Die Berner Bogenschützen übten bis 1630 möglicherweise auf der Schützenmatt, erhielten später den Zwingelhof (heute Bollwerk) zugewiesen. Melchior Berri plante 1830 ein neues Schützenhaus beim Burgerspital (heute Bogenschützenstrasse), welches durch Eduard Stettler ausgeführt wurde. Mit dem Bau des Bahnhofs mussten die Bogenschützen abermals umziehen und erhielten 1893/94[4] ihr heutiges, durch den Architekten René von Wurstemberger erbautes Schützenhaus im Kirchenfeld. Das Giebelfeld des Berri-Baus mit der Inschrift SIC AVITA PATRIA RESURGAT[5] wurde beim Neubau wiederverwendet.[6] Die Bogenschützen veranstalteten bis 1830 jeweils am ersten Dienstag im Mai auf der Schützenmatt ein Vogelschiessen mit Volksfest, bei dem auf einen hölzernen Papagei auf einer Stange geschossen wurde.[7] Der Gewinner erhält die Königswürde für ein Jahr.[8]
Carl Jakob Durheim: Historische Mittheilungen zur Geschichte der „wohladelichen Flitzbogen-Schützengesellschaft von Bern“, von ihrem Ursprung bis auf gegenwärtige Zeit 1856. In: Berner Taschenbuch auf das Jahr 1857, S. 79–121 doi:10.5169/seals-119725
Katrin Rieder: Netzwerke des Konservatismus. Berner Burgergemeinde und Patriziat im 19. und 20. Jahrhundert. Chronos, Zürich 2008, S. 158–160.
Eduard von Rodt: Das alte Bern nach Zeichnungen, Chroniken u. eigenen Aufnahmen, Bern 1880.
Christoph von Werdt: Toxophilia zur Geschichte der Bogenschützengesellschaft der Stadt Bern (1264–2014), Bern 2014.
René Wyss: Die alten Stuben- und Schiessgesellschaften der Stadt Bern, in: Berner Taschenbuch auf das Jahr 1854. doi:10.5169/seals-119125
Robert L. Wyss: Die Ratsstube des äusseren Standes von Bern, in: Unsere Kunstdenkmäler Nr. 25 (1974), S. 183–195. doi:10.5169/seals-393160
Robert L. Wyss: Handwerkskunst in Gold und Silber. Das Silbergeschirr der bernischen Zünfte, Gesellschaften und burgerlichen Vereinigungen, Bern 1996, S. 265–274.
Das Bogenschützenhaus. In: QUAVIER, Nr. 52 (2008), S. 15. PDF