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Eingabegerät für Computer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Tastatur ist ein peripheres Eingabegerät nach dem Vorbild der Schreibmaschinentastatur, das als Bedien- und Steuerelement eine Anzahl von mit den Fingern zu drückenden Knöpfen oder Tasten verwendet, die als mechanische Hebel oder elektronische Schalter fungieren. Anstelle der frühen Lochkarten- und Lochstreifentechnologie ist seit den 1970er Jahren die Interaktion über Fernschreibertastaturen die wichtigste Eingabemethode für Computer, seit den 1980er Jahren ergänzt durch die Computermaus. Auf den Tasten einer Tastatur ist in der Regel eine Reihe von Zeichen eingraviert oder aufgedruckt, und jeder Tastendruck entspricht in der Regel einem einzelnen Zeichen. Für einige Symbole müssen jedoch mehrere Tasten gleichzeitig oder nacheinander gedrückt werden, und während die meisten Tasten Zeichen (Buchstaben, Zahlen oder Symbole) erzeugen, können andere Tasten (z. B. die Escape-Taste) den Computer auffordern, Systembefehle auszuführen. Bei modernen Computern wird die Interpretation der Tastendrücke in der Regel der Software überlassen: Die an den Computer gesendete Information, der Scancode, teilt ihm lediglich mit, welche physische(n) Taste(n) gedrückt oder losgelassen wurde(n). Heute sind die meisten Tastaturen elektronisch. Es gibt jedoch auch andere Funktionsprinzipien, wie z. B. mechanische oder pneumatische Tastaturen. Tastaturen gibt es für eine Vielzahl von technischen Geräten, darunter Computer, Fernbedienungen, Telefone und Mobiltelefone. In der Regel wird die Tastatur als Texteingabeschnittstelle für die Eingabe von Text, Zahlen und Symbolen in eine Anwendungssoftware wie ein Textverarbeitungsprogramm, einen Webbrowser oder eine Social-Media-Anwendung verwendet.
Eine Computertastatur hat im Vergleich zu einer Schreibmaschinentastatur mehr Tasten, die zur Bedienung des Computers und ggf. dessen Peripherie dienen. Sie hat teilweise eine andere Tastaturbelegung und auch -beschriftung. Eine feststehende Anordnung gibt es nicht. Jede Systemarchitektur hat gewisse Besonderheiten, insbesondere sorgt der begrenzte Raum bei Notebooks für weitere Eigenheiten. Wesentliche Unterschiede zur Schreibmaschinentastatur sind der geringere Hubweg (Distanz von der Berührung des Fingers bis zum Anschlag) sowie der geringere Energieaufwand beim Herunterdrücken der Tasten. Dadurch ist die Haptik auch anders. Einige Computertastaturen sind hintergrundbeleuchtet, sodass die Tasten auch bei Dunkelheit sichtbar sind.
Grundsätzlich ist es nicht sinnvoll, jede einzelne Taste direkt am Tastaturcontroller anzuschließen, das würde eine große Anzahl von Anschlüssen am Controller und entsprechenden Verdrahtungsaufwand bedingen. Die einzelnen Tasten sind stattdessen in einer elektrischen Matrix aus Zeilen- und Spaltenleitungen angeordnet. Wird eine Taste gedrückt, so wird eine bestimmte Zeile mit einer bestimmten Spalte elektrisch verbunden. Diese Verbindung wertet ein Mikrocontroller (früher zum Beispiel bei XT-Tastaturen ein Mikroprozessor 8042) aus und schickt diese Information zum Rechner – bei der heute vorherrschenden IBM-PC-Architektur (auch beim Apple Macintosh) als sogenannter Tastencode (englisch Scancode). Damit sind zum Beispiel bei einer 16×8-Matrix mit 24 Leitungen bis zu 128 Tasten realisierbar.
Dieses Funktionsprinzip ist nahezu universell auf alle modernen Eingabegeräte mit mehreren Tasten anwendbar. Bei einigen älteren Architekturen übernahm der Hauptprozessor des Rechners selbst die Tastaturabfrage, zum Beispiel beim Commodore PET 2001, Commodore 64, Atari 800 und Sharp MZ-700.
