Blauscheiteltrogon
Art der Gattung Trogon Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Blauscheiteltrogon (Trogon curucui) ist ein südamerikanischer Vogel.
Merkmale
Der 25 cm lange Blauscheiteltrogon ist ein Vogel mit leuchtendem, dichtem und weichem Gefieder, kräftigem Schnabel und kleinen Füßen. Das Männchen ist an der Unterseite rot gefärbt, an der Oberseite grün, mit bläulichem Schimmer an Haube, Nacken und Schwanz. Die orangefarbenen Augenringe kontrastieren mit den dunklen Augen und Gesicht. Das Weibchen ist oberseits blaugrau gefärbt, unterseits rot mit einem weißen Brustband. Beide Geschlechter haben schwarz-weiß gebänderte Schwanzfedern.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet dieses Vogels umfasst den nordöstlichen Teil von Südamerika, von Kolumbien und NW-Brasilien südlich bis Peru, Bolivien, Paraguay und NO-Argentinien. Er bewohnt Regenwälder des Tieflands und Sekundärwälder mit hohen Bäumen, in der Nähe von Flüssen oder in sumpfigem Gebieten.
Verhalten
Trotz seines bunten Gefieders ist der Blauscheiteltrogon ein unauffälliger Einzelgänger, der oft lange reglos in mittleren und niedrigen Baumschichten sitzt. Von hier hält er nach Insekten Ausschau, die er im Flug fängt. Andere Wirbellose, wie Schnecken, und vegetarische Kost, vor allem Früchte ergänzen die Nahrung.
Fortpflanzung
Der Blauscheiteltrogon nützt zum Brüten entweder verlassene Spechthöhlen, oder er gräbt selbst eine Höhle in weichem Material wie verrottetem Holz oder in den Nestern baumbewohnender Termiten. Beide Geschlechter teilen sich den Nestbau. Das Gelege aus zwei bis fünf Eiern wird etwa drei Wochen lang bebrütet.
Unterarten
Es werden drei Unterarten anerkannt:[1]
- Trogon curucui peruvianus Swainson, 1838[2] kommt vom südlichen Kolumbien bis Bolivien und das zentrale Brasilien vor.
- Trogon curucui curucui Linnaeus, 1766[3] ist im östlichen Brasilien verbreitet.
- Trogon curucui behni Gould, 1875[4] kommt im östlichen Bolivien, dem südweslichen Brasilien, in Paraguay und dem nördlichen Argentinien vor.
Trogon variegatus Spix, 1824[5] wird heute als Synonym zur Nominatform betrachtet, Trogon bolivianus Ogilvie-Grant, 1892[6] als Synonym T. c. peruvianus.
Etymologie und Forschungsgeschichte
Die Erstbeschreibung des Blauscheiteltrogons erfolgte 1766 durch Carl von Linné unter dem wissenschaftlichen Namen Trogon curucui. Als Verbreitungsgebiet gab er Mexiko, Peru und Brasilien an.[3] Bereits 1760 führte Mathurin-Jacques Brisson die für die Wissenschaft neue Gattung Trogon ein.[7] Dieser Begriff leitet sich τρωγω trōgō für nagen, kauen ab.[8] Der Artname curucui steht in der Tupi-Sprache als Surucuí für einen kleineren Vogel.[9] Behni ist Wilhelm Friedrich Georg Behn (1808–1878) gewidmet, der das Typusexemplar auf seiner Rückreise aus Südamerika Gould in London zur Verfügung stellte.[4] Peruvianus bezieht sich auf Peru[2], bolivianus auf Bolivien.[6] Schließlich hat variegatus seinen Ursprung in lateinisch variegatus, variare, varius ‚varierend, varieren, verschieden, divers‘.[10] Alfred Laubmann ordnete in seinem Werk Die Vögel von Paraguy die Unterart als Trogon variegatus behni ein. Für seine Anlaysen lagen im 8 Bälge von den „Gran-Chaco-Expeditionen“ vor. Er erweiterte damit das Verbreitungsgebiet der Unterart um Paraguay bis nach Mato Grosso.[11]
Literatur
- Mathurin-Jacques Brisson: Ornithologie, ou, Méthode contenant la division des oiseaux en ordres, sections, genres, especes & leurs variétés: a laquelle on a joint une description exacte de chaque espèce, avec les citations des auteurs qui en ont traité, les noms quils leur ont donnés, ceux que leur ont donnés les différentes nations, & les noms vulgaires. Band 1. Ad Ripam Augustinorum, apud Cl. Joannem-Baptistam Bauche, bibliopolam, ad Insigne S. Genovesae, & S. Joannis in Deserto, Paris 1760 (biodiversitylibrary.org).
- John Gould: A monograph of the Trogonidæ or or Family of Trogons. 2. Auflage. Band 4. Tayylor and Francis, London 1875 (biodiversitylibrary.org).
- Colin Harrison, Alan Greensmith: Vögel. Dorling Kindersley Limited, London 2000, ISBN 978-3-8310-0785-1.
- Alfred Laubmann: Die Vögel von Paraguay. Band 1. Strecker und Schröder, Stuttgart 1939, S. 202–203 (google.de).
- Carl von Linné: Systema Naturae per Regna Tria Naturae, Secundum Classes, Ordines, Genera, Species, Cum Characteribus, Differentiis, Synonymis, Locis. 12. Auflage. Band 1. Laurentii Salvii, Stockholm 1766 (biodiversitylibrary.org).
- William Robert Ogilvie-Grant: Suborder Trogones Catalogue of the Birds in the British Museum. Band 17. Order of the Trustees, London 1892, S. 429–502 (biodiversitylibrary.org).
- Bryan Richard: Vögel. Parragon, Bath 2006, ISBN 978-1-4054-5506-0.
- Johann Baptist von Spix: Avium species novae, quas in itinere per Brasiliam Annis MDCCCXVII – MDCCCXX Iussu et Auspiciis Maximiliani Josephi I. Bavariae Regis suscepto collegit et descripsit. Band 1. Typis Franc. Seraph. Hübschmännl, München 1824 (biodiversitylibrary.org).
- William Swainson: Animals in menageries. Band 2. Printed for Longman, Orme, Brown, Green, & Longmans, and John Taylor, London 1838 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
- Trogon curucui in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 21. November 2013.
- Blauscheiteltrogon (Trogon curucui) bei Avibase
- Blauscheiteltrogon (Trogon curucui) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Blauscheiteltrogon (Trogon curucui)
- Blue Crowned Trogon (Trogon curucui) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
- Einige Fotos
Einzelnachweise
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