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Dálnice 55

Autobahn in Tschechien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dálnice 55
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Die Dálnice 55 (tschechisch für „Autobahn 55“) ist eine bisher auf zwei längeren Abschnitten in Betrieb, aber überwiegend noch im Planungsstadium befindliche Autobahn in Tschechien und soll künftig die Verbindung zwischen der Region Olomouc über die Region Zlín zur Südmährischen Region mit Anschluss an die dortige Autobahn D2 herstellen.

Schnelle Fakten

Die Autobahn D55 wird heute überlastete Straßenabschnitte in einem relativ dicht besiedelten Gebiet entlang des Flusses Morava ersetzen. Auf der Trasse der heutigen Staatsstraße I/55 liegen viele Städte in unmittelbarer Nähe, der Straßenverkehr zwischen ihnen wird derzeit durch deren Zentren abgewickelt (Uherské Hradiště, Strážnice, Veselí nad Moravou). Die Verkehrsdichte in diesem Bereich ist bereits heute hoch. Die geplante D55 verläuft im südlichen Teil parallel zur Bahnstrecke Břeclav–Petrovice u Karviné.

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Verlauf

Von dem bereits in Betrieb befindlichen Autobahnkreuz mit der D35 südlich Olomouc führt die D55 künftig nach Süden zum künftigen Autobahnkreuz mit der D1 bei Přerov. Von Přerov nach Hulín verläuft die D55 mautpflichtig gemeinsam mit der Autobahn D1. Vom Autobahnkreuz Hulín führt die Route weiter nach Süden über Otrokovice, Uherské Hradiště und Hodonín bis zum künftigen Autobahnkreuz mit der D2 bei Břeclav.[1]

Derzeit ist der Abschnitt Hulín – Napajedla der D 55 knapp 20 Kilometer lang, was zusammen mit den bereits in Betrieb befindlichen Abschnitten der D 1 zu einer besseren Anbindung der Region Zlín an das Straßen- und Autobahnnetz beigetragen hat.

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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Mit der Zerschlagung der Tschechoslowakei durch den deutschen NS-Staat und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs mit dem Überfall auf Polen erfolgte die Ausdehnung der Pläne zum Bau von Reichsautobahnen auf besetzte Gebiete außerhalb des Deutschen Reichs. Der Netzplan vom Mai 1941 enthielt eine Verbindung von Königsberg in Ostpreußen über Allenstein, Litzmannstadt, Tschenstochau, Kattowitz, Mährisch Ostrau weiter entlang der March bis in den Raum nördlich Wien, wo sie an die bereits im Bau befindliche Reichsautobahn Wien–Breslau anbinden sollte. Zu einer Inangriffnahme dieses Vorhabens kam es jedoch nicht mehr.[2]

Durch Beschluss der Regierung der Tschechoslowakei Nummer 286 vom 10. April 1963 wurde sie als vierstreifige Straße H55 im Abschnitt OlomoucPřerovUherské HradištěBřeclav in den Kategorien S22/100 bis S26,5/100 definiert. Zwischen 1988 und 1991 fanden Variantenuntersuchungen zwischen Uherské Hradiště und Hodonín statt.[3] Mit Beschluss Nr. 631 vom 10. November 1993 der Regierung der Tschechischen Republik über den Ausbau von Autobahnen und vierspurigen Straßen bis 2005 wurde das Projekt der Schnellstraße (Rychlostní silnice 55) mit der Linienführung von Olomouc nach Přerov, zwischen Přerov und Tlumačov gemeinsam mit der D47/D1 sowie von Tlumačov nach Břeclav bestätigt. Die Weiterführung von Břeclav zur Staatsgrenze war ins Auge gefasst und in zwischenstaatlichen Verhandlungen mit Österreich eingebracht. In der Sitzung der Expertengruppe beider Länder lehnte die österreichische Delegation am 7. Mai 1999 dies jedoch ab. Entsprechend sah der tschechische Regierungsbeschluss Nr. 145 vom 14. Februar 2000 diesen Abschnitt nicht mehr vor.[4]

Mit Regierungsbeschluss Nr. 741 vom 21. Juli 1999 wurde der Bau der Schnellstraße R55 auf der Strecke Olomouc – Otrokovice – Břeclav festgelegt, wobei im Abschnitt Hulín – Přerov eine gemeinsame Trasse mit der Autobahn D1 vorgesehen war. Am 9. Juni 2008 entschloss sich die tschechische Regierung zu einem weiteren Versuch, die Anbindung der R55 an das österreichische Fernstraßennetz im Raum Poštorná/Reintal zu erreichen. Österreich hatte weiterhin kein Interesse an einer Autobahn- oder Schnellstraßenlösung. Mit Regierungsbeschluss Nr. 713 vom 6. Oktober 2010 zur Änderung des Regierungsbeschlusses Nr. 735/08 wurde schließlich entschieden, um Břeclav eine zweistreifige Umgehungsstraße zu errichten.[4]

Im Zusammenhang mit dem Bau der Umgehung von Olomouc im Zuge der Dálnice 35 wurde 2002 eine 1,2 Kilometer langer Abschnitt bei Olomouc in Betrieb genommen, um die D35 mittels eines Autobahnkreuzes an die zunächst als Silnice I/52 gewidmete Strecke anzubinden.

Die drei Kilometer lange nordöstliche Umgehungsstraße von Otrokovice wurde im Oktober 2006 in Betrieb genommen, die nördliche Verlängerung des Autobahnkreuzes Hulín mit der Autobahn D1 und D55 wurde am 3. Dezember 2010 fertiggestellt, als der 2,7 Kilometer lange Abschnitt Hulín – Hulín-Ost, im Zuge der Autobahn D1 errichtet, in Betrieb genommen wurde, und der Abschnitt Hulín – Skalka mit einer Länge von 10,8 Kilometern. Zum Jahresende 2024 wurde ein zweiter längerer Abschnitt über gut 21 Kilometer von Babice bis Bzenec unter Verkehr genommen.

Umfassende Untersuchungen zu möglichen Trassenvarianten mussten nach Ausweisung eines europäischen Vogelschutzgebiets im Raum zwischen Moravský Písek und Rohatec durchgeführt werden, die sich über mehrere Jahre bis Dezember 2011 erstreckten.[3]

Zum 1. Januar 2016 wurde die bisherige Rychlostní silnice 55 zur Autobahn D 55 durch das Gesetz Nr. 268/2015 vom 15. September 2015 umklassifiziert.

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Bauabschnitte

Zusammenfassung
Kontext

Der Bau der D55 wurde Anfang der 2000er begonnen und wird im Wesentlichen von Nord nach Süd fortlaufend durchgeführt. Die gesamte Trasse soll bis 2032 vollständig fertiggestellt sein.[5]

Weitere Informationen Abschnittsnr., Abschnitt ...
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Commons: Dálnice 55 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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