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österreichischer Schachspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Carl Schlechter[1] (* 2. März 1874[2] in Wien; † 27. Dezember 1918 in Budapest) war ein österreichischer Schachspieler.[3]
Carl Schlechter | |
Verband | Kaisertum Österreich |
Geboren | 2. März 1874 Wien |
Gestorben | 27. Dezember 1918 Budapest |
Beste Elo‑Zahl | 2764 (Januar 1911) (historische Elo-Zahl) |
Carl Schlechter wurde in eine katholische Familie in Wien geboren; im Alter von 13 Jahren begann er mit dem Schachspielen. Sein erster und auch einziger Schachlehrer war der ungarische Schachkomponist Samuel Gold.
Im Jahre 1893 nahm Schlechter erstmals an einem Meisterturnier teil. In dem Viererturnier siegte er vor den starken Wiener Spielern Georg Marco und Adolf Zinkl. Darauf forderte ihn Marco zu einem Zweikampf heraus. Hier endeten alle 10 Partien remis. Schlechter gewann dreimal das Meisterturnier des Deutschen Schachbundes: 1900 (gemeinsam mit Harry Nelson Pillsbury und Géza Maróczy),[4] 1904[5] in Coburg (gemeinsam mit Rudolf Swiderski und Curt von Bardeleben) und 1910[6] in Hamburg.
Seine stärkste Phase hatte Schlechter in den Jahren von 1906 bis 1911. In dieser Zeit lag er phasenweise auf Platz 2 der nachträglich berechneten Weltrangliste, spielte 1910 im Kampf um die Weltmeisterschaft gegen Emanuel Lasker unentschieden und erreichte im Jahr 1911 mit 2764 seine beste historische Elo-Zahl.
Im Weltmeisterschaftskampf stand er kurz vor einem Gewinn. Lasker gelang es erst durch einen Sieg in der zehnten und letzten Partie, den Kampf auszugleichen (1:1, =8) und damit den Titel zu behaupten. In der letzten Partie wandte Schlechter die später nach ihm benannte Schlechter-Variante im Slawischen Damengambit an. Die Partie wurde wegen ihrer enormen sportlichen Bedeutung und ihres spannenden Verlaufs von vielen Großmeistern ausführlich analysiert, unter anderem von Garri Kasparow in seiner Buchreihe My great predecessors.
Schlechter war ein Berufsschachspieler, der neben dem Schach über keine feste Einnahmequelle verfügte. Daneben war er auch ein begeisterter Dominospieler. Beim Schach galt er als ausnehmend fairer und ehrenhafter Spieler, der sich weigerte, einen unverdienten Vorteil wie etwa eine Verspätung des Gegners auszunutzen. Er komponierte auch mehr als 170 Schachaufgaben, vorwiegend Zwei- und Dreizüger.[7]
Schlechter war ab 1910 Ehrenmitglied des Deutschen Schachbundes.
Carl Schlechter starb im Dezember 1918 an den Folgen von Unterernährung und einer Lungenentzündung.[8]
Im Jahr 1995 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) der Carl-Schlechter-Weg nach ihm benannt.
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Schlechter hatte zwei Bauern geopfert, um Gegenspiel zu erhalten, doch objektiv gesehen hätte dies verlieren sollen – an dieser Stelle hatte Lasker jedoch die Gewinnstellung bereits wieder vergeben und war einem starken Angriff Schlechters ausgesetzt. Nach 53. Ta4–a8 gab Lasker kein Dauerschach beginnend mit 53. … De1–e5+, sondern stellte mit dem Gewinnversuch 53. … De1–b4 54. Kh2–g2 Db4–c5? die Partie ein: 55. Da2–a6! Tb5–b8 56. Ta8–a7+ Kc7–d8 57. Ta7xg7 Dc5–b6 58. Da6–a3! beließ Lasker ohne Verteidigung, weshalb er bei der Ausführung von 58. … Kd8–c8 aufgab.
Dieser Fauxpas brachte Schlechter in Führung, die er jedoch in der letzten Matchpartie einbüßte, sodass er knapp den Weltmeistertitel verfehlte.[9]
Von 1892 bis 1918 gestaltete er die Schachrubrik in der Wiener Allgemeinen Sportzeitung. 1893 bis 1914 war er Redakteur der Schachecke in der Wiener Hausfrauen-Zeitung. Von 1912 bis 1916 überarbeitete er Bilguers Handbuch des Schachspiels und bereitete so die achte und letzte Auflage vor.
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