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deutsch-türkischer Fußballspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Coşkun Hikmet Taş[1] (* 23. April 1934[2] in Aydın; † 11. November 2024[3] in Köln-Longerich) war ein türkischer Fußballspieler. Der Allrounder, der die deutsche Staatsangehörigkeit besaß, nahm mit der A-Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft 1954 teil und gilt als einer der ersten Türken im deutschen Erstligafußball.
Coşkun Taş | ||
Personalia | ||
---|---|---|
Geburtstag | 23. April 1934 | |
Geburtsort | Aydın, Türkei | |
Sterbedatum | 11. November 2024 | |
Sterbeort | Köln-Longerich, Deutschland | |
Größe | 173 cm | |
Position | Sturm | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1949–1952 | Aydınspor | |
1952–1959 | Beşiktaş Istanbul | 98 (26) |
1959–1961 | 1. FC Köln | 24 | (7)
1961–1962 | Bonner FV | |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1953 | Türkei U18 | 4 | (1)
1953 | Türkei B | 1 | (1)
1954 | Türkei | 3 | (0)
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
1970–1971 | TuS Lindlar | |
1971 | SC Viktoria Köln | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Taş begann mit dem Fußballspielen in seiner Heimatstadt bei Aydınspor. Ab 1949 spielte er mit einer Sondergenehmigung bei der Männermannschaft, ehe er nach seinem Abitur 1951 zum Studium nach Istanbul zog. Dort fand er in Beşiktaş Istanbul seinen Verein und entwickelte sich als linker Verteidiger im folgenden Jahr zum Nationalspieler. Mit der Landesauswahl qualifizierte der zum Offensivspieler umfunktionierte 20-Jährige sich nach Losentscheid – das entscheidende Qualifikationsspiel gegen Spanien endete nach Verlängerung unentschieden – Elfmeterschießen gab es seinerzeit noch nicht – für das Weltmeisterschaftsturnier in der Schweiz 1954. Dort kam er lediglich im zweiten Gruppenspiel gegen die deutsche Nationalmannschaft, das mit einer 2:7-Niederlage endete und das vorzeitige Ausscheiden bedeutet, zum Einsatz. Dabei bereitete er den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer durch Mustafa Ertan, der via Kopfball sein erstes Länderspieltor erzielte, in der 21. Spielminute vor.[4]
Bei Beşiktaş lief Taş parallel zu seinem Studium bis 1959 auf und gewann zweimal die türkische Meisterschaft. Nach Abschluss des Studiums wollte er nach Deutschland, da sein Vater zwischen 1913 und 1917 in dem Land gelebt und als Bauzeichner gearbeitet hatte. Auf Eigeninitiative reiste er nach Köln, um beim 1. FC Köln vorspielen zu können. Der Präsident des Klubs Franz Kremer entschied sich zur Verpflichtung von Taş, der damit als einer der ersten Türken im deutschen Fußball der höchsten Liga spielte und als erster türkischer Spieler beim FC.[5] Zudem war er zu diesem Zeitpunkt einer von 18 Türken in ganz Köln, inklusive des Personals im Konsulat.[6]
1960 zog Taş mit der Mannschaft als Westmeister in die Meisterschaftsendrunde 1960 ein, in der ihn sein Trainer Oswald Pfau in allen Spielen einsetzte. Als Gruppenerster gelang der Einzug ins Endspiel um die deutsche Meisterschaft gegen den Hamburger SV. Bei der 2:3-Niederlage im Frankfurter Waldstadion wirkte er jedoch nicht mit; es wird kolportiert, dass Kremer ausschließlich deutsche Spieler im Finalspiel aufgestellt haben wollte. Die FAZ bezeichnete dies im Jahr 2024 offen als Diskriminierung.[7] In der folgenden Spielzeit verlor Taş seinen Stammplatz, da er sich auf seine berufliche Laufbahn konzentrierte. Er entschied sich zudem, an der Sporthochschule Köln bei Hennes Weisweiler eine Trainerausbildung zu absolvieren. Daher wollte er in der Region bleiben und verließ den Klub in Richtung Bonner FV, bei dem er in der zweiten Liga spielte. 1962 nahm er ein Angebot der Kölner Ford-Werke an, in der Abteilung für Verkaufsplanung zu arbeiten und parallel als Trainer die Betriebsmannschaft zu betreuen. Später war er bei SC Viktoria Köln tätig.
Nach seiner Karriere arbeitete Taş als Systemanalytiker bei den Ford-Werken in Köln, blieb aber dem Fußballsport weiterhin verbunden und war beim Fußball-Verband Mittelrhein als Offizieller und Ausländer-Beauftragter tätig. Ab 1959 lebte er in Deutschland und war mit einer Deutschen verheiratet, die 2018 verstarb.[8] 2013 erhielt er den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen für seine Verdienste um die Integration im Fußball. Taş nahm zwischenzeitlich die deutsche Staatsangehörigkeit an.[9]
Als Spieler:
Als Trainer:
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