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Clerget-Blin (vollständiger Name: Société Clerget-Blin & Cie) war ein französisches Feinmechanik-Unternehmen. Es wurde 1913 vom Ingenieur und Erfinder Pierre Clerget und dem Industriellen Eugène Blin gegründet. Firmensitz und Fertigung befand sich in Levallois-Perret, nordwestlich von Paris. Das Unternehmen Clerget-Blin produzierte vor allem Flugzeugmotoren. Auf Grund des steigenden Bedarfs für Militärflugzeuge wurden während der beiden Weltkriege die Clerget-Motoren auch in England in Lizenz gefertigt.
Ursprünglich wurden Sternmotoren nur einreihig produziert. Als mehr Leistung gefordert wurde, für die man nicht genug Zylinder nebeneinander anordnen konnte, wurden zweireihige Sternmotoren und Reihenmotoren entwickelt. Hauptabnehmer war die Luftfahrtindustrie. Es gab auch eine kleine Anzahl von Anwendern, die Boote und Landfahrzeuge mit Cleget-Blin-Motoren ausrüsteten.
Die Typen 7, 9 und 11 waren luftgekühlte Triebwerke. Kraftstoffart: Benzin mit Rizinusöl als Schmierstoff.[1][2]
In den 1920er-Jahren entwickelte Pierre Clerget Sternmotoren zur Verwendung von Dieselkraftstoff.
Der Aufbau des X16 ist im Prinzip ein doppelter V-Motor. Bei der X-Form sind die einzelnen Zylinderbänke jeweils um einen Winkel von 90° versetzt angeordnet. Diese Konfiguration ist äußerst ungewöhnlich, vor allem wegen seines Gewichts und der Komplexität im Vergleich zu einem Sternmotor wurde die Entwicklung nicht weiter verfolgt. Im frühen 20. Jahrhundert wurde diese X-Form unter anderen von Henry Ford und auch Daimler-Benz Typ DB 604 wieder aufgegriffen.[3]
Anfang 1940 entwickelte Clerget einen wassergekühlten 16-Zylinder-H-Motor. Diese Serie wurde auch bekannt als der Typ Transatlantique. Clerget sah diese H-Bauform für den Flugzeugbau von Vorteil, da man im Vergleich zu Sternmotoren flachere und ebenfalls kompakte Motoren bei gleicher Zylinderanzahl bauen kann. Die Flugversuche ergaben einen geringeren Luftwiderstand im Vergleich zu den Sternmotoren, die wegen der kreisförmigen Zylinderanordnung eine größere Stirnfläche hatten.
Der H-16 erreichte mit vier Turboladern eine Wellenleistung von 2000 PS (1500 kW). Die Zylinderreihen sahen bei Betrachtung in Richtung der Kurbelwellen wie ein liegendes H aus. Im Prinzip bestand dieser H-Motor aus zwei übereinanderliegenden 180-Grad-V-Motoren mit jeweils einer eigenen Kurbelwelle, die auf der Antriebsseite mit Zahnrädern verbunden waren.
Die Bauart als H-Motor wurde 1966 von dem englischen B.R.M.-Team wieder aufgegriffen und in der Formel 1 verwendet.
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