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spanische Fotografin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Colita, eigentlich Isabel Steva Hernández (geboren am 24. August 1940 in Barcelona; gestorben am 31. Dezember 2023 ebenda[1]) war eine spanische Fotografin.
Colita lernte bis zum Alter von 17 Jahren am Kolleg Sagrat Cor (katalanisch; spanisch Sagrado Corazón). Nach einem literaturwissenschaftlichen Propädeutikum zog sie nach Paris und studierte französische Kultur an der Universität von Paris (Sorbonne).
Nach Barcelona zurückgekehrt, lernte sie die Fotografen Oriol Maspons, Julio Ubiña und Xavier Miserachs kennen, von denen sie die handwerklichen Fähigkeiten einer professionellen Fotografin erlernte. 1961 arbeitete sie ein Jahr lang bei Xavier Miserachs als Laborantin und Stylistin.
1962 arbeitete sie als Fotografin für den Film Los Tarantos des Regisseurs Francesc Rovira Beleta. Sie freundete sich mit der Darstellerin der Hauptrolle an, der Flamencotänzerin Carmen Amaya. Sie begeisterte sich für den Flamenco und zog nach Madrid, wo sie sich für zwei Jahre niederließ. Unter anderem fotografierte sie Antonio Gades und La Chunga. Das Ergebnis dieser Zeit ist ihr gemeinsam mit José Manuel Caballero Bonald verfasstes Buch Luces y sombras del Flamenco von 1975, das 1998 und 2006 neu aufgelegt und erweitert wurde.[2]
Während der letzten Jahre des Franquismus lebte sie in Barcelona und arbeitete dort für die damals aktuellen progressiven Zeitschriften, insbesondere Fotogramas, Tele/eXprés, Mundo Diario und Destino. Ihre erste Ausstellung war 1965 Evocación del modernismo am Colegio de Arquitectos; eine Gemeinschaftsausstellung von bildenden Künstlern: Daniel Argimon, Colita, Jordi Curós, Jordi Galí, Josep Guinovart, Oriol Maspons, Albert Ràfols-Casamada, Tharrats und Romà Vallès. Sie wechselte von der Presse- zur Filmfotografie und arbeitete mit den Regisseuren der sogenannten Escuela de Barcelona zusammen: Vicente Aranda, Jaime Camino, Jacinto Esteva, José Duràn. Diese Gruppe hatte das Ziel, ein europäisches fortschrittliches Kino zu schaffen, im Gegensatz zum Kino des Franco-Regimes. So ergab sich für sie die Gelegenheit, mit bekannten spanischen Regisseuren wie Luis Cuadrado, Juan Amorós und Fernando Arribas zusammenzuarbeiten.
1967 arbeitete sie mit der Plattenfirma Edigsa und der katalanischen Bewegung für neue Lieder zusammen. Sie schuf Albumcover und Plakate für Presse- und Werbekampagnen, besonders für Guillermina Motta, Núria Feliu und Joan Manuel Serrat. Später spezialisierte sie sich auf Porträtfotografie und wurde zur Fotografin der Intellektuellen- und Künstlergruppe Gauche divine. Mit einer Sammlung von Porträts bestritt sie 1971 eine Ausstellung in der Galería Aixelà. Es war die kürzeste Ausstellung ihrer Karriere, weil sie am Tag nach der Eröffnung von der Polizei geschlossen wurde. Ihre Liebe zu Krimis und Mystery veranlasste Beatriz de Moura, Direktorin des Verlags Tusquets Editores, ihr die Reihe Serie Negra anzuvertrauen. Parallel dazu leitete sie bis 1978 die Fotoabteilung der Zeitschrift Vindicación Feminista. Während des demokratischen Übergangs arbeitete sie mit den Zeitschriften Interviú, Reporter, Cuadernos para el diálogo, La Calle und Bocaccio zusammen. Ihre langjährige Zusammenarbeit mit Joan Manuel Serrat mündete in die Ausstellung El Serrat de Colita von 1998.[3] Im selben Jahr verlieh ihr die Stadt Barcelona gemeinsam mit den Fotografen Oriol Maspons und Leopoldo Pomés die Medalla al Mérito Artístico (Verdienstmedaille für Kunst).
2014 sollte sie mit dem Premio Nacional de Fotografía geehrt werden. Mit Verweis auf die Situation von Kultur und Bildung in Spanien lehnte sie den Preis ab.[4] Anlässlich des 40. Jahrestages des Beschlusses der spanischen Verfassung wurde die Ausstellung El poder del arte (die Macht der Kunst) veranstaltet, unter anderem mit Werken aus dem Bestand des Museo de Arte Reina Sofïa und Arbeiten von ihr. Zum ersten Mal wurden ihre Arbeiten im Congreso de los Diputados und im Senado ausgestellt.[5]
2019 nahm sie an der Ausstellung Poéticas de la emoción im CaixaForum Barcelona teil. Neben ihr waren die zeitgenössischen Künstler Bill Viola, Manuel Miralles, Shirin Neshat, Esther Ferrer und Pipilotti Rist dort vertreten.[6]
In 44 Berufsjahren nahm Colita an mehr als 40 Ausstellungen teil, und sie publizierte mehr als 30 Fotografie-Bücher. Nach dem Verschwinden des Franco-Regimes und dem Entstehen demokratischer Stadtverwaltungen widmete sie sich der Stadt Barcelona und ihrem Wandel sowie der Darstellung des kulturellen und sozialen Lebens Kataloniens.
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