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Teil der COVID-19-Pandemie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die COVID-19-Pandemie in Kambodscha tritt als regionales Teilgeschehen des weltweiten Ausbruchs der Atemwegserkrankung COVID-19 auf und beruht auf Infektionen mit dem Ende 2019 neu aufgetretenen Virus SARS-CoV-2 aus der Familie der Coronaviren. Die COVID-19-Pandemie breitet sich seit Dezember 2019 von China ausgehend aus.[1] Ab dem 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ausbruchsgeschehen des neuartigen Coronavirus als Pandemie ein.[2]
Die Fallzahlen entwickelten sich während der COVID-19-Pandemie in Kambodscha wie folgt:
Nach Daten der WHO gab es am 12. März 2021 den ersten Todesfall.[3]
Anmerkungen:
Beobachtungen zeigen zudem:
Stand April
Stand Juli
Nachdem zuvor die täglichen Neuinfektionszahlen auf niedrigem Niveau (7-Tage-Mittelwert bei zirka 1) stagnierten, begann am 20. Februar ein Corona-Ausbruch, bekannt unter dem Namen February 20 Community incident oder The fallout from the February 20 Community Event. Die Ursache dieses Ausbruchs war auf vier unter Quarantäne gestellte Personen aus dem Hotel Sokha zurückzuführen, die in den Tagen vor dem 20. Februar durch Bestechung von Sicherheitskräften entkommen waren und Kontakt zu mehreren Personen hatten. Zwei von ihnen wurden positiv auf das Virus getestet.[23] Infolgedessen wurden viele Einrichtungen geschlossen und das öffentliche Leben weitgehend heruntergefahren. Trotz aller getroffenen Maßnahmen sind die Neuinfektionen (7-Tage-Mittelwert bei aktuell 84) kontinuierlich ansteigend (Stand 29. März).
Am 1. April wurde für Phnom Penh eine nächtliche Ausgangssperre (curfew) von 20:00 bis 5:00 Uhr für zunächst 14 Tage verhängt, im Verlauf auf weitere Provinzen ausgedehnt und bis 28. April verlängert,[24][25] und inzwischen durch Einteilung in Zonen neu geregelt.
Seit 6. April waren Fahrten Provinzgrenzen überschreitend für 14 Tage untersagt. Ausgenommen waren Fahrten zwischen Phnom Penh und der angrenzenden Provinz Kandal (bis 14. April).[26] Die Maßnahme wurde zunächst bis 28. April verlängert,[27] am 25. April jedoch vorzeitig beendet.[28]
Bei Tests wurden an einem einzigen Tag, in den Medien als Black Friday beschrieben, in Phnom Penh 576 Personen positiv auf das Coronavirus getestet, mehr als die gesamte Anzahl im Jahr 2020. Die meisten von ihnen sind Arbeiter und Angestellte einer Bekleidungsfabrik.[29]
Die Zahl stieg bis zum Abend auf 631 Fälle an.
Im Zuge dessen wurden verschiedene Stadtteile komplett abgeriegelt und zunächst bis 23. April in den Lockdown versetzt.[30] Am Folgetag wurden 477 neue Fälle bestätigt.[31] Der 7-Tage-Mittelwert stieg auf 199.
