Christoph Ludwig Agricola (* 5. November 1665 in Regensburg; † 8. August 1724 ebenda[1]) war ein deutscher Landschaftsmaler.
Leben
Agricola verbrachte einen großen Teil seines Lebens auf Reisen, er besuchte England, die Niederlande und Frankreich und war auch längere Zeit in Neapel.
Seine zahlreichen Landschaftsgemälde geben bemerkenswert genau die Natur wieder, die Darstellung der verschiedenen Jahreszeiten beherrschte er ausgezeichnet. Sein Motivgestaltung zeigt Einflüsse von Nicolas Poussin, die Genauigkeit von Licht und Farbwahl ist in ähnlicher Form auch schon bei Claude Lorrain zu finden. Die meisten seiner Werke sind im sogenannten Kabinettformat entstanden, einem kleinen Bildformat, wie man es seinerzeit in Kabinetten verwendete.
Seine Bilder werden vor allem in deutschen, vormals fürstlichen Gemäldegalerien bewahrt, darunter in Braunschweig, Dessau, Dresden, Kassel, Schwerin, sind aber auch in Breslau, Prag, Kopenhagen, Venedig, Florenz und Neapel zu finden.
Sein Bildnis, 1709 von der venezianischen Malerin Rosalba Carriera geschaffen, ist heute verschollen; es wurde 1711 von dem Augsburger Kupferstecher Bernhard Vogel (1683–1737) in einem Schabkunstblatt reproduziert.
Werke (Auswahl)
- Selbstportrait mit Pinsel und Palette (im Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig)
- Portrait seines Bruders (geschabt von Bernhard Vogel)
- Diana und Aktäon (Ätzung)
- Satyr mit Nymphe auf dem Ruhebett (Ätzung)
- Landschaft mit Fluß und Hütten (Ätzung)
- Landschaft mit dem Mühlenstein (Leinwand, 83×66,5)
Literatur
- Rüdiger Klessmann: Der Landschaftsmaler Christoph Ludwig Agricola: zur Charakteristik und Chronologie seiner Werke. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte. Band 43/44, 2006, S. 207–224.
- Rüdiger Klessmann: Christoph Ludwig Agricola. Ein vergessener Landschaftsmaler des Barock. In: Maria Dłudek (Hrsg.): Arx Felicitatis (Festschrift Andrzej Rottermund). Warschau 2001, S. 207–215.
- Hana Seifertová: Artis Pictoriae Amatores. Ausstellungskatalog, Prag 1993, ISBN 80-7035-052-0, S. 197 f.
- R. Eisen: Die deutsche Landschaftsmalerei des Spätbarock. Diss. Würzburg, Leipzig 1936, S. 42 f.
- Wilhelm Schmidt: Agricola, Christoph Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 143.
- Margarete Braun-Ronsdorf: Agricola, Christoph Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 98 (Digitalisat).
- Agricola, Christoph Ludwig. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 1: A–Androphagi. London 1910, S. 386 (englisch, Volltext [Wikisource]).
- Angelo Walther: Agricola, Christoph Ludwig. Katalogredaktion, 14. Auflage Gemäldegalerie Alte Meister Dresden 1971 S. 21.
Weblinks
Einzelnachweise
Wikiwand in your browser!
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.