelt werden unter anderem Themen wie Data Mining, wie das Produktdesign das Suchtpotential erhöhen will, die Auswirkungen von sozialen Medien auf die psychische Gesundheit, auch mit besonderem Blick auf die steigenden Selbstmordraten bei Teenagern sowie die Rolle von sozialen Medien bei der Verbreitung von Verschwörungstheorien.
Der Film feierte am 26. Januar 2020 auf dem Sundance Filmfestival Premiere.[1] Er wurde am 9. September 2020 auf Netflix veröffentlicht[2] und als Netflix Original vermarktet.
Auf Rotten Tomatoes vergaben 86 Prozent der knapp 300 Zuschauer und 88 Prozent der 41 Kritiker mehr als 3,5 Sterne, damit wird der Film als certified fresh eingeordnet.[3] In der Internet Movie Database bewerteten knapp 17.000 Zuschauer den Film im Durchschnitt mit 8,0 von 10 Sternen.[4] Auf Metacritic erreicht der Film 78 von 100 möglichen Punkten, basierend auf neun Kritiken.[5]
Der Tagesspiegel bezeichnet den Film als Teil des Problems, da er genau das sei, was die Dokumentation kritisiere, nämlich etwas, bei dem man kaum wegschauen könne. Der Film sei gut erzählt, setze auf große Gefühle und erzeuge damit den enormen Sog, den sich Netflix auch wünsche.[6] Simon Hurtz von der Süddeutschen Zeitung bezeichnet den Titel als irreführend, die Dokumentation zeige aus seiner Sicht kein Dilemma, sondern eine Dystopie. Außerdem merkt er an, dass einige Aussagen stark gekürzt worden seien oder falsch seien, so werde in Das Dilemma mit den sozialen Medien die gesteigerte Selbstmordrate bei Teenagern ausschließlich auf die Benutzung von Smartphones zurückgeführt, die steigende Verschuldung US-amerikanischer Haushalte bleibe jedoch bei der Betrachtung außen vor. Er stört sich außerdem daran, dass keinerlei Lösungsperspektiven aufgezeigt würden, am Ende rufe der Film dazu auf, das System zu verlassen. Hurtz sieht hier mehr Möglichkeiten, die in der Dokumentation jedoch nicht beleuchtet würden.[7] Auch Oliver Armknecht sieht den Film nur als Warnung geeignet, echte Lösungsansätze blieben außen vor und positive Entwicklungen würden verschwiegen, dies verhindere aus seiner Sicht eine echte Diskussion über das Thema.[8] Martin Fehrensen bezeichnet Das Dilemma mit den sozialen Medien im Interview mit Deutschlandfunk Kultur als krawallig, es gelinge dem Film aber gut, die technologischen Aspekte und die Mechanismen, um Menschen möglichst lange vor den Bildschirm zu bekommen, darzustellen.[9]
Der Film-Dienst vergab einen von fünf möglichen Sternen und kritisierte, dass die fiktionalen Szenen „arg banal“ ausfielen. Der Film erliege „selbst den Allmachtserzählungen des Silicon Valley“ und erweise sich „in der argumentativen Engführung auf das Internet bei der Erklärung sozialer Phänomene als wenig informiert.“[10]
Das Unternehmen Facebook warf in einer Stellungnahme dem Film Verzerrung vor. Facebook äußerte, es beschütze zunehmend die Privatsphäre seiner Nutzer und ziele nicht auf Features ab, die süchtig machen. Zudem beinhalte der Film nicht das Engagement des Unternehmens, Facebook arbeitete mit 70 Organisationen zusammen, um gegen Hassrede und Falschinformationen vorzugehen und unternehme Schritte, um polarisierende Inhalte zu reduzieren.[11][12]
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