Bruno Osuch

deutscher Lehrer und Vertreter des Humanismus Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bruno Osuch (* 26. November 1952 in Radmühl, Hessen) ist ein deutscher Lehrer und früherer Präsident des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg.

Leben

Zusammenfassung
Kontext

Bruno Osuch machte in Gießen Abitur und absolvierte danach seinen Wehrdienst in einem Jägerbataillon in Kassel. Von 1973 bis 1978 studierte er die Fächer Mathematik und Gesellschaftslehre (Geschichte, Politik, Geographie) für das Lehramt an der Universität Kassel. Anschließend absolvierte er in Kassel sein Referendariat. Nach 1980 war er an verschiedenen Gesamtschulen in Berlin tätig, u. a. als Fachbereichsleiter für Gesellschaftskunde und Mathematik.

Seit 1984 war er für den Aufbau des Faches Humanistische Lebenskunde in verschiedenen Funktionen tätig, darunter als Seminarleiter, Mitglied des wissenschaftlichen Beirates und parlamentarischer Verbindungsmann zum Abgeordnetenhaus von Berlin. Mit Gerald Betz und Werner Schultz verfasste er 1993 den ersten Rahmenplan für den Lebenskundeunterricht in Berlin.

2000 promovierte er mit einer Arbeit über die Bedeutung von Erich Fromm für den Werteunterricht am Beispiel der Lebenskunde[1] an der Technischen Universität Berlin zum Dr. phil., die Dissertation wurde mit summa cum laude benotet. Seitdem war er auch Lehr- und Prüfungsbeauftragter für dieses Fach an der TU Berlin, später am Ausbildungsinstitut für Humanistische Lebenskunde beim HVD Berlin-Brandenburg.

Von 2001 bis 2016 war er am Auf- und Ausbau der staatlichen internationalen Nelson Mandela Schule beteiligt, unter anderem als stellvertretender Schulleiter, Fachbereichsleiter und Mitglied der Schulkonferenz. 2007 wurde er zum Sekundarschulrektor ernannt. Von 2016 bis Anfang 2019 war er im Rahmen des Deutschen Auslandsschuldienstes als Lehrer und Koordinator für den Aufbau des Ethik-Unterrichtes an der Deutsche Schule Santiago de Chile tätig.[2] Seit der Rückkehr aus Chile ist er Lehrbeauftragter an der Nelson-Mandela-Schule im Fach Geografie.

Seit Mai 2019 ist er Bevollmächtigter beim Vorstand des HVD auf Landes- und Bundesebene für die Kontakte zu Regierungen, Parlamenten, Parteien und Verbänden.

Er ist Vater einer Tochter und eines Sohnes und lebt in zweiter Ehe in Stahnsdorf bei Berlin.

Politik

Zusammenfassung
Kontext

Bruno Osuch war Ende der 1960er Jahre zunächst in der Jugendzentrumsbewegung und gegen die NPD engagiert und trat über die Bekanntschaft mit zwei Überlebenden des KZ Buchenwald als Abiturient Anfang der 1970er Jahre in die DKP ein. Später war er kurz in der SEW organisiert. Seit 1990 ist er Mitglied der SPD, ferner Mitglied der GGG – Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule sowie der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft[3]. Im September 2020 rief er zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Swen Schulz und dem langjährigen Staatssekretär im Berliner Schulsenat, Mark Rackles, (beide ebenfalls SPD) dazu auf, in Berlin eine humanistische Hochschule nach dem Vorbild der kirchlichen Hochschulen zu gründen.[4]

Des Weiteren gehörte er in den Jahren 2021/2022 u. a. zusammen mit dem Generalsekretär der SPD, Kevin Kühnert, und der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Katarina Barley (SPD), der Vorbereitungsgruppe für einen Bundes-Arbeitskreis Säkularität und Humanismus in der SPD an. Schon seit Gründung des entsprechenden Arbeitskreises in der Berliner SPD im Jahr 2019 ist Osuch einer seiner Sprecher[5]. Seit 2024 gehört er dem Bundesvorstand dieses SPD-AK an.[6]

Seit 2024 vertritt er zugleich den HVD im European Policy Forum der Humanists International (HI).[7]

Mitgliedschaften und Ehrenämter

  • Mitglied in der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft
  • Gründungsmitglied des Wissenschaftlichen Beirates Lebenskunde in Berlin
  • 2006–2015 Vorsitzender des Stiftungsrates der Humanismus Stiftung Berlin
  • Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
  • Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
  • 1999–2011 Landesvorsitzender des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg
  • seit 2011 Bundesverbandspräsidium des HVD
  • 2012–2015 Schulkonferenz der Humanistischen Fachschule für Sozialarbeit des HVD Berlin-Brandenburg
  • 2014–2015 Präsident des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg
  • 2020 Mitglied im Gründungsausschuss der Humanistischen Hochschule Berlin.
  • seit 2021 Mitglied in der Redaktion des „Bertha von Suttner-Studienwerkes“ für hochbegabte humanistische Studierende.
  • seit 2020 Stellvertretender Vorsitzender des Humanistischen Regionalverbandes Potsdam/Potsdam-Mittelmark.
  • seit 2020 gehört er zusammen mit den Vertretern der beiden christlichen Kirchen, des Jüdischen Forums und des DGB dem Steuerungskreis des „Bündnisses für ein weltoffenes und tolerantes Berlin“ an.[8]
  • August Bebel Institut
  • Humanistische Akademie Berlin-Brandenburg

Auszeichnungen

Nebenberufliche publizistische Tätigkeiten

Osuch veröffentlichte zahlreiche Artikel und Kommentare im Berliner Tagesspiegel zur Werteerziehung und dem Verhältnis von Kirche und Staat.[9][10][11][12][13][14][15][16][17]

Schriften (Auswahl)

Zusammenfassung
Kontext

Radio

Osuch im TV

  • Lebenskundeunterricht der Freidenker in Berlin. Beitrag im Rahmen eines Fernsehberichtes über Unterricht in Lebenskunde an Schulen in Berlin-Neukölln in der Reihe „Journal Kirche“ des Senders Freies Berlin (SFB). Autor: Karl-Heinz Baer, ausgestrahlt am 12. Juni 1986.

Einzelnachweise

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