Burg Hasištejn
Burg in Tschechien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Burg Hasištejn (deutsch Hassenstein) befindet sich im böhmischen Erzgebirge auf 627 m n.m. Höhe über dem Städtchen Místo (Platz) im Bezirk Komotau und ist eine der ältesten Burgen des Erzgebirges. Sie war die Wirkungsstätte von Bohuslaus Lobkowicz von Hassenstein.
Errichtet wurde die Burg zu Beginn des 14. Jahrhunderts, wohl im Jahr 1320.[1] Wahrscheinlich schon Mitte des 12. Jahrhunderts stand an dieser Stelle eine Veste zum Schutz der Handelsstraße von Zwickau nach Kaaden und des Königreiches Böhmen. Erste schriftliche Nachricht über die einst königliche Burg findet sich in der Maiestas Carolina, worin König Johann der Blinde die Erbverhältnisse für den Fall seines Todes regelte. 1348 gelangte die Burg in Besitz der Herren von Schönburg.
Am 13. April 1348 wird ein Friedrich von Schönburg, Herr zu Hassenstein, mit der Stadt „Gythain“ (Geithain) belehnt.[2] Karl IV. verlieh den Schönburgern 1351 die Herrschaft Hassenstein mit den Städten Preßnitz (heute überflutet) und Schlettau. Am 20. Mai 1360 stellen die Landgrafen Friedrich und Balthasar von Thüringen für die einen Friedrich von Schönburg, Herr auf Hassenstein, einen Schutzbrief aus.[3]
1417 ließ Wenzel IV. die Burg belagern, da der Burgherr Heinrich von Plauen auf Petschau im Bunde mit dem Raubritter Boresch von Riesenburg und Tista von Pfraumberg stand. Unter der Führung seines gleichnamigen Vetters, des Ordensritters Heinrich von Plauen und des Burgvogtes Liderius Horek, konnte die Burg geraume Zeit erfolgreich verteidigt werden. Erst mit der Unterstützung durch Nikolaus von Lobkowitz gelang 1420[4] die Einnahme und dieser wurde mit der Burg belehnt. Als er 1435 starb, teilten sich seine Söhne Nikolaus II. und Johann Popel das Erbe. 1437[5] klagen die Schönburger am böhmischen Hoflehngericht gegen Johann und Nikolaus von Lobkowitz auf Rückgabe der ihnen 1420 gewaltsam abgenommenen Burg. Die Klage war offenbar erfolglos.
1459 verlieh König Georg von Podiebrad Hassenstein die Bergfreiheit. Im gleichen Jahr erhob Friedrich III. die Brüder von Lobkowicz in den Reichsfreiherrnstand. Die Herrschaft Hassenstein umfasste zahlreiche Ortschaften in Sachsen und Böhmen, wie zum Beispiel Schlettau, Preßnitz oder die Dörfer um Kaaden, jedoch nicht die Stadt, die königlicher Besitz war.
Um 1600 war durch Tausch von Ländereien ein großer Teil der Herrschaft wieder in den Besitz der böhmischen Krone gelangt. 1606 betraf dies auch die Burg, die Kaiser Rudolf II. an Leonhard von Steinbach (Stampach) veräußerte, der jedoch nach der Schlacht am Weißen Berg enteignet und des Landes verwiesen wurde. Nach dem Ende der Hassensteiner Lobkowicz verfiel die Burg immer mehr, da die Stampach das Schloss in Hagensdorf (Ahníkov) bewohnten. Auch das vormalige Amt Hassenstein bestand nicht mehr. 1891 ließ der Besitzer Emanuel Karsch umfangreiche Sicherungs- und Renovierungsarbeiten an der seit 1634 als wüst bezeichneten Burg vornehmen. Auch sein gleichnamiger Sohn setzte die Arbeiten zur Erhaltung der Ruine fort. Die Herrschaft Hagensdorf, die ab 1773 mit Brunnersdorf vereinigt worden war, wurde 1927 im Zuge der tschechischen Bodenreform enteignet. Der Hassenstein sowie das Dominium waren bis 1945 im Privatbesitz der Familie Karsch, denen auch eine Brauerei und eine Konservenfabrik gehörte.
Es existieren mehrere Sagen zur Burg Hassenstein[6]:
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