Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium
Gymnasium in der Stadt Detmold, Nordrhein-Westfalen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gymnasium in der Stadt Detmold, Nordrhein-Westfalen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium ist neben dem Leopoldinum und dem Stadtgymnasium eines von drei etwa gleich großen städtischen Gymnasien in der Bezirksregierungsstadt Detmold. Es trägt den Namen des Dichters und Dramatikers Christian Dietrich Grabbe (1801–1836) zur Erinnerung an einen der bedeutendsten Bürger der Stadt. Seine Bronzebüste steht vor dem Eingang zum Altbau im Schulhof.
Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium | |
---|---|
Altbau des Gymnasiums | |
Schulform | Gymnasium |
Schulnummer | 168695 |
Gründung | 1925 / 1967 Vollgymnasium |
Adresse | Küster-Meyer-Platz 2 32756 Detmold |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 56′ 4″ N, 8° 53′ 4″ O |
Träger | Stadt Detmold |
Schüler | 709 (Stand: 1. Dezember 2023)[1] |
Lehrkräfte | etwa 78 (Stand: 2. April 2020)[2] |
Leitung | Claus Hilbing (komm.) |
Website | www.grabbe-gymnasium.de |
Das heutige Gymnasium geht zurück auf ein Lehrerseminar. Kasimire von Anhalt-Dessau ehelichte 1769 Simon August von Lippe und zog nach Detmold. Hier setzte sie sich sehr für das Volksschulwesen und die Bildung ein. Kasimire war offenbar vertraut mit den Ideen Johann Bernhard Basedows, der in ihrer Heimat Dessau das Philanthropinum gegründet hatte. Auch nach ihrem frühen Tod 1778 verfolgte Simon August ihre Pläne gegen den Widerstand des Landtags weiter. Am 30. November 1781 konnte das Lippische Lehrerseminar feierlich im Beisein des Landesherren eröffnet werden.[3]
Zu Beginn war die Schule im Waisenhaus am Bruchberg untergebracht. Einer der Förderer und Lehrer war der lippische Generalsuperintendent Ferdinand Weerth. Weerth beklagte die unzulänglichen Bedingungen des Schulgebäudes, noch zu seinen Lebzeiten wechselte das Lehrerseminar in die ehemalige Pflegeanstalt in der Schülerstraße.[4] Die Schule expandierte, und so entstand in den Jahren 1888/89 am sogenannten „Hambruch“ ein neues Gebäude. Architekt war der Detmolder Stadtbaumeister Karl Leopold Petri. Das Gebäude ist heute der Altbau des Grabbe-Gymnasiums und steht unter Denkmalschutz.[5]
Eine Änderung der Lehrerbildung durch die Reichsverfassung von 1919 läutete das Ende des Lehrerseminars ein. Nach den letzten Abschlüssen wurde die Schule 1925 zu einer Deutschen Oberschule (Aufbaugymnasium) umgewandelt. Dieselben Lehrkräfte, die zuvor Lehrer ausgebildet hatten, führten jetzt Schüler zum Abitur.[6] So konnten die Schule 1931 an den ersten Jahrgang das Abitur vergeben.[6] Der ab 1935 amtierende Schulleiter Betz versuchte Schüler und Lehrer voll in die Systemlinie des Nationalsozialismus einzureihen, sodass 1935 bis auf sechs Schüler alle einer Organisation der Nationalsozialisten angehörten.[6] Während des Zweiten Weltkriegs war Unterricht zeitweise nur eingeschränkt möglich: Zahlreiche Schüler meldeten sich zum Kriegshilfsdienst, im Schulgebäude wurde ein Lazarett eingerichtet. Wegen des Kohlemangels im Winter 1939/40 fiel der Unterricht komplett aus. 1944 wurde das Aufbaugymnasium zu einer Deutschen Heimschule. Im Mai 1946 nahm das Aufbaugymnasium wieder seinen regulären Betrieb als „Deutsche Oberschule für Jungen und Mädchen in Aufbauform (Staatliche Aufbauschule)“ auf. Als erstes Gymnasium in Nordrhein-Westfalen führte die Schule Ende 1958 einen musisch betonten Oberstufenzweig ein. Dafür wurden ab der 11. Klasse das Stundendeputat der Fächer Musik und Kunst erhöht und Mathematik und Chemie verringert.[6] Zur Herausstellung der Schulausrichtung entschied man sich 1966, zum 130. Todestag des Dichters, der Schule den Namen Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium zu geben.[6][7] Ab 1. April 1967 erhielt das Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium die Erlaubnis, mit der 5. Klasse beginnen zu dürfen und somit als Vollanstalt geführt zu werden.[6][8]
Durch Erweiterungsmaßnahmen in den 1980er Jahren kamen zunächst der Neubau mit Fachräumen für die Sprachen und die Naturwissenschaften sowie die Konzertaula dazu. 1996 wurde der architektonisch markante Erweiterungsbau mit Klassenräumen und einem modernen Physiktrakt eingeweiht. Die Schule liegt verkehrsgünstig in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums.
Das Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium profiliert sich speziell in den Bereichen Musik[9], Kunst[10] und Sport[11], indem die Schüler zu Beginn der Schullaufbahn am Grabbe eines der Profile oder den Schwerpunkt Naturwissenschaft/MINT wählen.[12] Wegen der Profilierung gibt es zwischen den in der Oberstufe kooperierenden städtischen Gymnasien in Detmold die Vereinbarung, dass Leistungskurse in den Fächer Musik, Kunst und Sport bei genügend Interessenten zuerst am Grabbe-Gymnasium eingerichtet werden.
Das Detmolder Jugendorchester wurde im Jahre 1954 gegründet und enthielt in seinem Namen das Angebot zur Mitwirkung an alle jugendlichen Instrumentalisten in Detmold und näherer Umgebung. Seit die Leitung an die Musiklehrer des Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasiums, Gresser, Bergmann, Mönks und Wessels übergegangen war, wurde das Ensemble zunehmend von Schülerinnen und Schülern des Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasiums gebildet. Der schulübergreifende Name wurde beibehalten, weil auch Schülerinnen und Schüler anderer Schule im Detmolder Jugendorchester mitwirken.
Das Christian-Dietrich-Grabbe Gymnasium nimmt am Schulversuch der Landesregierung „NRW-Profil-Schulen“ teil, um die Erprobung, die Evaluation und die Weiterentwicklung organisatorischer Standards für ein künftiges Label „NRW-Musikprofil-Schule“ zu ermöglichen.[13]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.