1804 schloss er seine Gymnasialstudien am „Paedagogium“ in München, dem heutigen Wilhelmsgymnasium, ab.[2] Ett studierte am Kurfürstlichen Seminar in München und wurde 1816 Hoforganist an der Michaelskirche. Ett erwarb sich Verdienste um die Wiederbelebung der Chormusik des 16. bis 18. Jahrhunderts. Er komponierte neben katholischer Kirchenmusik auch Werke für den griechisch-orthodoxen und jüdischen Gottesdienst. Er war der Musiklehrer von König Maximilian II. Des Weiteren studierte der englische Komponist Robert Lucas Pearsall 1832 bei ihm Alte Musik und Notenkunde.
In Eresing wurde eine Straße nach Caspar Ett benannt. In der Münchner Innenstadt wurde die an seiner hauptsächlichen Wirkungsstätte, der Michaelskirche, vorbeiführende Straße nach ihm benannt als „Ett-Straße“.
Die Grabstätte von Ett befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Feld 21, Reihe 1, Platz 18; Standort48.12666666666711.565027777778). Der Stein trägt ein Porträtmedaillon und die Inschrift:
Hier ruht die sterbliche Hülle des
Caspar Ett,
geboren zu Eresing den 5. Januar 1788,
durch 31 Jahre Organist an der
St. Michaelshofkirche dahier,
gestorben den 16. Mai 1847,
des Wiedererweckers alter, heiliger Musik,
des tiefsinnigen Harmonikers
und Contrapunctisten,
des grossartigen Kirchencompositeurs.
–*–
Er, der in den erhabensten Weisen
Auf Erden das Lob des Herrn sang,
Ist eingegangen, um zu schauen
Ihn von Angesicht zu Angesicht,
Und mit einzustimmen in das ewige
Hallelujah der Verklärten.
–*–
Dieses Denkmal setzten
dem Unvergesslichen
seine trauernden Freunde,
Verehrer und Schüler.
Attollite portas (Auferstehungs-Chor Ad resurrectionem Domini)
Peregrinatio in montem sanctum in festo Assumptionis Beatae Virginis Mariae / Die Wallfahrt nach dem heiligen Berg am Feste Maria Himmelfahrt. (Neunstimmig für SSSAATTBB a cappella, zweisprachig mit deutschem Text von Konrad Eberhard, in lateinischer Übertragung von Bonifaz Haneberg)
Cantica Sacra, München 1834 (darin auch der Hymnus Pange lingua, Gotteslob Hamburg/Hildesheim/Osnabrück 883, Köln 845, Limburg 864, München 809, Würzburg 856, dessen Melodieⓘ/? im englischen Sprachraum als „Oriel“ bekannt ist und u. a. zum Text To The Name Of Our Salvation gesungen wird)[3][4]
Karl Emil von Schafhäutl: Erinnerungen an Caspar Ett. 1891.
R. Schlecht: Geschichte der Kirchenmusik. Regensburg 1871.
Angelika Tasler: Kaspar Ett. In: Jürgen Wurst, Alexander Langheiter (Hrsg.): Monachia. Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 2005. ISBN 3-88645-156-9, S. 77.
O. Ursprung: Restauration und Palestrina-Renaissance. Augsburg 1924.
B. A. Wallner: Zum 70. Todestag Kaspar Etts. 1917.