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Breslauische Mundart

Der vormals gesprochene Dialekt in Breslau Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Breslauische Mundart
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Die breslauische Mundart (im Dialekt Brasselsche Mundoart) ist der vormals in Breslau gesprochene Dialekt. Er gehört zu den schlesischen Dialekten.

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Brassel – Breslau
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„Alleene“ – Gedicht in Breslauischer Mundart
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Kließelseeger heißt in Breslau die Uhr der Barbarakirche, die als erste schlägt. Wenn sie schlug, wurden die Klöße eingelegt.
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Verbreitungsgebiet

Der Dialekt wurde in Breslau gesprochen. Nach Flucht und Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg wird dieser Dialekt nur noch vereinzelt in Breslau und der Diaspora gesprochen und ist akut vom Aussterben bedroht.

Spracheigenheiten

  • An Stelle der im Standarddeutschen vorherrschenden Verkleinerungsform „chen“ wurde ein „l“ angehängt:

Bänkchen – Bänkl, Brötchen – Brötl, Gärtchen – Gärtl, Stöckchen – Steckl, Würstchen – Würschtl

  • Oft hängte man einfach auch ein „e“ an, z. B.: Bank – Banke; Schrank – im Schranke
  • „ü“ formte man zu kurzem „i“ z. B.: Küche – Kiche
  • „rt“ wandelte sich zu „tt“, z. B.: Torte – Totte
  • Gerne betonten die Breslauer auch bei mehrsilbigen Wörtern die 2. Silbe: Adalbertstraße,

Tunnel – Tunell, Karussell – Karussel[1]

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Typische breslauische Wörter

Weitere Informationen Hochdeutsch/Bedeutung ...

Textbeispiele

„[...]
Ach Zutabarg! Du schiener, blooer Hübel,
Du bist ur'när a Wächter uf 'em Thurm,
Du meld'st uns iglich Guttes, iglich Uebel,
Du meld'st uns Rägen, Sunneschein und Sturm.
Wie ufte ha' ihch nich' aus meinem Stübel
Nach dir gelinzt und deiner Ohnefurm:
Denn war'sche blau, do kunnt' ma Rägen spieren
Und war'sche grau, do gingen ber spazieren.
[...]“

Karl von Holtei (Schlesische Gedichte [3. Aufl., 1857]): Der Zutabärg (1827)
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Breslauer Mundartdichter

Breslauisch / Ermländisch

Im Zuge der deutschen Besiedlung Preußens wurde der Bischöfliche Anteil des Ermlands vor allem von Bauern aus dem Mitteldeutschen Sprachgebiet also aus Schlesien besiedelt. Die Siedlungen entstanden zumeist im frühen 14. Jahrhundert. Das genaue Siedlungsgebiet entspricht etwa dem von Städten Wormditt, Heilsberg, Bischofsburg und Allenstein gebildeten Viereck. Schlesische Siedler aus dem Raum Breslau brachten vermutlich die Eigenbezeichnung mit. Breslauisch, Brasselsche Mundoart (auch Ermländisch) war ein ostmitteldeutscher Dialekt, der im Ermland gesprochen wurde. Mit dem Oberländischen bildet es die Gruppe der Hochpreußischen Dialekte - im restlichen (Ost-)Preußen sprach man niederdeutsche Dialekte.

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Commons: Breslauische Mundart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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