Braunstraße (Lübeck)
Straße in Lübeck, Schleswig-Holstein Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Braunstraße ist eine Straße der Lübecker Altstadt.
Die etwa 240 Meter lange Braunstraße befindet sich im westlichen Zentralbereich der Altstadtinsel (Marien Quartier) und verläuft in Ost-West-Richtung. Sie beginnt am Schüsselbuden, unmittelbar gegenüber dem Weiten Krambuden, der zur Nordwestecke des Markts führt, und endet an der Trave, wo sie in die Straße An der Untertrave einmündet. Etwa auf Höhe des zweiten Drittels geht nach links die Lederstraße als kleine Querstraße zur Holstenstraße ab. Sie dient auch als Zufahrt zum Blockbinnenhof (Posthof). Noch etwas weiter die Braunstraße abwärts geht die Einhäuschen Querstraße nach rechts ab und verbindet so mit der Fischstraße. Die Einhäuschen Querstraße ist derzeit (2010) Ausgangspunkt der Großgrabung im Gründungsviertel der Hansestadt Lübeck. Die Keller der im Zweiten Weltkrieg zerbombten Häuser sind unter einem großen Zelt bereits aufgedeckt. Die umgebenden Schulgebäude der Nachkriegszeit werden gerade abgebrochen, um die Grabungen ausweiten zu können.
Die Braunstraße zählt zu den ältesten Straßen Lübecks. Sie gehört zum Straßennetz, das bei der Neugründung der Stadt im Jahre 1159 angelegt wurde und das bis heute das sogenannte Gründerviertel erschließt. Urkundlich erstmals erwähnt wird sie 1259 als Brunstrate, benannt vermutlich nach einem damaligen Bürgermeister der Stadt. Der heutige Name ist seit 1852 amtlich festgelegt.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wies die Braunstraße ein geschlossenes historisches Straßenbild mit Giebelhäusern aus mehreren Jahrhunderten auf. Zu ersten Eingriffen kam es im Bereich des Schüsselbuden mit der Errichtung des dortigen Posthofgebäudes für die Paketpost der Reichspost. Aber auch an der Wasserseite an der Untertrave entstanden nicht zuletzt aufgrund der Nähe zum Holstentor gründerzeitliche Wohn- und Geschäftshäuser. Beim Luftangriff auf Lübeck am 29. März 1942 wurde die historische Bebauung der mittleren Braunstraße bis auf wenige Häuser am westlichen und am oberen Ende vollständig vernichtet. Beim Wiederaufbau in den fünfziger Jahren entstanden moderne Zweckbauten, so dass heute weder Erscheinungsbild noch Raumeindruck der Braunstraße ihrem historischen Charakter entsprechen. Bereits in der ersten Phase der städtebaulichen Erneuerung begann man jedoch skulpturelle Bauteile aus den abgerissenen Häusern in die Neubauten zu integrieren, teilweise jedoch an anderer Stelle.
Ein bedeutender Teil der Bauten aus den Nachkriegsjahren wurde bereits abgerissen. Anschließend erfolgte eine archäologische Untersuchung des Gründerviertels, nach der nunmehr eine weitgehende bauliche Neugestaltung der betroffenen Straßen vorgenommen wird.
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