Am 14. April wurde der Lockdown auf ganz Phnom Penh und Ta Khmau, die angrenzende Hauptstadt der Provinz Kandal, bis zum 28. April ausgedehnt,[32]
und später bis einschl. 5. Mai verlängert.[33]
Im Verlauf kam es zu Panikeinkäufen der Bevölkerung von Lebensmittel, da eine inoffizielle Information über den bevorstehenden Lockdown veröffentlicht wurde, in der keine Details zum Ablauf bekannt gegeben wurden. Später wurde verlautbart, dass Einkäufe von zwei Personen dreimal pro Woche erlaubt sind.[34]
Am 19. April wurde der Lockdown in drei Stadtteile von Phnom Penh verschärft und als so genannte Red Zones ausgewiesen. Alle Bewohner dürfen ihre Wohnung nicht verlassen, selbst Lebensmitteleinkäufe sind untersagt. Es findet eine Belieferung wichtiger Nahrungsmittel statt.[35]
Die Einteilung von Phnom Penh und Kandal in Zonen wurde am 27. April erweitert und zunächst bis 19. Mai verlängert.[36][37][38] Zusätzlich zu den Red Zones wurden Orange Zones (oder Dark Yellow Zones) und Yellow Zones eingeführt.[39]
[40]
Dort sind, je nach Einteilung, unterschiedlich stark ausgeprägte Beschränkung angeordnet, unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre in allen Zonen von 20:00 bis 5:00 Uhr,[41] die ab 5. Mai auf 3:00 Uhr reduziert wurde.[42]
Am 20. Mai wurden die roten Zonen in Phnom Penh durch orange und gelbe Zonen ersetzt[43] und diese zunächst bis 27. Mai verlängert.[44]
Seit 22. Mai ist in den gelben Zonen die nächtliche Ausgangssperre und das Alkoholverkaufsverbot aufgehoben, Restaurants haben die Erlaubnis zu öffnen.[45]
Seit 10. Juli wird zur Kennzeichnung von Risikobezirke auch ein 3-Punkte-Bewertungssystem verwendet.[46]
Aufgrund anhaltend hoher Infektionszahlen wurde von der Regierung ein Bündel von Maßnahmen (restrictions) beschlossen, zunächst gültig bis 12. August, dann bis 26. August, 9. September, 23. September, 7. Oktober, 14. Oktober, 28. Oktober und nochmals bis 11. November verlängert, jedoch am 1. November vorzeitig beendet:[47][48][49][50][51][52][53][54][17]
Beobachtungen zeigen zudem:
„If the situation remains as it is for the next 10 to 15 day (post Pchum Ben) then I think it is time to reopen the economy, and society, across all sectors under the new normal concept. (Wenn die Situation in den nächsten 10 bis 15 Tagen (nach Pchum Ben [religiöse Feiertage]) so bleibt, ist es meiner Meinung nach an der Zeit, die Wirtschaft und Gesellschaft über alle Sektoren hinweg im Rahmen des neuen Normalkonzepts wieder zu öffnen.“
Beobachtungen zeigen zudem:
Zur Eindämmung der Corona-Infektionen wurde ein nationales Impfprogramm beschlossen. Im Zeitraum vom 10. Februar bis 11. April wurden zirka eine Million Impfungen mit Impfstoffen von Sinopharm (China) und AstraZeneca (Indien) durchgeführt.[58] Geplant sind zirka eine Million Impfungen pro Monat, für alle, kostenlos, auch für Ausländer.[59]
Stand 27. Juni hat Kambodscha insgesamt über 10 Millionen Impfstoffdosen erhalten:[60]
Stand 1. Juni erhielten bereits 2,5 Millionen Personen ihre Erstimpfung.[61]
Stand 19. August liegt die Impfquote in Kambodscha bei 58,68 %, d. h. circa 9,4 Mio. von 16 Mio. Personen wurden bereits geimpft.[62]
Stand 20. September erhielten bereits 12 049 739 Personen eine Impfung.[63] Das entspricht einer Impfquote von fast 77 %.[64]
Stand 30. September liegt die Impfquote in der Altersgruppe der über 18-Jährigen bei 99 %.[65]
Als Impfnachweis werden personalisierte Impfkarten (Vaccination Cards) ausgestellt. Vermerkt sind auf der Vorderseite:
Über einen QR-Code gelangt man zu einer Website des Gesundheitsministeriums wo nach Eingabe der Registrierungsnummer oder der Nummer des Ausweisdokuments und des Geburtsdatums personalisierte Daten angezeigt werden, u. a. auch ein Porträtphoto.
Die Rückseite enthält Angaben zum Impfstoff-, -ort- und -datum.
Zum Betreten von Räumlichkeiten, einschließlich Schulen, Märkte und Geschäftslokale wird ein Vorzeigen verlangt.[66]
Aufgrund stark angestiegener Fallzahlen im Februar empfahl das Gesundheitsministerium Dritt- und Viertimpfungen als Boosterimpfung vorzunehmen.[67] Ab April waren Neuinfektionen deutlich rückläufig und befanden sich, mit Ausnahme der Monate August und Dezember, im einstelligen Zahlenbereich.
