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französische Alpinistin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Catherine Destivelle (* 24. Juli 1960 in Oran, Algerien) ist eine französische Kletterin und Bergsteigerin. Sie hat sehr früh mit dem Klettern begonnen und bereits in jungen Jahren schwierigste Kletterrouten in den französischen Alpen begangen. In den 1980er Jahren konnte sie Sportwettkämpfe gewinnen; in den 1990er Jahren nahm sie an Expeditionen in den Himalaya teil. Sie war die erste Frau, die im Winter die drei großen Nordwänder der Alpen solo durchkletterte. Destivelle gilt als eine der weltweit besten Bergsteigerinnen.
Destivelle wurde in Oran, Algerien geboren und migrierte mit ihren Eltern Anfang der 1960er Jahre nach Frankreich. Zusammen mit fünf jüngeren Geschwistern ist sie in einen Vorort von Paris aufgewachsen. Die Familie unternahm häufig Ausflüge in den Wald von Fontainebleau; hier hat sie bereits als Teenager zu bouldern begonnen. Im Alter von 12 Jahren meldeten ihre Eltern sie beim Club Alpin Français an.[1] Mit diesem verbrachte sie jedes Wochenende beim Bouldern in Fontainebleau, später auch in Saffres an der Côte-d’Or und in den Dauphiné-Alpen.
Nach ihrer Schulausbildung machte Destivelle von 1981 bis 1984 eine Ausbildung zur Physiotherapeutin.[1]
Destivelle steigerte sich sehr rasch und mit 16 Jahren führte sie bereits schwierige Routen im Klettergebiet Verdonschlucht. Im gleichen Jahr gelang ihr die Devies/Gervasutti an der L’Ailefroide-Nordwand, mit 17 die Direct Americaine am Petit Dru. Mit der Chouca in Buoux gelang ihr 1988 als erste Frau eine Route im Grad 8a+.[1]
Im Juli 1985 gewann sie den 1. „westlichen“ Kletterwettkampf, den Sport-Roccia in Bardonecchia (Italien). Sie wurde für einige Jahre eine der beherrschenden Figuren des Frauen-Wettkampfkletterns und konnte die Leistungsgrenze enorm nach oben verschieben.[2] Kurze Zeit später verletzte sie sich bei einem 35-Meter-Sturz in eine Gletscherspalte schwer, gewann aber trotzdem 1986 die zweite Auflage des Sport-Roccias, diesmal in Arco.[3]
Nach 1990 widmete sie sich wieder dem alpinen Bergsteigen und kletterte schwierigste Routen in aller Welt:
Zwischen 1992 und 1994 gelang ihr die Trilogie der drei großen Nordwände: Solo Winterbegehungen der Heckmair-Route am Eiger, des Walkerpfeilers an den Grandes Jorasses und der Bonatti-Route am Matterhorn. Sie war die erste Frau, der das gelang und dies machte sie international berühmt.[1]
Im Jahr 1996 erlitt Destivelle einen schweren Unfall in der Antarktis, von dem sie sich aber wieder gut erholte. Im Jahr 1999 gelang ihr die Solodurchsteigung der Große-Zinne-Nordwand auf der Hasse-Brandler-Führe mit nur teilweiser Selbstsicherung.[1]
Destivelle unternahm auch einige Expeditionen im Himalaja: am Makalu, die Annapurna und die Durchsteigung der Südwand des Shisha Pangma; diese musste sie aber alle vor Erreichen des Gipfels abbrechen.[1]
Seit Dezember 2008 ist Destivelle Ko-Vorsitzende der Groupe de Haute Montagne.[5] 2005 erschien ihre Autobiographie „Ascension“ oder „Solo durch große Wände“ im AS Verlag, Zürich, übersetzt von Gaby Funk (Bergjournalistin/Autorin).
Für ihre Leistungen wurde sie 1992 mit dem Ordre National du Mérite, 2007 mit dem Ordre national de la légion d’honneur und 2008 mit dem King Albert Mountain Award ausgezeichnet.[1] Im Jahr 2020 erhielt sie als erste Frau den Piolet d’Or für ihr Lebenswerk, der wohl bedeutendsten Auszeichnung im extremen Bergsport.[6]
1996 heiratete sie Érik Decamp. Ein Jahr später wurde ihr Sohn Victor geboren.
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