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französischer Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Claude Cahen[1] (* 26. Februar 1909 in Paris; † 18. November 1991 in Savigny-sur-Orge) war ein französischer Orientalist und Historiker der Islamischen Welt.
Cahen studierte an der École normale supérieure, an der Sorbonne und am Institut national des langues et civilisations orientales. 1932 erhielt er seine Agrégation in Geschichte. 1940 wurde er in Paris promoviert (Docteur des lettres, La Syrie du Nord à l'époque des Croisades et la principauté franque d'Antioche, und zweiter Teil: Le régime féodal de l'Italie Normande). 1940 wurde er Kriegsgefangener, entkam aber der Deportation und wurde 1945 befreit. Nach dem Krieg war er von 1948 bis 1959 an der Universität Straßburg als Professor tätig und lehrte danach ab 1959 am Lehrstuhl für Geschichte des Orients an der Sorbonne.
Er war unter anderem Gastprofessor an der University of Michigan (1967).
Er befasste sich insbesondere mit dem islamischen Mittelalter, zum Beispiel islamischen Quellen (Historiographie) des Mittelalters und der Kreuzzüge (beginnend mit seiner Dissertation 1940 über das Fürstentum Antiochia in Nordsyrien), allgemein mit Wirtschaftsgeschichte des Islam und dessen Sozialordnungen (z. B. Futuwwa), den Seldschuken und der Türkei vor dem Osmanischen Reich.
Ab 1973 war er Mitglied der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres. Von den 1930er Jahren bis 1960 war er Mitglied der Französischen Kommunistischen Partei (PCF), und er war Marxist, was aber nach Bernard Lewis kaum Auswirkungen auf seine Arbeit als Historiker hatte.[2] Nach Lewis war er einer der wichtigsten Historiker im 20. Jahrhundert in Bezug auf islamische Quellen für die Kreuzzüge und die lateinischen Königreiche im Nahen Osten.
1957 wurde er Herausgeber des Journal of the Social and Economic History of the Orient.
1945 erhielt er den Prix Schlumberger der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres. 1983 wurde er Mitglied der American Philosophical Society.
Er stammte aus einer jüdischen Familie, ein Onkel mütterlicherseits war der Mathematiker Paul Lévy.
Er schrieb mehrere Artikel in der Enzyklopädie des Islams (Brill, Leiden) und war Übersetzer und Herausgeber islamischer Texte.
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