An Eingängen von öffentlich zugänglichen Einrichtungen, Geschäften und Gebäuden sind QR-Codes (StopCOVID QR Vaccine) angebracht. Diese können von jedem über eine Applikation des Gesundheitsministeriums selbst generiert werden, es muss nur Name und Standort der jeweiligen Einrichtung eingegeben werden.
Vor Betreten eines Gebäudes oder Geschäfts ist es erforderlich den QR-Code mit seinem Smartphone zu erfassen. Angezeigt werden daraufhin aktuelles Datum und Uhrzeit, ein Porträtfoto und Datum der bereits erhaltenen Covid-19-Impfungen des Anwenders. Diese Angaben wurden zuvor, im Zuge der Impfung, aufgenommen und in einer Datenbank des Gesundheitsministeriums gespeichert. Das für die Einlasskontrolle zuständige Personal kann somit den Impfstatus der jeweiligen Person erkennen. Nur geimpfte Person haben Zutritt.[68]
Das System trägt auch dazu bei an Covid-19 erkrankte Personen und deren mögliche Kontaktpersonen aufzufinden.
Das kambodschanische Ministerium für Post und Telekommunikation gab am 30. Oktober 2021 bekannt, dass Kambodschas Stop Covid QR Code System den Digital Innovation Award der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) gewonnen hat. Laut einer Erklärung des Ministeriums erhielt das vom Ministerium für Post und Telekommunikation organisierte QR-Code-System den Global South Covid-19 Digital Innovation Challenge Award der ITU und des Büros der Vereinten Nationen für South–South cooperation (UNOSSC), zuständig für Telekommunikation und Digitaltechnik.
„This is the first time that the Kingdom of Cambodia has won a world-class award in the field of telecommunications and digital technology. It is a great success which is a testament to the fact that Cambodia, a developing country, has sufficient capacity to develop digital applications which are internationally recognised, (Dies ist das erste Mal, dass das Königreich Kambodscha eine Weltklasse-Auszeichnung im Bereich Telekommunikation und Digitaltechnologie gewonnen hat. Es ist ein großer Erfolg, der zeigt, dass Kambodscha als Entwicklungsland über ausreichende Kapazitäten verfügt, um international anerkannte digitale Anwendungen zu entwickeln,)“
sagte das Ministerium.
Mit dieser Auszeichnung erhält Kambodscha 20.000 US-Dollar zur Erweiterung des Systems und wurde zu einem von der Internationalen Fernmeldeunion organisierten Schulungsprogramm eingeladen, um das Wissen und die Erfahrungen des Königreichs mit anderen Ländern zu teilen. An dem Programm nehmen 250 Institutionen weltweit teil, Kambodscha wird durch das Ministerium für Post und Telekommunikation vertreten. Institutionen, Organisationen, Unternehmen und Bürger in Kambodscha verwenden den QR-Code, um die Verbreitung von Covid-19 zu verhindern.[69]
Mancherorts sieht man bebilderte Aufklärungsplakate mit Hinweisen zum Schutz vor Covid-19-Erkrankung:
Des Weiteren:
Nach einer fast zweiwöchigen Irrfahrt hatte das Kreuzfahrtschiff Westerdam des Kreuzfahrtunternehmens Holland-America Line, mit 1455 Passagieren und 802 Crew-Mitgliedern an Bord, am 12. Februar 2020 von der kambodschanischen Regierung die Erlaubnis erhalten, den Hafen von Sihanoukville anzusteuern, und konnte tags darauf 2,5 km vor dem Hafen ankern.
Das Schiff startete am 1. Februar in Hongkong und sollte auf der geplanten Route Häfen in Taiwan, Thailand, Singapur, den Philippinen und dem US-Außengebiet Guam anlaufen, und seine Reise am 15. Februar in Japan (Yokohama) beenden. Von diesen Ländern wurde das Schiff jedoch nach und nach abgewiesen, nur Taiwan gab der Westerdam dann doch Erlaubnis, in einen Hafen einzulaufen, um Vorräte aufzufrischen.
Zunächst wurden 20 Personen an Bord als Verdachtsfälle eingestuft, bei späteren Untersuchungen wurden weder Verdachtsfälle noch diagnostizierte Fälle von Covid-19 an Bord festgestellt.[77]
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