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Organisation Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
CEISAL[1] steht für „Consejo Europeo de Investigaciones Sociales de América Latina“ (deutsch: Europäischer Rat für Sozialwissenschaftliche Lateinamerikaforschung) und ist eine wissenschaftliche Vereinigung, die 35 Forschungsinstitute, Universitätsfakultäten und Organisationen aus 16 europäischen Ländern vereint, die zu Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Lateinamerikas arbeiten.
Aufgabe von CEISAL ist die Förderung und Vernetzung der europäischen Forschung zu Lateinamerika und der Karibik. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsorganisationen sowie mit ihren Partnern in Lateinamerika schafft die Grundlage, um die Entwicklungen in der Region und die Beziehungen zwischen Europa und Lateinamerika besser zu verstehen.[2]
Die wichtigsten Gremien von CEISAL sind die Generalversammlung (Asamblea General), in der alle Mitgliedseinrichtungen zusammenkommen, und der Vorstand (Comisión Directiva), der von der Generalversammlung gewählt wird und aus maximal neun Mitgliedern besteht. Beide Gremien treten jährlich zusammen, entweder physisch oder online. Gemäß der Satzung wählt der Vorstand den Präsidenten oder die Präsidentin von CEISAL für einen Zeitraum von jeweils drei Jahren. Aktuell nimmt Bert Hoffmann vom German Institute for Global and Area Studies (GIGA) dieses Amt wahr.
Alle drei Jahre organisiert CEISAL einen internationalen Kongress. Weitere Informationen befinden sich in der nachstehenden Liste:[3]
Das CEISAL wurde am 16. April 1971 auf Schloss Rheda, Westfalen, als Initiative zum Brückenschlag zwischen West- und Osteuropa gegründet. Ziel war es, in Zeiten des Kalten Kriegs einen Raum der akademischen Freiheit und des kritischen Austauschs zwischen Ost und West zu schaffen, um so zur Entwicklung der europäischen Lateinamerika-Forschung beizutragen. 24 Einrichtungen aus acht westeuropäischen Ländern sowie aus Polen, Ungarn und der Tschechoslowakei nahmen an der Gründungsveranstaltung teil. Protagonist dieser Initiative war Hanns-Albert Steger, Soziologe an der Universität Erlangen-Nürnberg, der 24 Jahre lang den Vorsitz von CEISAL innehatte.[4]
Die Statuten wurden 1980 in Österreich offiziell registriert, und der Rechtssitz befindet sich nach wie vor beim Österreichischen Lateinamerika-Institut in Wien. CEISAL wurde 1984 von der UNESCO anerkannt und erhielt 1997 den offiziellen Status einer Nichtregierungsorganisation mit operativen Beziehungen zur UNESCO. Mitglieder von CEISAL sind Institutionen oder Organisationen, keine Einzelpersonen.
CEISAL arbeitet eng mit dem Europäischen Netzwerk für Information und Dokumentation über Lateinamerika REDIAL zusammen. Gemeinsam mit der Professor Andrzej-Dembicz-Stiftung organisiert CEISAL regelmäßig den Professor-Andrzej-Dembicz-Preis für die beste sozialwissenschaftliche Doktorarbeit über Lateinamerika und die Karibik an einer europäischen Universität.
Stand 2024 hat CEISAL 35 Mitgliedseinrichtungen aus 16 europäischen Ländern.
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