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deutscher Philosoph Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Christian Thiel (* 12. Juni 1937 in Neusalz/Oder) ist ein deutscher Philosoph und Wissenschaftstheoretiker und prominenter Vertreter des methodischen Konstruktivismus.
Thiel studierte ab 1956 Mathematik, Philosophie, Psychologie und Soziologie an der Universität in Erlangen sowie Kunsterziehung an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1965 promovierte er bei Rudolf Zocher in Erlangen über Sinn und Bedeutung in der Logik Gottlob Freges.[1] 1966/67 verbrachte er ein akademisches Jahr an der Universität Texas in Austin als Postdoctoral Fellow sowie dann als Assistant Professor. Schließlich habilitierte er sich 1970 in Erlangen mit seiner Arbeit Grundlagenkrise und Grundlagenstreit über die Grundlagen der Mathematik und Sozialwissenschaft.
Nach Vertretungen in Konstanz und Kiel erhielt er 1972 den neugeschaffenen Lehrstuhl für Philosophie und Wissenschaftstheorie an der RWTH Aachen. 1982 wurde er zum Nachfolger von Paul Lorenzen an der Universität Erlangen-Nürnberg und ebenfalls 1982 zum geschäftsführenden Vorstand des von Lorenzen gegründeten Interdisziplinären Instituts für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte (IIWW) berufen.
Christian Thiel ist seit 1993 Mitglied der Académie Internationale de Philosophie des Sciences mit Sitz in Brüssel und seit 2000 auch der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina[2]. 2005 wurde Thiel emeritiert und zum Vizepräsidenten der Brüsseler Académie ernannt.
Thiel hat zu Themen der neuzeitlichen Wissenschaftsgeschichte gearbeitet, insbesondere zur Logik des 19. und 20. Jahrhunderts sowie zum Werk von Gottlob Frege. Die von Jürgen Mittelstraß seit 1980 herausgegebene Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie hat Thiel unter ständiger Mitwirkung durch eine große Anzahl von Artikeln insbesondere zu Logik, Mathematik und Metamathematik, Geschichte und Grundlagenkrisen der Mathematik, Religion und Soziologie eindrücklich mitgeprägt.
Festschrift
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