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französischer Schriftsteller, Anti-Apartheid-Aktivist und Maler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Breyten Breytenbach (* 16. September 1939 in Bonnievale, Südafrikanische Union; † 24. November 2024 in Paris[1]) war ein französischer Schriftsteller, Maler und Anti-Apartheid-Aktivist südafrikanischer Herkunft.
Breyten Breytenbach wuchs in einer gut situierten Burenfamilie in Bonnievale auf. Sein älterer Bruder Jan Breytenbach (1932–2024) schlug eine Offizierslaufbahn ein und gilt als Begründer der Spezialeinheiten der South African Defence Force. Breyten Breytenbach begann 1958 ein Kunst- und Literaturstudium an der Universität Kapstadt. 1959 verließ er Südafrika zu einer längeren Europareise, setzte 1961[2] sein Studium in Paris fort, wurde ein engagierter Gegner der Apartheidpolitik und gründete eine Anti-Apartheid-Organisation. Nach der Heirat mit einer Französin vietnamesischer Abstammung war ihm die freie Rückkehr in seine Heimat verboten. Der dortige Prohibition of Mixed Marriages Act stellte sexuelle Beziehungen zwischen Weißen und Angehörigen anderer „Rassen“ unter Strafe. 1962 gehörte er zu den Mitbegründern der südafrikanischen Literaturbewegung Sestigers.
In Frankreich war Breytenbach Gründungsmitglied der Exil-Widerstandsgruppe Okhela, die die Apartheidpolitik der Buren-Regierung bekämpfte. 1975[2] besuchte er Südafrika mit gefälschtem Reisepass, wurde verraten und bei der Ausreise am Flughafen verhaftet. Wegen seiner aktiven Rolle in der Anti-Apartheid-Bewegung und angeblicher Verbindungen zum African National Congress (ANC) wurde er wegen Hochverrats zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt. Auf Grund anhaltender internationaler Proteste und nach Interventionen der französischen Regierung auf höchster politischer Ebene wurde er nach sieben[2] Jahren aus der Haft nach Frankreich entlassen. Er kehrte 1982 nach Paris zurück und nahm die französische Staatsbürgerschaft an. 1983 und 1984 verweigerte er die Annahme zweier Literaturpreise seines Heimatlandes, die er für seine während der Haftzeit entstandenen Gedichte erhalten sollte.
Als französischer Staatsbürger verbrachte Breytenbach seine Zeit in Europa, Afrika und in den USA. Ab 1992 verantwortete er rund zwei Jahrzehnte als Exekutivdirektor den Aufbau und die Entwicklung des Kulturzentrums Gorée Institute auf der ehemaligen Sklaveninsel Gorée vor Senegals Hauptstadt Dakar.[3] Außerdem war er Gastprofessor an verschiedenen Universitäten, u. a. in Kapstadt und New York.
In seinen literarischen Werken, die in Übersetzungen weltweit vorliegen, engagierte sich Breytenbach gegen Rassismus und für die soziale Integration und Verständigung der Menschen. Er schrieb die meisten seiner Gedichte, Romane und Essays ursprünglich auf Afrikaans; viele seiner Veröffentlichungen wurden im Original aber auf Englisch herausgegeben. Seit 1989 erschienen auf Deutsch Essays, Reportagen und Gedichte von ihm in der Kulturzeitschrift Lettre International, deren Ausgabe Nr. 69 er auch künstlerisch gestaltete. Seine Romane enthalten surrealistische Metaphern, Gedichte, Dialoge, Mythen und Träume; in ihnen spiegeln sich die afrikanischen Diskurse der Zeit. Ab 2000 erschienen vier Alben, auf denen er eigene, mit Musik unterlegte Gedichte sprach.
Breyten Breytenbach galt seit den 1960er Jahren als einer der bedeutendsten Lyriker Südafrikas. Er war Ritter der Ehrenlegion und erhielt mehrfach die wichtigsten Literaturpreise seiner südafrikanischen Heimat, darunter fünf Mal den CNA Literary Award. Breytenbach war auch als Kunstmaler international anerkannt. Seine assoziativ-surrealen Bilder und Drucke wurden unter anderem in Ausstellungen in Johannesburg, Kapstadt, Hongkong, Amsterdam, Stockholm, Paris, Brüssel, Edinburgh und New York City gezeigt.
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