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deutscher Musikwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Carl Dahlhaus (* 10. Juni 1928 in Hannover; † 13. März 1989 in Berlin) war ein deutscher Musikwissenschaftler.
Dahlhaus studierte zunächst Jura, später Musikwissenschaft an den Universitäten Göttingen und Freiburg im Breisgau;[1] zu seinen Göttinger Kommilitonen gehörten Joachim Kaiser und Rudolf Stephan.[2] In Göttingen wurde er 1953 mit einer Arbeit über die Messen von Josquin des Prés promoviert. Nach einer Tätigkeit als Dramaturg von 1950 bis 1958 am Deutschen Theater Göttingen unter Heinz Hilpert und von 1960 bis 1962 als Redakteur der Stuttgarter Zeitung wandte er sich der Forschung zu. Von 1962 bis 1966 war er Wissenschaftlicher Sachbearbeiter für musikalische Landesforschung an der Universität Kiel. Dort habilitierte er sich 1966 mit den Untersuchungen über die Entstehung der harmonischen Tonalität.[3] Nach einem Jahr als Wissenschaftlicher Rat an der Universität des Saarlandes wurde Dahlhaus 1967 als Nachfolger von Hans Heinz Stuckenschmidt auf den Lehrstuhl für Musikgeschichte an der Technischen Universität Berlin berufen.[4]
Seine Hauptarbeitsgebiete waren neben der Musikgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts die Musikästhetik und Musiktheorie. Er war Autor und Herausgeber zahlreicher, meist enzyklopädischer Schriften, so des Neuen Handbuchs der Musikwissenschaft, sowie Editionsleiter der Richard-Wagner-Gesamtausgabe und Mitherausgeber von Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters.
Carl Dahlhaus wurde 1985 mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Er war Mitglied des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 1987 erhielt er den Frankfurter Musikpreis. Sein ihm zuerkanntes Forschungsstipendium am Historischen Kolleg in München für das Kollegjahr 1988/1989 konnte Dahlhaus aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr antreten.[5]
Er ist auf dem Evangelischen Kirchhof Nikolassee in Berlin bestattet.
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