Die Tastatur-Matrix besteht beispielsweise aus 13 Spalten und 8 Zeilen (104 Tasten). Zunächst wird der Ausgang für die erste Spalte aktiviert (aufgrund der negativen Logik auf eine niedrige elektrische Spannung gezogen) und dann überprüft, ob sich an einem oder mehreren der acht Eingänge der Zeilen diese niedrige Spannung wiederfindet. Dann wird der Ausgang für die erste Spalte wieder deaktiviert (hochohmig geschaltet) und der für die zweite Spalte aktiviert, und so weiter. Nach der letzten Spalte wird, eventuell nach einer Pause, wieder bei der ersten Spalte begonnen. Dieser Vorgang wiederholt sich kontinuierlich, mindestens einige dutzendmal pro Sekunde, und nennt sich „Scannen“. Wenn eine Taste gedrückt wird, wird bei einer bestimmten aktiven Spalte die Verbindung zur Zeile erkannt. Aus der Koordinate innerhalb der Spalten- und Zeilenmatrix ermittelt der Tastatur-Prozessor eine Tastennummer, die dann in einen Code für die Tastenposition, den Scancode, umgewandelt wird. Dieser wird zum Rechner übertragen. Dabei spielt es keine Rolle, welche (nationale) Tastaturbelegung (engl. „keyboard layout“) verwendet wird; der Scancode gibt nur die Position der gedrückten Taste für eine Standardtastatur an, unabhängig von der äußerlichen Anordnung, der Sprachauswahl des Betriebssystems oder der Beschriftung der Tasten.
Detailliertere Informationen zu den verschiedenen Scancodes, die speziell von heutigen Windows-PC-Tastaturen verwendet werden, und zu den Tastatur-Steuercodes findet man unter Scancode bzw. Tastaturbelegung.
1 | 2 | 3 | |
A | u | v | w |
B | x | y | z |
Allgemein, sei es eine Tastatur eines elektronischen Musikinstrumentes oder eine Computer-Tastatur, kann es vorkommen, dass mehr als eine Taste gleichzeitig gedrückt wird. Je nach Bauart der Tastatur kann diese, im schlechtesten Fall, maximal zwei gleichzeitige Tastendrücke richtig erkennen (2-key rollover) oder im besten Fall alle (n-key rollover).
Abhängig von der Anordnung der Tasten in der Matrix kann es bei der gleichzeitigen Betätigung von drei oder mehr Tasten zu Fehlerkennungen kommen. Dabei werden möglicherweise Tasten als aktiv erkannt, die tatsächlich nicht betätigt wurden. Dieser Effekt wird Phantom-Key genannt.
Zur Erklärung wird als Beispiel eine 6-Tasten-Tastatur mit zwei Zeilen (A, B) und drei Spalten (1, 2, 3) herangezogen. Werden u = A1, y = B2 und v = A2 gleichzeitig gedrückt, ist es für den Tastaturcontroller nicht möglich zu unterscheiden, ob nur v oder x gedrückt wird oder beide. Wird Zeile A beim Scannen aktiviert, erkennt der Controller korrekt Spalte 1 und 2 entsprechend u und v. Wenn jedoch Zeile B aktiv wird, erkennt der Controller korrekt Spalte 2 für y und fälschlicherweise Spalte 1 für x, weil über y, v und u (von Zeile B auf Spalte 2, zur Zeile A, zu Spalte 1) eine Verbindung mit Spalte 1 existiert. Im Gegensatz dazu ist eine gleichzeitige Betätigung von w = A3 oder z = B3 mit u und y kein Problem und würde sicher erkannt. Generell tritt dieser Effekt auf, wenn drei Ecken eines Rechteckes innerhalb der Matrix betätigt werden.
Eine verbreitete Gegenmaßnahme ist, die Tastenmatrix so anzuordnen, dass bei den üblichen Tastenkombinationen solche Muster nicht auftreten. Hier wird ausgenutzt, dass zum Beispiel nur sehr selten mehrere Zeichentasten gleichzeitig gedrückt werden müssen, während etwa die Kombination „Zeichen und Hochstelltaste“ häufig ist. Zusätzlich haben einige Tastaturen eine Beschränkung der Anzahl der Tasten, die sie gleichzeitig als gedrückt erkennen, zum Beispiel nur zwei Tasten (2-key rollover).
Intelligenter ist eine Erkennung von (möglichen) Phantom-Keys. Da es sehr unwahrscheinlich ist, dass ein Mensch mehrere Tasten so kurz hintereinander bedient, dass der Tastaturcontroller keine Reihenfolge der Betätigung mehr erkennen kann, besteht die Möglichkeit, so lange weitere gleichzeitig aktive Tasten zu erkennen, bis eine Kombination auftritt, die einen Phantom-Key enthalten könnte. Im obenstehenden Beispiel würde das dazu führen, dass zum Beispiel erst u, dann y als aktiv erkannt werden, hier kann kein Phantom-Key auftreten, also werden beide Tasten akzeptiert. Kommt nun noch v hinzu, entsteht der Phantom-Key-Effekt und der Tastaturcontroller ignoriert die Tasten v und x.
