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russischer Komponist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Boris Yoffe (geboren am 21. Dezember 1968 in Leningrad) ist Komponist.
Yoffe emigrierte 1990 aus Russland nach Israel und zog 1997 nach Deutschland. Seine Kompositionslehrer waren Adam Stratievsky und Wolfgang Rihm. Yoffes Kompositionen wurden in den EU-Ländern, der Schweiz, Israel, Russland und USA aufgeführt; Rundfunkaufnahmen (BBC, SWR, Radio France, DRS, Israelische Rundfunk) und CDs dokumentieren seine Arbeit. Yoffe war Stipendiat verschiedener Stiftungen; im Jahr 2000 erhielt er den Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Yoffe ist auch Autor von zahlreichen Arrangements und Bearbeitungen sowie von einigen musikwissenschaftlichen und philosophischen Essays.
Seine nächsten „musikalischen Verwandten“ unter den modernen Komponisten sind wahrscheinlich Galina Ustwolskaja, Morton Feldman und Juri Khanon;[1]. Die zentralen Mittel sind die Formbildung und die Polyphonie. Wichtig ist auch die Auseinandersetzung mit der Musik der Renaissance, des Barock und der Klassik; fast völlig vernachlässigt sind die Virtuosität sowie die Arbeit mit den Klangeffekten.
„… Boris Yoffe hat bei mir Komposition studiert und ist sicher einer der begabtesten und eigenwilligsten Erscheinungen unter den Komponisten seiner Generation. Seine Arbeiten zeichnen sich durch außergewöhnliche Konzentration aus. Sein Klangsinn ist außerordentlich, aber nicht im Sinne gefälliger Klanggewandung, sondern aus den Linienzügen heraus entwickelt. Das ist heute sehr selten. Neben seiner kompositorischen Arbeit ist Yoffe ein hochsensibler Instrumentalist und ein tiefsinniger Theoretiker.“
Yoffe hat diverse Aufsätze, Essays und Schriften verfasst und publiziert. Im Jahr 2012 erschien . Yoffe behandelt hier in sechs Essays u. a. die musikalische Semantik, die Verwendung von „fremden“ musikalischen Material (Zitate) und die Notenschrift.[3]
Nach umfassenden Recherchen über sowjetische Musik erschien 2014 Im Fluss des Symphonischen. Das Buch gehört zu den wenigen umfassenden Schriften in deutscher Sprache über die Musik der Sowjetunion, wie der Musikwissenschaftler Jascha Nemtsov in seinem Beitrag in Musik & Ästhetik feststellte.[4][5]
An dem Quartettbuch der Gedichte, einem „Work in progress“, begann Yoffe im Jahr 1995 zu schreiben. Es ist eine Sammlung von kurzen Stücken für Streichquartett oder auch Gambenconsort, zu der fast an jedem Tag ein neuer Beitrag entsteht. Das Quartettbuch ist so etwas wie ein Stamm, von dem sich fast alle andere Kompositionen Yoffes verzweigen. Meistens sind dies instrumentale und vokale Kammermusikwerke, die Yoffe als Auftragskompositionen für bestimmte Musiker oder Musikinstitutionen schrieb:
Daneben existieren zahlreiche Bearbeitungen von Yoffe, unter anderem eine Kammermusikfassung von Bizets Oper Carmen.
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