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Schweizer Augenarzt und Begründer der minimal-invasiven Strabismuschirurgie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Daniel Stéphane Mojon (* 29. Juli 1963 in Bern) ist ein Schweizer Augenarzt. Er gilt als Begründer der minimalinvasiven Strabismuschirurgie (MISS)[1].
Mojon, Sohn des Kunsthistorikers Luc Mojon, studierte Humanmedizin an der Universität Bern und in den USA an der Columbia University in New York. Er hielt leitende Positionen an der Universitäts-Augenklinik Bern und an der Klinik für Augenheilkunde im Kantonsspital St. Gallen. Am Universitätsspital Bern (Inselspital) war er leitender Arzt der Abteilung für Strabologie und Neuroophthalmologie sowie Leiter der Glaukomsprechstunde. An der Klinik für Augenheilkunde am Kantonsspital St. Gallen leitete er die Labors für experimentelle Okulographie. Seine Habilitation erfolgte im Jahr 2000 an der Universitäts-Augenklinik Bern. Seitdem lehrt er an der Universität Bern, ab 2007 als Honorarprofessor; außerdem ist Mojon Consultant an der Augenklinik der Johannes Kepler Universität Linz. 2012 legte er seine Funktion am Kantonsspital St. Gallen nieder und ging in die private Forschung und Praxis.[2][3] Mojon ist mit der Gesundheits-Ökonomin Stefania Mojon-Azzi verheiratet.
Einen wissenschaftlichen Schwerpunkt stellen die psychosozialen Aspekte der Strabologie dar. In mehreren Studien wies Mojon nach, wie sehr Patienten mit einem Strabismus im täglichen Leben benachteiligt[4] und stigmatisiert sind.[5]
Zudem entwickelte Mojon eine minimal-invasive Form der Chirurgie bei Schielen (MISS), bei der im Gegensatz zur herkömmlichen Türflügel-Technik nach Harms oder Fornix-Technik nach Parks die Bindehaut nur mit sehr kleinen Schnitten in der Größenordnung von nur zwei bis maximal drei Millimetern eröffnet wird.[6] Zehn Jahre nach ihrer Einführung ist die Sicherheit dieser Methode und die schnellere Rehabilitation nach einem solchen Eingriff weithin anerkannt; sie ist indes für den Operateur schwieriger zu erlernen und durchzuführen, als die herkömmliche Strabismuschirurgie mit Schnitten von üblicherweise über 1 Zentimeter.[7]
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt Mojons ist das Glaukom (Grüner Star). Mit seiner Forschergruppe wies er unter anderem die enge Assoziation des Schlafapnoe-Syndroms mit dieser häufigen Augenerkrankung nach.[8][9]
Im Jahr 2016 rief Mojon mit mehreren Schweizer Augenarzt-Kollegen (u. a. Dietmar Thumm, Albert Franceschetti, Carl Herbort) die Swiss Academy of Ophthalmology ins Leben. Das Ziel der Stiftung ist aktiv Qualitätssicherung, Forschung und Fortbildung in der praktischen Augenheilkunde zu fördern. Im September 2018 hielt Mojon als erster Schweizer Augenarzt eine Keynote Lecture auf einer Tagung der DOG (Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft).Thema war die minimal-invasive Augenchirurgie.[10] Für seine Verdienste um Innovationen in der operativen Augenheilkunde und speziell für die Erfindung von MISS wurde Mojon im April 2019 von der University of Toronto mit einer Ehrenvorlesung am Jack Crawford Day gewürdigt.[11] Die American Academy of Ophthalmology (AAO) ehrte ihn im November 2020 als einen „Unsung Hero“, einen bislang nicht ausreichend gewürdigten Innovator der modernen Augenchirurgie.[12] Mojon ist Initiator eines internationalen Kongresses für auf die Operation der Katarakt spezialisierte Augenärzte, der erstmals im Oktober 2023 in Zürich stattfindet.[13]
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