Bibliotheksbau
Gebäude einer Bibliothek Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Bibliotheksbau, auch Bibliothek. Die Gebäude von Bibliotheken sind wegen der Bedeutung des aufzubewahrenden Gutes oftmals in besonderer Weise gestaltet. Dabei gibt es mehrere Parameter zu berücksichtigen:
Im Laufe der Zeit sind so zahlreiche bedeutende Bauwerke entstanden, zum Beispiel:
Bibliotheken als eigenständige Zweckbauten gab es bereits in der Antike. Die größten unter ihnen waren die Bibliothek von Alexandria mit einer Sammlung von Papyrusrollen, die den Anspruch erhob, das gesamte Wissen ihrer Zeit zu enthalten, sowie die Bibliothek von Pergamon, in der erstmals in großem Umfang Pergament verwendet wurde.
Im Mittelalter gab es nur in Klöstern und an Bischofssitzen Bibliotheken mit einem Umfang von höchstens einigen Hundert Handschriften. Die erste Erwähnung der Bezeichnung Bibliothek für einen speziellen Raum findet sich in der Abtei St. Gallen. Die Bücher wurden in der Regel auf Kirchenbänken ähnlichen Pulten abgelegt (Pultbibliothek) und aufgrund ihres hohen Wertes (für das Kopieren einer Bibel wurde ca. 3 Jahre gerechnet) angekettet. Mit steigender Literaturproduktion wurden die Pulte zu Regalen ausgebaut. Die Benutzung der Bibliothek war vom Tageslicht abhängig und auf wenige Stunden am Tag begrenzt.
In der Renaissance entwickelten sich Saalbibliotheken, bei denen die Bücher in großen, gut belichteten Sälen untergebracht wurden. Die im 17. Jahrhundert und 18. Jahrhundert vorherrschenden Saalbibliotheken dienten oft mehr einem repräsentativen Zweck. So wurden die Bücher teilweise aufgrund ihres uneinheitlichen Erscheinungsbildes in Schränken verschlossen oder mit einheitlichen Buchrücken versehen.
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts kam die Idee eines eigens auf seinen Zweck ausgerichteten Bibliotheksbaus im Magazinsystem auf.
1981 veröffentlichte Harry Faulkner-Brown einen Kriterienkatalog zur Beurteilung bestehender sowie zur Planung künftiger Bibliotheksbauten, der für jegliche Bibliotheksgröße Gültigkeit beansprucht. Seine Kriterien hatte er davor schon auf einigen Kongressen vorgetragen (IFLA-Kongress 1973, IFLA-Bauseminar 1977, LIBER-Symposium 1980). Die Kriterien gelten inzwischen als etabliert. Diese Kriterien beziehen sich ausschließlich auf die funktionale Qualität, nicht auf ästhetische Anforderungen, die den funktionalen zu folgen haben. Andererseits sind sie so allgemein, dass sie für die Planung oder Beurteilung jedes bestehenden oder neu zu errichtenden Bibliotheksbaus verwendet werden können und auch auf so genannte Hybridbibliotheken anwendbar sind. Nach diesen Kriterien sollte ein Bibliotheksbau folgende Qualitäten aufweisen:
Andrew McDonald erarbeitete eine Revision der Kriterien von Harry Faulkner-Brown, die als „Top Ten Qualities of Good Library Space“ bekannt sind.[1]
Die Planung eines Bibliotheksneubaus beginnt mit der Erstellung eines Raumprogramms: Anhand der geplanten Anzahl von Benutzer- und Mitarbeiterarbeitsplätzen und dem geplanten Fassungsvermögen für den Bestand an Druckwerken kann ein grober Flächenbedarf errechnet werden, dem wiederum ein grober Kostenwert zugeordnet werden kann. Gegenwärtig wird bei wissenschaftlichen Bibliotheksbauten mit 3.000–3.500 Euro Baukosten pro 1 Quadratmeter Hauptnutzfläche gerechnet.
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