Aus Kostengründen nur in Spezialanwendungen zu finden ist die Option, jede Taste mit einer Diode zu versehen, so dass der Strom nur von Zeile zu Spalte fließen kann und nicht umgekehrt (true n-key rollover). Das ist jedoch, abhängig von der Technik des Tastenfeldes, nicht immer realisierbar und in jedem Fall mit höheren Produktionskosten verbunden. Eine Kompromisslösung ist es, eine Mischung aus günstiger Tastenanordnung und Dioden an einigen Tasten zu suchen.
Sowohl beim Drücken als auch beim Loslassen einer Taste schickt der Tastatur-Controller einen Code zum PC, wodurch in diesem ein Interrupt ausgelöst wird. Die Interrupt-Behandlungsroutine wertet den Scancode der jeweiligen Taste aus, ermittelt, welche der Modifier-Tasten (Umschalttaste, Strg, Alt, Alt Gr, Feststelltaste, Num, Rollen und Einf) zusätzlich aktiv ist, und speichert das Ergebnis im Tastaturpuffer. Das Betriebssystem bzw. aktive Anwendungsprogramm arbeitet mit Software-Interrupts diesen Puffer ab und verknüpft den Scancode nun mit einem Zeichen (Keycode) wie Ziffer, Buchstabe oder Satzzeichen etc. oder einer Aktion (zum Beispiel Programm beenden). Das heißt, die Tastatur liefert nur Tastennummern und keine ASCII-Zeichen, diese Verknüpfung findet erst in der Software des PC-Betriebssystems oder Anwenderprogramms statt.
Die Kommunikation zwischen Tastatur und Computer erfolgt über eine serielle Schnittstelle, so dass nur wenige Adern im Kabel und nur ein kompakter Stecker benötigt werden.
Der Vorgänger der PS/2-Schnittstelle war die PC/XT-Tastaturschnittstelle, die artverwandt in der Funktionsweise ist, aber nur den Datentransfer von der Tastatur zum Computer zulässt. Mit der AT-Tastatur wurde die Schnittstelle bidirektional, um bestimmte Zustände wie zum Beispiel Num-Lock, Caps-Lock und Scroll-Lock über LEDs darstellen zu können.
Bei der PC/XT- und der AT-Schnittstelle kam ein fünfpoliger DIN-Stecker zum Einsatz, der mit Einführung der PS/2-Computerfamilie von IBM durch einen sechspoligen Mini-DIN-Stecker („PS/2-Stecker“) ersetzt wurde. Elektrisch sind AT-Schnittstelle und PS/2 identisch, das Protokoll wurde jedoch für die PS/2-Tastaturen erweitert.
Eine über USB angeschlossene Tastatur wird vom Host-Controller als Gerät der Klasse Human Interface Device behandelt. Die dafür nötigen Gerätetreiber sind in jedem USB-kompatiblen Betriebssystem bereits integriert. Die Datenübertragung erfolgt im Interrupt-Transfer. Viele Funktastaturen haben eine USB-Schnittstelle, diese melden sich am System genauso an wie kabelgebundene Tastaturen.
Im Gegensatz zur PS/2- und ADB-Schnittstelle (Apple Desktop Bus) sendet eine USB-Tastatur nicht bei jedem Niederdrücken und Loslassen einer Taste die sogenannten Make- bzw. Break-Codes, sondern einen Datenblock mit Statusinformationen (Flags) für die Umschalttasten und Bytes für die sonstigen Tasten, in dem der gesamte aktuelle Status der Tastatur angegeben wird.
Die USB-Schnittstelle hat gewisse Vorteile gegenüber der PS/2-Schnittstelle:
Es gibt jedoch auch Nachteile gegenüber Tastaturen mit PS/2-Schnittstelle:
Mechanische Tastaturen gelten mit bis zu 50 Millionen Anschlägen langlebiger als Rubberdome-Tastaturen, bei denen die Tasten mit einer Art Kuppe aus Silikon oder Gummi in die Ausgangsstellung zurückgeschoben werden.[1]
Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Laserbeschriftung, die langlebiger ist als beklebte Tasten. Die hochwertigste Beschriftung ist jedoch die nach dem Double-shot-molding-Verfahren gefertigte, bei der eigene Lettern ähnlich einer Schreibmaschine physisch die Buchstaben und Zeichen innerhalb der Tasten bilden. Als Material kommt hier z. B. auch höherwertiger PBT-Kunststoff zum Einsatz, der sich nicht verfärbt und seine Oberflächenbeschaffenheit auch über lange Zeit beibehält.[2]
Weitere Qualitätsmerkmale sind der Spritzwasserschutz einer Tastatur, eine Antihaftversiegelung gegen Schmutz sowie ferner auch Anti-Ghosting für Spieler und Musiker, die auch komplexe Tastenkombinationen verwenden wollen.
