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Art der Gattung Tragant (Astragalus) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Boden-Tragant (Astragalus exscapus), auch Erd-Tragant, Stängelloser Tragant[1] und Stängellos-Tragant genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie ist in Mittel-, Südost-, Osteuropa und der Türkei verbreitet.
Boden-Tragant | ||||||||||||
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Boden-Tragant (Astragalus exscapus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Astragalus exscapus | ||||||||||||
L. |
Der Boden-Tragant wächst als sommergrüne[1], ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 3 bis 10 Zentimeter. Sowohl der sehr kurze Stängel als auch die Laubblätter sind dicht abstehend behaart. Die Laubblätter sind am Stängelgrund rosettig gehäuft. Die in einer grundständigen Rosette angeordneten[1] Laubblätter sind mit 12 bis 19 Paaren[1][2] von Fiederblättchen unpaarig gefiedert und mit einem deutlichen Endblättchen versehen. Die Nebenblätter sind recht lang und mit dem Blattstiel verbunden.[2]
Der Blütenstand weist meist drei bis neun[1][2], manchmal bis zu zwölf Blüten auf. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kronblätter sind hellgelb. Die fast sitzenden Hülsenfrüchte sind bei einer Länge von 1,5 bis 2 Zentimeter eiförmig, aufgedunsen und dicht zottig behaart.[2]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[3]
Die Blühzeit dieses Hemikryptophyten reicht in Mitteleuropa von Mai bis Juli, manchmal bis September.[2] Bestäuber sind Hummel-Arten.[4]
Das Verbreitungsgebiet des Boden-Tragant liegt in Mitteleuropa, Südosteuropa, Osteuropa und der Türkei. Im deutschsprachigen Raum tritt der Boden-Tragant in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol auf.[5][6]
In Deutschland kommt der Boden-Tragant nur im Mitteldeutschen Trockengebiet vor[7] und ist auf die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen beschränkt.[1] Im Pleistozän lag ursprünglich eine deutlich weitere, geschlossene Verbreitung dieser Steppenrasen-Art vor. Unter dem Einfluss klimatischer Veränderungen entwickelten sich im mittleren Holozän geschlossene Wälder, die zur Fragmentierung des Areals und zur Isolation der verbliebenen Reliktvorkommen (sog. Xerothermrelikte) beitrugen. Dort hielten sich die Populationen an von Natur aus waldfreien Standorten wie zum Beispiel südexponierten Prallhängen der Flusstäler.[7] Die Rote Liste führt den Boden-Tragant in der Kategorie 2 – stark gefährdet.[1]
In Österreich sind die sehr seltenen Vorkommen nur aus dem pannonischen Gebiet der Bundesländer Niederösterreich und dem Burgenland bekannt. Die kalkliebende Art bevorzugt Trockenrasen in der collinen Höhenstufe. In Österreich gilt der Boden-Tragant als vom Aussterben bedroht.[2] In Mitteleuropa kommt die Art in Gesellschaften des Verbands Festucion valesiacae vor, auch in Pinus-sylvestris-Gesellschaften; überregional ist sie eine Klassencharakterart der Kiefern-Steppenwälder (Pulsatillo-Pinetea).[3]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1 (sehr trocken), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 3 (montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 5 (kontinental).[8] Die Art steigt im Oberwallis bis 2150 Meter und im Aostatal bis 2200 Meter Meereshöhe auf.[4]
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