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deutscher Politiker (FDP), MdB Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Christian Dürr (* 18. April 1977 in Delmenhorst) ist ein deutscher Politiker (FDP) und Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist seit Dezember 2021 Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion.
Dürr besuchte Grundschule, Orientierungsstufe und das Gymnasium in Ganderkesee. Von 1993 bis 1994 war er als Austauschschüler an der Kingman High School in New Kingman-Butler, Arizona (USA). Nach dem Abitur 1997 absolvierte er zunächst einen 13-monatigen Zivildienst beim DRK-Blutspendedienst im Klinikum Bremen-Mitte, bis er im Jahr 1998 ein wirtschaftswissenschaftliches Studium an der Leibniz Universität Hannover mit den Schwerpunkten Unternehmensführung, Marketing und öffentliche Finanzen aufnahm.[1] Seine Diplomarbeit schrieb er im Fach Öffentliche Finanzen zu dem Thema „Ausgewählte Probleme des CO2-Emissionshandels“. Das Studium beendete er 2007 als Diplom-Ökonom.[2]
Dürr wohnt in Ganderkesee, ist seit 2012 verheiratet und Vater von zwei Kindern.[3] Er ist evangelischer Konfession.[4]
Christian Dürr trat 1995 den Jungen Liberalen (JuLis) bei und war von 1997 bis 1999 Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen Oldenburg-Land. 1998 wurde Dürr stellvertretender Landesvorsitzender der JuLis Niedersachsen, bis er 2002 schließlich das Amt des Landesvorsitzenden der Jungen Liberalen Niedersachsen übernahm.
Mitglied in der FDP ist Dürr seit 1996 und wurde 1997 Mitglied des Kreisvorstands der FDP Oldenburg-Land. 2003 übernahm er den stellvertretenden Kreisvorsitz. Darüber hinaus ist er seit April 2000 Mitglied im Landesvorstand Niedersachsen und seit Oktober 2001 Mitglied im Bezirksvorstand Oldenburg. Im Februar 2017 wurde er zum Vorsitzenden des Bezirksverbands Oldenburg gewählt.[5] Seit 2011 ist Dürr darüber hinaus Beisitzer im FDP-Bundesvorstand und gehört seit 2013 dem Präsidium an und ist Sprecher der Fraktionsvorsitzendenkonferenz.
Dürr kandidierte 2003 erstmals im Wahlkreis Oldenburg-Land und war seitdem Mitglied des Niedersächsischen Landtags. 2003 erreichte die FDP in Dürrs Wahlkreis Oldenburg-Land 11,5 % (Erststimme Dürr: 7,9 %).[6] 2008 konnte die FDP dort ein Ergebnis von 11,3 % (Erststimme Dürr: 11,2 %)[7] und 2013 von 14,1 % (Erststimme Dürr: 6,0 %) erzielen[8]. Dürr verzichtete 2017 bei den vorgezogenen Landtagswahlen in Niedersachsen auf eine erneute Bewerbung für ein Landtagsmandat aufgrund seiner Kandidatur zur Bundestagswahl 2017.
Dürr war von 2003 bis 2009 Mitglied im Umwelt- und Klimaausschuss sowie umweltpolitischer Sprecher der niedersächsischen FDP-Fraktion. Am 17. Februar 2009 wurde Dürr Nachfolger von Jörg Bode als parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion.[9] Am 27. Oktober 2009 folgte er wiederum Bode und übernahm dessen bisherige Aufgabe als FDP-Fraktionsvorsitzender im Niedersächsischen Landtag.[10] Diese Position behielt er auch nach der Landtagswahl am 20. Januar 2013[11] und gab sie am 26. September 2017 nach seiner Wahl in den Deutschen Bundestag auf. Zu seinem Nachfolger wurde Stefan Birkner gewählt.
