Chilinidae
Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Chilinidae sind eine nur in Südamerika vorkommende Familie kleinerer bis mittelgroßer Süßwasser-Schnecken aus der Ordnung der Lungenschnecken (Pulmonata). Einen anerkannten deutschen Namen gibt es nicht. Die Familie wird hier zur Unterordnung der Wasserlungenschnecken (Basommatophora) gerechnet.
Chilinidae | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Schalen der Chilina fulgurata | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chilinidae | ||||||||||||
Dall, 1870 |
Die Gehäuse sind rechtsgewunden und spiralig, wobei der letzte Umgang vielfach deutlich vergrößert ist. Die Tiere können maximal 22 mm groß werden (Chilina gibbosa). Sie sind gelb bis braun und zeigen vielfach ein Muster auf der Schale.
Die Vertreter dieser Familie kommen nur in Südamerika (Argentinien, Chile usw.) vor. Sie leben in Fließgewässern und auch in Ästuaren.
Die Mantelhöhle (Lunge) ist teilweise rein mit Wasser gefüllt, soll in anderen Arten aber auch der Luftatmung dienen können.
Die Tiere können sich durch sandiges Weichsediment bewegen, leben aber auch auf Hartsubstrat. Beim Grabvorgang verändern sie ihren Körper etwas in Richtung stärkerer Stromlinienförmigkeit. Die Geschwindigkeit der Bewegung durch sandiges Sediment ist in der Größenordnung von 15 cm pro Stunde.
Die Ernährung ist möglicherweise unterschiedlich. In Aquarien wurde beobachtet, wie sie Steine besiedeln und das Periphyton abweiden, jedoch auch gezielt Weichsediment aufsuchen.
Die Schnecken beherbergen teilweise Vertreter der parasitischen Digenea (Gruppe der Saugwürmer)[1].
Fossil sind die Chilinidae ab dem unteren Pliozän Argentiniens bekannt. Sie bilden zusammen mit der Familie der Latiidae die Überfamilie Chilinoidea, welche eine relativ ursprüngliche und nur in der Südhemisphäre vorkommende Überfamilie der Hygrophila (Wasserlungenschnecken i. e. S.) darstellt.
Die Familie besteht nur aus der Gattung Chilina Gray, 1828 mit allerdings mehreren Arten. Nominell sind mindestens 59 Arten und Unterarten beschrieben worden, doch steht eine kritische taxonomische Revision aus. Im Folgenden eine Auswahl bekannterer Arten:
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.