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Visualisierung von Begriffen und ihren Zusammenhängen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Concept-Map (dt. Begriffslandschaft) ist die Visualisierung von Begriffen (Concepts) und ihren Zusammenhängen in Form eines Netzes. Sie ist ein Mittel zur graphischen Darstellung von Informationen und ein Mittel der Gedankenordnung und -reflexion.
Eine verwandte jedoch schwächere Darstellungsart stellen Mind-Maps dar, die lediglich eine Baumstruktur aufweisen. Zu unterscheiden sind Concept-Maps auch vom Semantischen Netz, das strikt auf den Inhalt bezogen ist und nicht unbedingt eine graphische Repräsentation besitzt.
Die Elemente der Darstellung sind Rechtecke, Pfeile und Pfeilbeschriftungen. Die Rechtecke repräsentieren Begriffe. Die Pfeile zwischen den Begriffen symbolisieren die Beziehungen zwischen den Begriffen. Die Pfeilbeschriftungen spezifizieren die Art der Beziehung:
die Pfeilspitze legt dabei die Leserichtung der jeweiligen Beziehung fest.[1]
Eine Concept-Map enthält im Unterschied zur Mind-Map beschriftete Relationen zwischen den Konzepten resp. Begriffen. Zudem kann eine Concept-Map mehrere zentrale Begriffe abbilden. Die Querverbindungen zwischen den Begriffen sind i. d. R. nicht hierarchisch (d. h. ähnlich einem Straßennetz). Eine Mindmap dagegen ist von einem zentralen Begriff, von innen nach außen aufgebaut (d. h. ähnlich einem Baum mit Stamm und Ästen); nicht-hierarchische Querverbindungen zwischen Begriffen sind nicht möglich.
Bei der Concept-Map ergibt sich die Struktur aus der Semantik ihrer Begriffe; sie regt darum zum analysierenden und reflektierenden Denken über den Gegenstand der Concept-Map an. Bei der Mind-Map werden Begriffe spontan verkettet; dadurch wird das assoziative und kreative Potential des Denkens stimuliert.
Eine Concept-Map zu erstellen, dauert deutlich länger als eine Mind-Map zu erstellen: in der Regel sind mindestens drei Neukreationen, Umstrukturierungen etc. nötig. Gerade in diesem Teil des Entstehungsprozesses liegt die kognitive Weiterverarbeitung und Neugreifung des zugrunde liegenden Themas.
Wegen der fehlenden inhaltlichen Beziehungen benötigt eine Mind-Map weniger Platz als eine semantisch reichere Concept-Map.
Concept-Maps visualisieren Konzepte und die Relationen zwischen diesen Konzepten. Dieser kognitive Prozess lässt sich in vier Schritten beschreiben, in denen das (mentale) Konzept eines Gegenstandes oder Sachverhaltes in eine (reale) Graphik externalisiert und damit sichtbar wird.[2]
Weil die fertige Concept-Map die Externalisierung eines mentalen Netzwerks aus verschiedenen Konzepten und Relationen ist, ermöglicht sie es, alle Elemente der Gedanken dazu (d. h. die Begriffe) strukturiert darzustellen. Damit bietet diese graphische und somit synchrone Darstellungsform eines Begriffsnetzwerks gegenüber der diachronen schriftlichen oder mündlichen Darstellung eines Konzeptes oder mehrerer verbundener Konzepte (Darstellung durch sprachliche Erläuterung) den Vorzug eines schnell zu erstellenden Überblicks; anhand einer Concept-Map kann das Denken und das Verständnis zu einem Themenbereich leicht sichtbar gemacht und reflektiert werden. Sind Konzepte und die Verbindungen zwischen ihnen in dieser Form sichtbar, können Unstimmigkeiten, Fehlkonzepte und Wissenslücken identifiziert werden.[2]
Durch die Wissensstrukturierung und intensivere Beschäftigung mit einzelnen Begriffen und Beziehungen verbessert sich die Behaltensleistung und Wissenslücken sind einfacher zu erkennen. Concept Mapping kann als Lernstrategie verstanden werden.[3]
Im Lehr-/Lernkontext kann Concept Mapping unterschiedlich realisiert werden, z. B. als Einzelarbeit oder als Gruppenarbeit (an einer Tafel oder in einem digitale Tool) erfolgen. Begriffe können auch mithilfe einzelner Karten oder Notizzettel gesammelt und dann gemeinsam geordnet und verknüpft werden. Concept-Maps erscheinen insbesondere geeignet, um elaboriertes Wissen über Zusammenhänge in einem Wissensgebiet (Wissensdomäne) abzubilden. Sie sind im Bereich Curriculumentwicklung und Unterrichtsplanung ebenso wie im Bereich Lehrmittel als Strukturierungshilfe nutzbar. Darüber hinaus können sie Verwendung als Lernmittel zur aktiven Wissenskonstruktion und als Instrument der Wissensdiagnose (qualitativ und quantitativ) finden. Zur quantitativen Strukturanalyse können Verfahren der Graphentheorie herangezogen werden. Der quantitativ inhaltliche (korrespondenzanalytische) Vergleich von Concept-Maps kann analog der Signalentdeckungstheorie erfolgen.
Lernen mit Concept-Maps fällt leichter und verläuft erfolgreicher als mit normalen Lernmethoden: Studien belegen, dass Wissen mit Concept-Maps leichter erworben werden kann als mit konventionellen Lernmethoden und auch länger abrufbar bleibt. Auch als Mittel der Texterschließung eignen sich Concept-Maps, gerade für leseschwache Schüler.[4] Die höhere Lerneffizienz lässt sich wie folgt erklären:
Concept-Maps eignen sich auch zum grafischen Entwurf semantischer Netzwerke. Concept-Maps lassen sich interpretieren als eine Anzahl von RDF-Tripels, die jeweils eine Aussage darstellen. Eine RDF-Aussage besteht aus Subjekt, Prädikat, Objekt. Das Prädikat entspricht der Pfeilbeschriftung der Concept-Map, das Subjekt ist der Begriff am Pfeilursprung, das Objekt liegt an der Pfeilspitze.
Beim Erstellen von Concept-Maps mit Hilfe geeigneter Computerprogramme ist, neben dem Abspeichern und nachträglichen Ändern der Karte, eine Verknüpfung der Begriffe mit zugehörigen Dateien und Internetadressen möglich.
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