Bibers
Fluss in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Bibers ist ein über 21 km langer Fluss im nördlichen Baden-Württemberg, der beim Dorf Westheim der Gemeinde Rosengarten im Landkreis Schwäbisch Hall von links und insgesamt Nordnordwesten in den mittleren Kocher mündet.
Bibers | ||
Blick vom Streithof bachabwärts über den obersten Talabschnitt der Bibers, noch vor dem Zufluss aus dem Burgvogtsee. | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 238654 | |
Lage | Schwäbisch-Fränkische Waldberge
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Kocher → Neckar → Rhein → Nordsee | |
Quelle | westlich des Waldenburger Stadtkerns beim Streithof an der L 1046 49° 11′ 0″ N, 9° 37′ 44″ O | |
Quellhöhe | 488 m ü. NHN[LUBW 1] | |
Mündung | südlich von Rosengarten-Westheim von links und insgesamt Nordnordwesten in den mittleren Kocher 49° 2′ 59″ N, 9° 44′ 7″ O | |
Mündungshöhe | 308,7 m ü. NHN[LUBW 2] | |
Höhenunterschied | 179,3 m | |
Sohlgefälle | 8,4 ‰ | |
Länge | 21,5 km[LUBW 3] | |
Einzugsgebiet | 63,265 km²[LUBW 4] | |
Linke Nebenflüsse | Goldbach | |
Rechte Nebenflüsse | Sanzenbach, Dendelbach | |
Mündung der Bibers bei Rosengarten-Westheim in Blickrichtung auf den von rechts nach links ziehenden Kocher | ||
Blick aus dem Flugzeug nach Westsüdwest auf die Kocherbucht südlich von Schwäbisch Hall mit der unteren Bibers (in der Bildmitte vom rechten Rand über gut drei Viertel der Bildbreite nach links, wo Westheim auf dem Mündungssporn liegt) und dem aufnehmenden Kocher (von Westheim im Mäanderlauf zur rechten unteren Bildecke). |
Der Fluss wurde im Jahr 1265 („in ripa … Bibers“) erstmals schriftlich erwähnt. Bei dem Namen handelt es sich wahrscheinlich um eine s-Ableitung vom germanischen Wort *bebru- für „Biber“.[1]
Die Bibers beginnt ihren Lauf auf etwa 488 m ü. NHN am Rand der Straße L 1046 vom zentralen Waldenburg in den Teilort Obersteinbach beim Streithof in einer noch flachen, nach Südosten orientierten Mulde. Der oberste Bachabschnitt führt nicht immer Wasser, dies ist erst nach dem Zulauf des Abflusses aus dem Burgvogtsee im südlich gelegenen Waldgewanns Burgerschlag der Fall. Danach knickt die Bibers bei Ziegelhütte nach Süden ab.
Ihre Richtung wird im ganzen weiteren Verlauf fast unmerklich östlicher, bis sie an der Mündung etwa wieder Richtung Südost fließt. Nach stark 2 km erreicht sie den etwa 5 ha großen Neumühlsee, der im Goldbach einen weiteren Zufluss von links hat. Fast 6 km unterhalb der Quelle durchläuft sie den 10 ha großen Sailach-Stausee, dann den Ort Gnadental, nach etwa 7 km die erste größere Siedlung im Tal. Es wird ab dort stetig breiter bis nach Michelfeld, wo die Bibers von der B 14 gequert wird (ca. 12 km unterhalb des Ursprungs). Ab dort wird die Aue enger, der Wald tritt von den Talhängen zurück, die Bibers fließt nun in einer teilweise nur 30 m eingetieften, schmalen Mulde in der weiten, landwirtschaftlich genutzten Hügellandschaft des Rosengartens. Sie passiert Bibersfeld (ca. 14 km), Rieden (ca. 17 km) und die Ziegelmühle, wo ihr mit dem 4,7 km langen Dendelbach zuletzt der längste Nebenfluss von rechts zufließt, und mündet schließlich südlich Westheims nach einer Strecke von über 21 km auf einer Höhe von 309 m ü. NHN von links in den mittleren Kocher.
Der Nordteil liegt im Unterraum Waldenburger Berge der Naturraums Schwäbisch-Fränkische Waldberge, der Südteil im Unterraum Haller Bucht mit Rosengarten des Naturraums Hohenloher und Haller Ebene, also der Keuperrandbucht des Bibers-Vorfluters Kochers, der weiter abwärts dann in die offene Ebene austritt.[2]
Das 63,3 km² große Einzugsgebiet ist asymmetrisch. Während am Oberlauf die nahe Ohrn mit ihren Nebenbächen rechts konkurriert, ist es am Unterlauf linksseitig der nahe und tieferliegende Kocher, beide Konkurrenten sind rheinisch orientiert. Zur Rechten der Bibers haben am Unterlauf viele kleine Zuflüsse die Schichtstufe zum Stubensandstein sehr zurückgedrängt. In der Bilanz ergibt sich ein rechtslastiges Einzugsgebiet einer Länge von 17 km (Ursprung–Mündung) bei einer maximalen Breite von 5 km.
Hierarchische Liste der Zuflüsse, Seen und Rückhaltebecken, jeweils von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 3], Seefläche[LUBW 5], Einzugsgebiet[LUBW 6] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt. Nachweise zu den Zuflüssen, die schon einen Artikel haben, siehe dort.
Ursprung der Bibers in Waldenburg-Streithof auf etwa 488 m ü. NHN.[LUBW 1] Der Bach fließt zunächst südöstlich.
Mündung der Bibers bei Rosengarten-Westheim von links und in zuletzt südöstlichem Lauf auf 308,7 m ü. NN[LUBW 2] in den mittleren Kocher. Die Bibers ist 21,5 km lang und hat ein 63,3 km²[LUBW 4] großes Einzugsgebiet.
Der Ursprung der Bibers liegt auf der Kieselsandstein-Hochfläche der nördlichen Waldenburger Berge. Sie läuft dann bald in den Unteren Bunten Mergeln und tritt etwas vor dem Neumühlsee in den Schilfsandstein ein. Schon wenig unterhalb bis etwa nach Michelfeld läuft sie im Gipskeuper (Grabfeld-Formation). Schon vor dem Zulauf des Baierbaches ist die Talaue flach und breit mit Auensediment gefüllt. Bis zum Zufluss des Wolfringenbachs zwischen Bibersfeld und Rieden folgt der Lettenkeuper (Erfurt-Formation). Das Talstück von dort bis zum Zulauf des Dendelbachs liegt im Oberen Muschelkalk. Der restliche Talabschnitt, vor allem dann in der breiten Talaue des Kochers, ist wieder weit mit Auensediment gefüllt, am rechten Unterhang streicht zuletzt wieder Lettenkeuper aus, wohl weil durch die das Kochertal etwas aufwärts querende Neckar-Jagst-Furche die Schichten lokal tiefer liegen.[7]
Der Bibers-Oberlauf liegt in einem bald engen, bis auf den Weiler Neumühle, der dem dortigen Badesee den Namen gab, völlig unbevölkerten Waldtal, weithin bis ans Ufer heran baumbestanden. Siedlungen liegen in diesem Bereich auf der umgebenden Hochebene, meist kleine Weiler in Rodungsinseln. Hinter Gnadental beginnt eine dünne Besiedlung mit zumeist Einzelhöfen, die sich aber an den Fußbereich der Hänge hält. Ab Michelfeld ist die Bevölkerung dichter, konzentriert in den drei Dörfern Michelfeld, Bibersfeld und Rieden. Außer in Gnadental und Rieden meidet die Besiedlung die Talaue dicht am Gewässer.
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