Auch die Lautstärke spielt eine gewisse Rolle, mechanische Tastaturen können herstellerspezifisch mit verschieden lauten bzw. leiseren Tastenvarianten angeboten werden oder gegebenenfalls auch nachträglich noch durch elastische O-Ringe etwas gedämpft werden. An die Dämpfung von Rubberdome-Tastaturen kommen diese bisher jedoch nicht heran.
Spätestens seit den 1970er Jahren gibt es Ansätze, bestimmten Problemen, die bei der Arbeit mit „normalen“ Tastaturen auftreten können (z. B. RSI-Syndrom), durch ergonomische Tastaturen entgegenzuwirken. Diese vermeiden die Anordnung der Tasten in durchgehenden geraden horizontalen Reihen, sondern ordnen sie je nach Konstruktion und Bauart in gebogenen oder geknickten (durchgehenden oder unterbrochenen) Linien oder auch ganz anders an. Außerdem sind bei einigen Konstruktionen Teile der Tastatur gegenüber der Auflagefläche erhöht.
Ein Problem bei anders angeordneten Tasten ist, dass für geübte Schreiber eine Umgewöhnung erforderlich ist. Für 10-Finger-Schreiber kann diese Umstellung etwas einfacher sein, da die ergonomischen Konzepte in der Regel auf diese Schreibtechnik ausgerichtet sind.[3] Bei manchen Tastaturen ist die Anordnung der Tasten gegenüber einer „normalen“ Tastatur so stark verändert, dass die Effizienz des Schreibens zumindest bis zur Gewöhnung stark eingeschränkt sein kann.[4] Obwohl die Ergonomie durch eine bestimmte Anordnung der Tasten prinzipiell verbessert werden kann, kann der Preis dafür unverhältnismäßig hoch sein, zumindest für Personen, die mit einem bestimmten System bereits sehr vertraut sind.
Eine Entwicklung aus den 1970er Jahren (von Lillian Malt und Stephen Hobday) ist die auch heute (Stand Februar 2022) noch vertriebene Maltron-Tastatur.[5]
Hier sind die Tastenblöcke für linke und rechte Hand getrennt angeordnet mit je einem zusätzlichen Tastenblock für die beiden Daumen. Die Tastatur wird sowohl mit an QWERTY und Dvorak angelehnten Tastaturbelegungen produziert als auch mit einer eigens auf die Ergonomie der Tastatur hin entwickelten.
Die Ergodox-Tastatur[6] verfolgt mit vertikal geradlinig angeordneten Tasten und separaten Tastenblöcken für die Daumen ein ähnliches Konzept wie die Maltron-Tastatur, jedoch sind linke und rechte Tastaturhälfte physikalisch getrennt und somit voneinander unabhängig positionierbar. Hardware und Firmware sind frei lizenziert, die Tastatur kann als Bausatz oder über Dienstleister fertig zusammengebaut erworben werden.
Anfang der 1990er Jahre wurden weitere Tastaturen auf den Markt gebracht (namentlich von der deutschen Firma Marquardt in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft), die durch eine natürlichere Stellung der Hände ein ermüdungsfreies und gesundes Arbeiten ermöglichen sollen.[7] Diese Tastaturen sind zweigeteilt und A-förmig gebogen. Außerdem sind die beiden Teile wie ein Schwalbenflügel in sich erhöht, und die Tastatur kann – optional – nach hinten abfallen, wohingegen „normale“ Tastaturen nach hinten ansteigen und die Handgelenke der Nutzer permanent in eine angespannte Haltung zwingen. Die Handballen liegen auf einem Polster auf. Die ergonomische Tastatur ermöglicht eine natürlichere Schreibhaltung als die normale Tastatur, weil die Hände beim Schreiben nicht nach außen und oben gebogen werden müssen, sondern mit dem Unterarm in einer Linie bleiben. Nachteilig sind solche Tastaturen beim „Zweifingersuchsystem“ von Wenigschreibern und bei gleichzeitiger Verwendung von Maus und Tastatur.
