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Daniil Olegowitsch Trifonow

russischer Pianist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Daniil Olegowitsch Trifonow
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Daniil Olegowitsch Trifonow (russisch Даниил Олегович Трифонов; * 5. März 1991 in Nischni Nowgorod; u. a. engl./frz. Transkription Daniil Trifonov) ist ein russischer Pianist und Komponist.

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Leben

Zusammenfassung
Kontext

Daniil Trifonow stammt aus einer musikalischen Familie. Beide Eltern spielen Klavier, der Vater ist Komponist,[2] die Mutter unterrichtet Musiktheorie.[3] Im Alter von fünf Jahren begann Trifonow mit dem Klavierspiel und dem Komponieren.[4] Die Eltern erkannten sein Talent und zogen daher nach Moskau, um ihm die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen.[5] Von 2000 bis 2009 nahm er Unterricht am angesehenen Gnessin-Institut.[6] Dort studierte er in der Klasse von Tatjana Zelikman Klavier und gleichzeitig ab 2006 Komposition.[7] Anschließend wechselte er an das US-amerikanische Cleveland Institute of Music, um sich von 2009 bis 2011 unter der Obhut des Pianisten Sergei Babayan weiterzubilden.[8]

Er gewann mehrere Klavierwettbewerbe und den 3. Preis beim internationalen Chopin-Wettbewerb 2010 in Warschau. In das Blickfeld der Öffentlichkeit rückte er, als er im Jahr 2011 „innerhalb von sechs Wochen in zwei internationalen Musikwettbewerben erste Preise, Goldmedaillen und Publikumspreise gewann“.[9] Beim Arthur-Rubinstein-Wettbewerb in Tel Aviv errang er im Mai 2011 den 1. Preis;[10] beim internationalen Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau im Juni 2011 wurde er zusätzlich zur „Goldmedaille im Fach Klavier“ vom Jury-Vorsitzenden Waleri Gergijew mit dem Grand Prix des Gesamtwettbewerbs ausgezeichnet.[11]

Trifonow konzertierte anschließend in seiner Heimat sowie in Österreich, Kanada, China, Deutschland, Italien, Israel, Japan, den Niederlanden, Polen, der Schweiz, der Türkei, Großbritannien und den USA. 2013 gab Daniil Trifonov ein vielbeachtetes Konzert in der New Yorker Carnegie Hall;[12] ein Konzert-Mitschnitt wurde im Oktober 2013 unter dem Namen The Carnegie Recital von der Deutschen Grammophon veröffentlicht.[13]

Der Musikkritiker Helmut Mauró nannte ihn nach seinem Deutschland-Debüt im Mai 2013 in der Berliner Philharmonie „eines der erfolgreichsten und unbegreiflichsten Klaviertalente der letzten Jahrzehnte“[14] und bescheinigte ihm eine „enorme Bewusstheit seines Tuns“.[15] Norman Lebrecht konstatierte: „[…] ein Pianist für den Rest unseres Lebens.“[16] Alfred Brendel und Martha Argerich gehören ebenfalls zu den bekennenden Verehrern Trifonows.[5] Argerich zeigte sich vor allem von der technischen Brillanz seines Klavierspiels angetan und ergänzte, dass sein Anschlag gleichzeitig „Zärtlichkeit und ein dämonisches Element“ enthalte. Sie habe „so was nie zuvor gehört“.[17] Bereits 2014 erhielt Trifonow den ECHO Klassik als bester Nachwuchskünstler.[18] Ende 2015 wurde ihm die Ehre zuteil, zusammen mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra unter Franz Welser-Möst beim Nobelpreis-Konzert in Stockholm aufzutreten.[4] Im Dezember 2016 debütierte er bei den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle mit dem 3. Klavierkonzert von Rachmaninow.[19] Das Konzert wurde im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und in rund „200 Kinos in 14 europäischen Ländern“ übertragen.[20]

Neben seiner Tätigkeit als Pianist profiliert sich Trifonow auch als Komponist. Seine fünfsätzige Suite Rachmaniana, die er während seiner Studienzeit am Cleveland Institute of Music komponiert hat,[21] ist Bestandteil seines im August 2015 veröffentlichten Debüt-Studioalbums Rachmaninov Variations.[22]

Am 13. November 2015 wurde Trifonow in den Verwaltungsrat der New Yorker Philharmoniker berufen.[23] Er lebt in New York.[24][25] Seit 2017 ist Daniil Trifonow mit Judith Ramirez verheiratet, die im Verlagswesen arbeitet.[26] Das Paar hat einen gemeinsamen Sohn, der 2020 zur Welt gekommen ist.[27]

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Auszeichnungen

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Veröffentlichungen

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Werke

  • Klavierkonzert in es-Moll (Uraufführung am 23. April 2014 mit dem Cleveland Institute of Music Orchestra unter Joel Smirnoff am Cleveland Institute of Music)
  • Rachmaniana (Fünfsätzige Suite für Soloklavier)
  • Sonata-Fantasie (Fantasie in vier Sätzen für Soloklavier, Uraufführung am 8. Mai 2015 beim Internationalen Klavierfestival La Roque-d’Anthéron)
  • Quintetto Concertante (Klavierquintett, Uraufführung am 29. Juli 2018, Verbier Festival mit Daniil Trifonow am Klavier, Vilde Frang und Kirill Troussov an den Violinen, Ori Kam an der Viola und Clemens Hagen am Violoncello)
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Filme (Auswahl)

  • Daniil Trifonov spielt Rachmaninow, Chopin, Skrjabin und Strauss. Konzertmitschnitt, 2013, 44 Min., Regie: Christopher Nupen, Produktion: arte, Erstausstrahlung: 18. Mai 2014 bei arte, Inhaltsangabe von arte, (Memento vom 10. September 2017 im Internet Archive).
  • The Magics of Music & The Castelfranco Veneto Recital. Konzertmitschnitt, 2015, 103:00 Min., Regie: Christopher Nupen, Produktion: Allegro Films, Christopher Nupen Films, Naxos, DVD, Besprechung: [35][36].
  • Ein neuer Chopin. Daniil Trifonov & Mikhail Pletnev. Konzertaufnahme, 2017, 53 Min., Regie: Christian Berger, Produktion: Bernhard Fleischer Moving Images, ZDF, arte, Deutsche Welle, Erstausstrahlung: 23. Oktober 2017 bei arte, Inhaltsangabe von arte, (Memento vom 22. Oktober 2017 im Internet Archive).
  • Daniil Trifonov - Der Musik sei Dank. Regie: Denis Sneguirev und Christian Dumais-Lvowski, ARTE F, Frankreich, 43 Minuten, 2023
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Commons: Daniil Trifonov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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