Seit 2013 war Dürr medienpolitischer Sprecher seiner Fraktion sowie Sprecher der FDP-Fraktionsvorsitzendenkonferenz.[3] Er vertrat die FDP neben Horst Kortlang als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten, Medien und Regionalentwicklung des Niedersächsischen Landtags. Im Ausschuss zur Vorbereitung der Wahl der Mitglieder des Staatsgerichtshofs und im Ausschuss zur Vorbereitung der Wahl und der Zustimmung nach Artikel 70 Abs. 2 der Verfassung war er als Berater vertreten.[12]
2017 kandidierte Dürr erstmals für den Deutschen Bundestag. Nach vier Jahren außerparlamentarischer Opposition erreichten die Freien Demokraten bei der Bundestagswahl 2017 ein Zweitstimmenergebnis von 10,7 % (+ 6,0 %) im Bund[13] und 9,3 % (+ 5,1 %) in Niedersachsen,[14] womit Dürr der Einzug in den Bundestag über Platz eins der niedersächsischen FDP-Landesliste gelang. In seinem Wahlkreis (28 / Delmenhorst – Wesermarsch – Oldenburg Land) lag das FDP-Zweitstimmenergebnis mit 10,1 % (+ 5,1 %) im zweistelligen Bereich und somit über dem Landesdurchschnitt. Dürr erhielt dort 9,0 % (+ 5,8 %) der Erststimmen.[15] Am 25. September 2017, dem Tag nach der Bundestagswahl, wählten ihn die FDP-Bundestagsabgeordneten aus Niedersachsen zum Chef ihrer Landesgruppe. Dürr ist zudem Vorsitzender der Landesgruppe Nord der FDP-Bundestagsfraktion, die neben den Niedersachsen auch die liberalen Abgeordneten aus Schleswig-Holstein und Hamburg umfasst.
Am 20. Oktober 2017 wählte die FDP-Bundestagsfraktion Christian Dürr zu einem der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Er war dann zugleich Leiter des Arbeitskreises der Fraktion für Haushalt und Finanzen, stellvertretendes Mitglied im Haushaltsausschuss und im Finanzausschuss.
Am 7. Dezember 2021 wurde Dürr als Nachfolger von Christian Lindner zum Fraktionsvorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion im 20. Deutschen Bundestag gewählt.
Dürr gehört den Beiräten des Bundesverbands der Unternehmervereinigung[16] und des Türkisch-Deutschen Netzwerks[17] sowie dem Programmbeirat von Antenne Niedersachsen an.
Er ist Mitglied in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft, in der Europa-Union Deutschland[18], im Förderverein der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Hannover, in der Gesellschaft der Freunde der Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung, im Liberalen Mittelstand, im Netzwerk 80, in der Parlamentarischen Vereinigung Niedersachsens und beim SV Werder Bremen.
Auf lokaler Ebene ist Dürr Mitglied im Orts- und Heimatverein Ganderkesee, im Orts- und Verkehrsverein Schönemoor, im Hospizkreis Ganderkesee, im Förderverein Stedingsehre Bookholzberg und im Freundeskreis Gymnasium Ganderkesee. Zusätzlich engagiert sich Dürr für die Initiative Pro A20.[2]
Dürr war Mitglied der 14. Bundesversammlung am 30. Juni 2010 und der 15. Bundesversammlung am 18. März 2012, die den deutschen Bundespräsidenten gewählt haben.[19][20] Er wurde am 6. Dezember 2016 auf Vorschlag der FDP-Fraktion vom Niedersächsischen Landtag auch für die 16. Bundesversammlung am 12. Februar 2017 berufen.[21]
Wegen der Corona-Krise 2020 und der darum drohenden Wirtschaftskrise machte Dürr den Vorschlag, eine negative Gewinnsteuer einzuführen, um so vielen Unternehmen mehr Liquidität zu verschaffen. Prominente Ökonomen aus verschiedenen Denkschulen sprachen sich ebenfalls dafür aus.[22][23]
Dürr möchte Deutschland zu einem führenden Land bei der Nutzung von Kernfusionsreaktoren zur Stromerzeugung machen.[24] Er forderte, der Einsatz der Kernfusion müsse entbürokratisiert werden, und ein „Kernfusionsgesetz“. Es lasse sich nicht absehen, ob das erste Kernfusionskraftwerk in 10 oder 20 Jahren entstehe.[25]
Dürr stellt den subsidiären Schutz von Geflüchteten infrage, die in Deutschland kein Asylrecht genießen.[26]
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