Die Ergonomie solcher Tastaturen kommt am ehesten bei Verwendung mit Computerprogrammen und Betriebssystemen zum Tragen, die eine Bedienung auch ohne Maus ermöglichen, weil dabei die Hände auch während längerer Arbeit in der durch die Tastatur ermöglichten Haltung verbleiben können.
Versuche mit vereinfachten Belegungen durch weniger Tasten, zusätzlich farblich gekennzeichnet, vom Unternehmen „New Standard Keyboards“ gingen einen anderen Weg der Optimierung: Skepsis gegenüber bisherigen Ergonomieuntersuchungen führte zur alphabetischen Anordnung der Buchstaben auf den Tasten in Verbindung mit speziellen Tastenpositionierungen.[8][9]
Mit Velotype wurde ein anderer Ansatz gewählt: Statt mit einzelnen Tasten Buchstaben einzugeben, werden hier mit Hilfe von Tastenkombinationen ganze Silben geschrieben. Das System, das heute unter der Bezeichnung „Veyboard“ vermarktet wird, soll eine mehrfach höhere Eingabegeschwindigkeit buchstabenorientierter Tastaturbelegung erlauben. Daher hat es sich in einigen Nischenmärkten wie der Live-Untertitelung durchgesetzt.
Eine Großschrifttastatur für Sehbehinderte entspricht einer herkömmlichen PC-Standardtastatur. Die Beschriftung ist allerdings deutlich größer. Die Buchstaben sind hier etwa 10 mm hoch und füllen die Fläche der einzelnen Tasten aus. Dadurch sind sie wesentlich leichter zu lesen als die Standardbeschriftung. Man kann zwischen verschiedenen Gehäuse- und Schriftfarben wählen. Zusätzlich kann die Tastatur mit fühlbaren Markierungen versehen werden.
Wann eine Großschrifttastatur sinnvoll eingesetzt werden kann, hängt von den persönlichen Bedürfnissen des Nutzers ab. Groß beschriftete Tasten sind eine sinnvolle Ausstattung besonders für Computernutzer, die noch nicht lange sehbehindert sind und sich auf der Tastatur nicht sicher fühlen. Die Großschrift eignet sich auch dann gut, wenn man selten benötigte Tasten entspannt finden möchte.
Es gibt Tastaturen aus Edelstahl, Aluminium oder anderen Metallen, die speziell für den Einsatz in rauen, verschmutzten Umgebungen oder in öffentlichen Räumen gedacht sind. Einsatzbereiche sind:
Metalltastaturen sind widerstandsfähiger gegenüber mechanischer Beanspruchung, leichter zu reinigen sowie UV- und temperaturunempfindlich. Nachteilig sind das höhere Gewicht und die höheren Herstellungskosten. Auch zum Schreiben längerer Texte sind sie nicht geeignet, da die Tasten meist sehr schwer zu drücken sind.
Darüber hinaus gibt es verschmutzungsresistente Gummitastaturen. Diese werden häufig in Kfz-Werkstätten oder Firmen verwendet, die mit flüssigen Stoffen arbeiten, zum Beispiel mit Öl.
Kompakttastaturen nehmen eine kleinere Grundfläche ein als herkömmliche Tastaturen und eignen sich damit besonders für Anwendungsfälle, in denen wenig Platz zur Verfügung steht, beispielsweise auf den Knien von Rollstuhlfahrern. Ein anderer Anwendungsfall sind sogenannte Slimline-Tastaturen, die meist eine normale Tastaturbelegung aufweisen, aber wesentlich flacher (slim = „schlank“) sind.
Für Anwendungsfälle, in denen die Mobilität im Vordergrund steht, gibt es Klapptastaturen sowie flexible Tastaturen aus Kunststoff, die man einrollen kann. Aus Gummi gefertigte Modelle sind zusätzlich wasserdicht und auch gegen andere Flüssigkeiten resistent. Klapp- und Gummitastaturen werden als Ergänzung zu den bauformbedingt sehr kleinen Bildschirmtastaturen von PDAs und anderen tragbaren Tablet-Computern wie dem iPad angeboten.
Tastaturen, die ohne den üblichen Zahlen-Block einer sogenannten Volltastatur auskommen werden häufig mit dem Zusatz TKL versehen. Wobei TKL als Akronym für TenKeyLess, also ohne Zehnerblock steht.
