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Handlungen in der Bibel, die der Veranschaulichung einer Botschaft dienen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter biblischen Zeichenhandlungen versteht man Handlungen in der Bibel, die der Veranschaulichung einer Botschaft dienen.[1]
Ein Zeichen ist in der Regel etwas sinnlich Fassbares, das auf etwas verweist und dadurch seine spezifische Bedeutung erhält.[2] Der Begriff „Zeichenhandlungen“ wird in der Forschung nicht einheitlich verwendet. Teilweise werden die Begriffe symbolische Handlung (z. B. Georg Fohrer) und Analogiehandlung (z. B. Katrin Ott) bevorzugt, da Zeichenhandlung als zu allgemein empfunden wird. In diesem Artikel wird der Begriff Zeichenhandlung synonym zu den anderen Begriffen verwendet.
Biblische Zeichenhandlungen lassen sich nach Bernhard Lange in vier Kategorien unterteilen.[3]
Zeichenhandlungen können nach Fohrer auch danach eingeteilt werden, ob und in welcher Art und Weise Objekte verwendet werden oder nicht.[4] Demnach kann ein Objekt stellvertretend für etwas anderes, an dem etwas geschehen wird, stehen (z. B. Ez 4,1–3 EU: Ziegelstein stellt Jerusalem dar). Das Objekt kann aber auch Hilfsmittel sein (z. B. Ez 4,9–11 EU: Ezechiel benutzt Lebensmittel, um Nahrungsmittelrationierung darzustellen). Es gibt auch Zeichenhandlungen ohne Objekt (z. B. Jes 20,2 EU: Jesaja geht nackt und barfuß).
Georg Fohrer hat fünf Merkmale für die Gattung Zeichenhandlung aufgestellt.[5] Diese Merkmale beschreiben, wie eine Zeichenhandlung in der Bibel in Reinform vorkommen kann (Beispiel: Ez 24,15–24 EU).[6]
„15 Und des HERRN Wort geschah zu mir: 16 Du Menschenkind, siehe, ich will dir deiner Augen Freude nehmen durch einen plötzlichen Tod. Aber du sollst nicht klagen und nicht weinen und keine Träne vergießen. 17 Heimlich darfst du seufzen, aber keine Totenklage halten, sondern du sollst deinen Kopfbund anlegen und deine Schuhe anziehen; du sollst deinen Bart nicht verhüllen und nicht das Trauerbrot essen.“
„18 Und als ich am Morgen zum Volk geredet hatte, starb mir am Abend meine Frau. Und ich tat am andern Morgen, wie mir befohlen war.“
„19 Und das Volk sprach zu mir: Willst du uns nicht erklären, was das für uns bedeutet, was du tust? 20 Und ich sprach zu ihnen: Der HERR hat mit mir geredet und gesagt: 21 Sage dem Hause Israel: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will mein Heiligtum, eure herrliche Zuflucht, die Freude eurer Augen, das Verlangen eures Herzens, entheiligen, und eure Söhne und Töchter, die ihr dort zurücklassen musstet, werden durchs Schwert fallen. – 22 Da werdet ihr dann tun, wie ich getan habe: Euren Bart werdet ihr nicht verhüllen und nicht das Trauerbrot essen, 23 sondern werdet euren Kopfbund auf eurem Haupt behalten und eure Schuhe an den Füßen; ihr werdet nicht klagen und nicht weinen, sondern in eurer Schuld vergehen und untereinander seufzen.“
Viele Zeichenhandlungen befinden sich im Alten Testament. Einige Beispiele sind:
Eine besondere Art von Zeichenhandlungen innerhalb des Alten Testaments sind prophetische Zeichenhandlungen.
Katrin Ott definiert eine prophetische Zeichenhandlung als eine von einem Propheten im göttlichen Auftrag ausgeführte Tätigkeit.[7] Der Prophet übermittelt die an ihn ergangene göttliche Botschaft mithilfe einer Zeichenhandlung an die eigentlichen Adressaten.
Walter David Stacey und Jutta Krispenz verstehen prophetische Zeichenhandlungen als Performance.[8] Stacey begreift den Prophet als Künstler, der eine Theateraufführung inszeniert. Krispenz fasst die Verbindung zwischen Handlung und Inszenierung als Analogie auf. Samuel Amsler beschreibt, dass die Beziehungsebene (Interaktion) mit der Inhaltsebene (Information) analog vermittelt wird.[9] Sie bestimmen nicht genau denselben Inhalt, weshalb Worte oft die Handlung erklären müssen. Die Propheten kündigen durch direkte Zeichenhandlungen an, was Gott durchführen wird, und durch indirekte Zeichenhandlungen, was die Ergebnisse der göttlichen Handlungen sein werden.
Beispiele für prophetische Handlungen sind:
Es gibt auch Zeichenhandlungen im Neuen Testament. Einige Beispiele sind:
Einige Handlungen Jesu übersteigen die reine Pragmatik des Geschehenden, d. h. sie haben einen Sinnüberschuss.[10] Bei Jesus gibt es keinen göttlichen Befehl zur Zeichenhandlung, wie bei den prophetischen Zeichenhandlungen. Theologisch wird der göttliche Befehl aufgrund seiner Gottessohnschaft oder Messianität vorausgesetzt. Allgemein ist es schwierig, die Zeichenhandlungen Jesu von seinen Wundern und Gleichnissen zu unterscheiden.
Bei der Betrachtung der Zeichenhandlungen Jesu muss beachtet werden, dass die tatsächlichen Zeichenhandlungen in der Verkündigung Jesu nicht identisch sind mit dem nachösterlich interpretierten Christusverständnis.
Beispiele für Handlungen Jesu sind:
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