Christian Steetz (* 28. Oktober 1709 in Hamburg; † 14. Mai 1741 ebenda) war ein deutscher Jurist und Dichter.
Christian Steetz wurde als Sohn des Kaufmanns Joachim Steetz und seiner Frau Sara geb. Hintze geboren. Er studierte Jura, wurde 1735 in Utrecht als Lizenziat der Rechte promoviert, und ließ sich in Hamburg als Advokat nieder. 1741 starb er unverheiratet.
Steetz ist vermutlich der Dichter, der 1726 (also im Alter von etwa 17 Jahren) zwei Kantaten-Texte verfasste, die Georg Philipp Telemann in seinem Kantatenjahrgang Harmonischer Gottes-Dienst vertonte:[1][2]
- Schau nach Sodom nicht zurücke (14. Sonntag nach Trinitatis), TVWV 1:1243[3]
- Ich sprach in meinem (16. Sonntag nach Trinitatis), TVWV 1:864 (Komposition verschollen)[4]
- Disp. iur. inaug. de instrumento recognitionis [vulgo vom Connossement]. Trajectum ad Rhenum [= Utrecht] 1735 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- Hans Schröder, A.H. Kellinghusen: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band 7: Scholvin-Westphalen. Perthes-Besser u. Mauke, Hamburg 1879, S. 289 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
Brit Reipsch: „Cantaten“ in Telemanns Hamburger Kirchenmusik der 1720er Jahre. Zur Genese des „Brandenburg-Jahrgangs“ und des „Harmonischen Gottes-Dienstes“. In: Carsten Lange, Brit Reipsch (Hrsg.): Telemann und die Kirchenmusik (= Telemann-Konferenzberichte. XVI). Olms, Hildesheim u. a. 2011, S. 290–308, hier S. 299 f.
Wolfgang Hirschmann: Der Kantatenjahrgang als Anthologie. Bemerkungen zu Telemanns kirchenmusikalischer Praxis in Hamburg. In: Dirk Niefanger, Dirk Rose (Hrsg.): „Gesammlet und ans Licht gestellet“. Poesie, Theologie und Musik in Anthologien des frühen 18. Jahrhunderts (= Germanistische Texte und Studien. 102). Olms, Hildesheim 2019, ISBN 978-3-487-15794-8, S. 295–316, hier S. 315 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Werner Menke: Thematisches Verzeichnis der Vokalwerke von Georg Philipp Telemann. Band 1, Cantaten zum Gottesdienstlichen Gebrauch. 2. Auflage. Vittorio Klostermann, Frankfurt a. M. 1988, ISBN 3-465-01835-4, S. 80.