Als Inseltastatur, Insel-Design, Insel-Look oder englisch Island Style wird eine Tastatur bezeichnet, bei der zwischen den Tasten ein Abstand besteht; das Gehäuse der Tastatur hat dementsprechend einzelne Löcher für jede Taste. Daher hat eine derartige Tastatur eine gewisse Ähnlichkeit mit Kaugummitastaturen, welche ebenfalls (konstruktionsbedingt) für jede Taste ein einzelnes Loch haben. Dementsprechend kann der englische Begriff chiclet keyboard für beide Arten stehen.
Bereits 1985 wurde eine Tastatur vorgestellt, deren Tasten mit kleinen LCDs versehen waren, wodurch ihre Beschriftung vom Benutzer jederzeit umprogrammiert werden konnte.[10] Ein aktuelles Beispiel solcher Konstruktionen (Stand März 2017) ist die Optimus-Maximus-Tastatur. Wegen des erheblich höheren Preises müssen derartige Geräte als Nischenprodukte angesehen werden. Auch Tastaturen auf Grundlage eines Touchscreens[11] konnten sich bislang als eigenständiges Peripheriegerät nicht durchsetzen.
Bei dieser Form der Tastatur wird ein projiziertes Tastenfeld auf einer beliebigen ebenen Oberfläche erzeugt und die Benutzeraktion darauf mit einer Kamera erfasst. Das Gerät erkennt mittels Bildverarbeitung, welche Felder berührt werden, und leitet die Information an den Computer weiter (nicht zu verwechseln mit der Virtuellen Tastatur). Bei der Verwendung eines Lasers für die Projektion ist die Bezeichnung „Laser-Tastatur“ üblich.
Dieser Begriff bezeichnet im Zusammenhang mit Tastaturen für Blinde jede Computertastatur mit auf den Tasten aufgedruckten Schriftzeichen im Gegensatz zu der speziell für Blinde entwickelten Punktschriftmaschine. Bei Kenntnis des Tastschreibens und in Verbindung mit einer Braillezeile kann eine solche herkömmliche Tastatur auch von Blinden benutzt werden.
Einhand-Tastaturen sind speziell entwickelte Eingabegeräte, die es ermöglichen, Computer oder andere Geräte effizient mit nur einer Hand zu bedienen. Sie wurden primär entwickelt, um Menschen mit körperlichen Einschränkungen zu unterstützen, die aufgrund von Unfällen, Erkrankungen oder angeborenen Beeinträchtigungen nicht beide Hände nutzen können. Diese Tastaturen bieten ergonomische Designs, angepasste Tastenlayouts und intuitive Funktionen, um die digitale Teilhabe und Unabhängigkeit zu fördern.
Darüber hinaus sind Einhand-Tastaturen äußerst vielseitig einsetzbar und auch für Nutzer*innen ohne Einschränkungen geeignet. Sie können mit beiden Händen genutzt werden, bieten jedoch auch die Möglichkeit, mit jeder Hand separat zwei verschiedene Geräte gleichzeitig zu bedienen. Dies eröffnet zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten, beispielsweise in kreativen oder beruflichen Arbeitsumgebungen, wo Multitasking und Effizienz gefragt sind.
Letzteres ist beispielsweise bei Computerspielen der Fall, die eine unterbrechungsfreie Bedienung mit der Maus erfordern, so dass nur die andere Hand zur gleichzeitigen Tastatureingabe zur Verfügung steht. Bei solchen Spielen sind deshalb die notwendigen Tastatureingaben in der Regel auf Tasten beschränkt, die auf der linken Seite der Standardtastatur angeordnet sind und somit mit einer Hand ohne Verlagerung des Handballens (und damit verzögerungsfrei) erreichbar sind. Für diese Anwendungen eignen sich die speziellen Gamer-Einhandtastaturen, die nur diese Tasten enthalten (zumeist ergänzt um Tasten für sämtliche Ziffern), diese aber in einer für Computerspielbedienung optimierten Weise anordnen. Für Standard-Computeranwendungen wie Textverarbeitung sind solche Tastaturen jedoch ungeeignet.
Einhandtastaturen mit dem vollständigen Umfang einer Standardtastatur werden in der Regel als Artikel für die berufliche Rehabilitation im entsprechenden Fachhandel angeboten.
Eine spezielle Form der Einhandtastaturen sind die Akkordtastaturen (englisch chord keyboards), die nur wenige (zumeist unbeschriftete) Tasten besitzen, und bei denen die Eingabezeichen Kombinationen von gleichzeitigen Tastenbetätigungen zugeordnet sind.
Das Tastatur-Layout beschreibt die Anordnung der Tasten und weiterer Bedienungselemente auf der Tastatur, sowie die Belegung der Tasten und von Tastenkombinationen mit Zeichen, Zeichenfolgen oder ganzen Befehlen. Beispielsweise haben deutsche und französische Tastaturen jeweils ein anderes Layout, ebenso Tastaturen für Spezialanwendungen wie für Spiele oder Multimedia.
Bereits die Z3 von Konrad Zuse verfügte über Tasten. Zunächst wurden Fernschreiber mit mechanischen Schreibmaschinentastaturen eingesetzt. Später wurden rein elektronische Tasten verwendet. Die Belegung und Anordnung der Tasten wurde von der Schreibmaschine übernommen. Dazu kamen verschiedene Zusatztasten. Jahrzehntelang galt, dass fast jedes Computermodell über seine spezifische Tastatur verfügte. Das führte vor allem in der Zeit um 1980, zur Blütezeit der 8-Bit-Heimcomputer, zu einer riesigen Vielfalt. Neben der Belegung mit Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen verfügten manche Computer über Grafikzeichen, einige sogar über Programmiersprachen-Befehle (zum Beispiel in BASIC) auf der Tastatur. Beispiele dafür sind die Tastaturen des Commodore 64 oder des Sinclair ZX81. Oft war eine Taste mit dem Firmenzeichen des Herstellers vorhanden.
Je mehr sich der IBM PC und dessen Nachfolger, die IBM-PC-Kompatiblen, am Markt durchsetzten, verdrängte zunächst die sogenannte XT-Tastatur, dann AT-Tastatur und später die MF2-Tastatur alle anderen Tastaturtypen. Neben der PC-Tastatur hat sich heute einzig noch die Apple-Tastatur behaupten können, die jedoch inzwischen eine sehr ähnliche Tastenbelegung aufweist.
Durch die weite Verbreitung des IBM PCs wurde auch dessen Tastatur zum meistbenutzten Typ. Die Tastaturen für IBM-PCs sind standardisiert; in 25 Jahren PC-Geschichte haben sich durch Erweiterungen und lokale Anpassungen (Umlaute etc.) viele Tastaturvarianten entwickelt:
F1
bis F10
links außen vertikal, gemeinsame Cursorsteuerung auf Zehnertastatur, Zehnertastatur schließt unmittelbar an übrige Tasten an, wobei einige Tasten nicht klar zuzuordnen sind.S-Abf
- bzw. SysRq
-Taste, neues Protokoll; diese und die folgenden sind untereinander, aber nicht mit der PC/XT-Tastatur austauschbar.Esc
- und Funktionstasten nun oben horizontal angeordnet, neu: F11
und F12
, zweite Ctrl
und zweite Alt
-Taste, Divisionstaste im Zehnerblock, eigenständige Pause
-Taste, dafür fällt die eigenständige SysRq
-Taste weg.Alt Gr
-Funktion (ersetzt zweite Alt
-Taste); abgewandeltes Layout der Enter-Taste. Auch meistens bei deutschen Tastaturen verwendet.Strg
/Ctrl
-Taste und Alt
-Taste, rechts zwischen Alt Gr
-Taste und Strg/Ctrl
-Taste).Sleep
, Wake Up
und Power
Die ersten Macintosh-Tastaturen unterschieden sich von PC-Tastaturen hauptsächlich durch die anderen Umschalttasten und der Abwesenheit von Funktionstasten.[15] 1987 gab es die erste externe Apple-Tastatur mit Funktionstasten, hauptsächlich mit Hinsicht auf plattformübergreifende Programme wie Microsoft Word, ab 1994 auch bei den Notebooks (Powerbook 520); seit 2016 verschwinden sie wieder, zumindest im MacBook Pro, wo sie durch eine Touchbar ersetzt sind. Angeschlossen an einem MacOS-Rechner sind die Funktionstasten zum Teil mit Funktionen für die Steuerung von Lautstärke und Bildschirmhelligkeit belegt. Zudem existiert ggf. eine Taste für das Auswerfen von optischen Datenträgern.
Weiter ist der Ziffernblock anders angeordnet und weist eine Sondertaste auf, die programmspezifisch verwendet werden kann. Neben der Leertaste finden sich beiderseits je eine Strg- bzw. Ctrl-Taste (^), eine Wahltaste (⌥) und eine Befehlstaste (⌘), mit deren Hilfe wie auch mit den Umschalttasten nicht nur die Tastatur, sondern auch die Maustasten in vielfältiger Weise mehrfach belegt (bis zu 16-fach) verwendet werden. Die Druck-/Print-Screen-Taste, die Rollen/Scroll Lock-Taste, die Pause-Taste, die Einfg/Insert-Taste, die Alt-Gr-Taste und die Windows-Taste gibt es auf einer Apple-Tastatur nicht. Auch die Belegung des @-Zeichens ist bei Apple-Tastaturen, welche nicht die US-amerikanische Belegung haben, anders. Das Zeichen wird bei der deutschen Tastaturbelegung durch Drücken der Tasten ⌥ (Wahltaste)+L und mit schweizerischem Layout per ⌥+G eingefügt.
Die Belegung einiger Sonderzeichen auf Mac-Tastaturen ist anders als auf PC-Tataturen: Eckige Klammern werden bei deutschem und schweizerischem Layout durch ⌥+8 bzw. 9 erzeugt, also über die Tasten für die entsprechenden runden Klammern, mit denen aber beim PC die eckigen Klammern erzeugt werden. Diese liegen bei der Apple-Tastatur auf ⌥+5 bzw. 6. Auch die Pipe, der senkrechte Strich, wird nicht per ⌥+< erreicht, sondern via ⌥+7. Über ⌥+Shift+7 gelangt man zum Backslash.
Generell lassen sich Apple-Tastaturen neuerer Bauart (USB) auch relativ problemlos auf PC-Systemen betreiben, wobei die Befehlstaste (cmd) dann als Windows-Taste fungiert. Dadurch hat die rechte Alt-Taste die Funktion von Alt Gr. Die Tastenbelegung ist ansonsten wie am PC gewohnt. Das @-Zeichen ist also nicht auf L beziehungsweise G, sondern auf Q auf deutschen beziehungsweise 2 auf schweizerischen Tastaturen.
Werden Tastaturen für einen bestimmten Zweck optimiert, so sind sie unter Umständen für andere Zwecke schlechter geeignet. So sind Tastaturen an Überweisungs- und Geldautomaten, die viele unterschiedliche Menschen verwenden oder der Witterung ausgesetzt sind, aus Metall und weisen einen geringen Tastenspielraum auf. Das ermöglicht Langlebigkeit und nahezu unzerstörbare Eigenschaften, aber kein flüssiges Schreiben.
Auch wenn die Tastatur bis heute das dominierende Eingabegerät ist, haben sich im Lauf der Jahrzehnte doch eine Reihe von Alternativen etabliert.
Eine Alternative bildet der sogenannte Touchscreen. Dabei handelt es sich um einen Bildschirm, auf dem berührungsempfindliche Felder liegen, die zur Eingabe verwendet werden können. Durch die Kombination von Tastatur und Bildschirm in einem Gerät lässt sich vor allem Platz sparen.
Weitere Alternativen bilden sogenannte Zeigegeräte. Dabei handelt es sich um Geräte, mit denen ein Zeigersymbol über den Bildschirm bewegt werden kann. Beispiele für Zeigergeräte sind: Maus, Touchpad, Joystick, Trackball, Trackpoint, Rollstangenmaus und Lichtgriffel.
Weitere Alternativen sind:
Eine gegenüber mechanischen Konstruktionen kostengünstigere Bauform baut auf der Rubberdome-Technik auf. Namensgebend sind hier Gummiglocken, die für die entsprechende Gegenkraft und das taktile Feedback beim Tippen sorgen. Wie es der Werkstoff Gummi erwarten lässt, wird so ein weicheres Tippgefühl und eine deutlich verringerte Lärmbelästigung erreicht. Ein Nachteil ist jedoch die geringere Langlebigkeit und das über die Zeit sich ändernde mechanische Feedback. Kunststoff ist ein alternder Werkstoff, bei dem sich seine Eigenschaften über die Zeit verändern. Rubberdome-Tastaturen haben zumeist einen Key-Rollover von 2, es können also maximal zwei Tasten gleichzeitig gedrückt werden.[16]
(IBM Model F oder Cherry-G3000-Tastatur)
Als Hilfe zum Blindschreiben haben Computertastaturen meist zwei haptische Markierungen auf den Tasten der Buchstaben F und J sowie eine Markierung für das Zentrum des Nummernfelds auf der Taste für die Ziffer 5. Dabei handelt es sich um fühlbare Erhebungen in Form eines Punktes oder eines Striches (Fühlbalken[18]), oder eine fühlbar abweichende Formgebung der Tasten. Diese erleichtern das Auffinden der Tasten (Positionierungen) und werden daher als Orientierungstasten bezeichnet.
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