Der Landkreis Altötting liegt im bayerischen Regierungsbezirk Oberbayern. Kreisstadt und Verwaltungssitz ist die Stadt Altötting, die einwohnerstärkste Stadt ist jedoch Burghausen.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 48° 13′ N, 12° 43′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Verwaltungssitz: Altötting
Fläche: 569,29 km2
Einwohner: 114.459 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 201 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: AÖ, LF
Kreisschlüssel: 09 1 71
Kreisgliederung: 24 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Bahnhofstr. 38
84503 Altötting
Website: www.lra-aoe.de
Landrat: Erwin Schneider (CSU)
Lage des Landkreises Altötting in Bayern
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Karte
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Der Inn bei Marktl

Geographie

Lage

Das Gebiet des Landkreises Altötting kann in drei verschiedene Landschaftsräume eingeteilt werden. Im Norden, oberhalb der Inn-Niederung dehnt sich das tertiäre Isar-Inn-Hügelland aus. Daran schließt sich das Inntal mit einer durchschnittlichen Breite von 10 km an. Im Süden folgen die Moränen-Hügel und die Hochterrassenfelder der Alzplatte mit Anfängen des Voralpenlandes.

Die höchste Erhebung des Landkreises ist bei Tyrlaching (544 m ü. NHN), der tiefste Punkt am Innspitz bei Haiming (346 m ü. NHN).[2]

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzt gegen den Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Rottal-Inn, Mühldorf am Inn und Traunstein. Im Südosten grenzt er an Österreich.

Geschichte

Landgericht

Auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Altötting entstand 1803 das Landgericht Burghausen und 1810 das Landgericht Altötting. Beide gehörten ab 1817 zum Unterdonaukreis (Hauptstadt Passau). Im Zuge der 1837 vollzogenen Umbenennung der damaligen Kreise Bayerns in die heute noch gültigen Regierungsbezirke, kam es zu der Gebietsveränderung zwischen dem Isar- und Unterdonaukreis bzw. Ober- und Niederbayern, die den Altöttinger Raum zu Oberbayern brachte.

Bezirksamt

Das Bezirksamt Altötting wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Altötting und Burghausen gebildet.[3]

Landkreis

Am 1. Januar 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[4] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Altötting.

Am 1. Oktober 1970 wurde die Gemeinde Mörmoosen des Landkreises Mühldorf am Inn in den Landkreis Altötting um- und in die Gemeinde Tüßling eingegliedert.

Am 1. Juli 1972 kam im Zuge der Gebietsreform die Gemeinde Tyrlaching vom Landkreis Laufen zum Landkreis Altötting.

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung des Landkreises Altötting von 1840 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle

Von 1988 bis 2008 gewann der Landkreis Altötting knapp 13.000 Einwohner hinzu bzw. wuchs um rund 13 %. Ab 2004 war die Einwohnerentwicklung leicht rückläufig. Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Landkreis von 95.474 auf 111.210 um 15.736 Einwohner bzw. um 16,5 %.

Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.

Weitere Informationen Bevölkerungsentwicklung ...
Bevölkerungsentwicklung
Jahr184019001939195019611970198719911995200020052010201520172019
Einwohner30.86935.17250.21976.36978.09589.93494.216100.258105.914108.268109.227107.711108.485110.338111.516
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Bevölkerungspyramide für den Kreis Altötting (Datenquelle: Zensus 2011[5])

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Altötting Platz 156 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“.[6]

Der Landkreis Altötting beherbergt wesentliche Teile des südostbayerischen Chemiedreiecks. Zwischen den Städten Burghausen, Töging und Trostberg lässt sich ein Dreieck zeichnen, in dem international bedeutende Chemieunternehmen tätig sind. Burghausen ist sowohl der Sitz des größten Werkes der Wacker Chemie AG als auch der petrochemischen Raffinerie der OMV Deutschland GmbH. In Burgkirchen befindet sich das Werk Gendorf. Auf dem Gelände der ehemaligen Hoechst AG haben sich verschiedene internationale Firmen der chemischen Industrie niedergelassen.
Eine wichtige Rolle spielt der Tourismus insbesondere durch die Wallfahrt in Altötting, Besuche des Papstgeburtsortes Marktl und die Burg zu Burghausen. Zusammen mit dem Landkreis Mühldorf am Inn wird der Landkreis Altötting innerhalb Bayerns als TourismusregionInn-Salzach“ gekennzeichnet – die vom Bayerischen Landesamt für Statistik auf der Karte „Tourismusregionen* in Bayern“ landespolitisch geförderte Kennzeichnung einzelner oder mehrerer Kommunen als Tourismusregion erfolgt seit 2006 im Rahmen des Landesentwicklungsprogramms Bayern (LEP).[7]

Verkehr

Überörtlich ist der Landkreis in Richtung Ost- und Nordostbayern sowohl durch die Bundesstraße 20 als auch die Bundesstraße 588 an den Verkehr angebunden. In Nord-Süd-Richtung dient die Bundesstraße 299, welche zwischen Erharting und Winhöring mittlerweile zur Kreisstraße AÖ 35 abgestuft wurde, als wichtige Verkehrsader. Die in West-Ost-Richtung verlaufende Staatsstraße St 2550 (ehemalige Bundesstraße 12) wickelt ebenfalls einen großen Teil des überregionalen Verkehrs ab und wurde mittlerweile durch die A 94 wesentlich entlastet. Letztere durchquert von der Orts- und Landkreisgrenze bei Töging am Inn bis nach Marktl den Landkreis. Im weiteren, über die Landkreisgrenze hinaus verlaufenden, Straßenstück dient die überlastete Bundesstraße 12 der Anbindung in Richtung Simbach/Pocking und zur A 3. Dem Durchgangsverkehr im Landkreis dienen außerdem 8 Staatsstraßen und 33 Kreisstraßen.

1871 eröffneten die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen die Hauptbahn München–Simbach über Neuötting und Marktl als Verbindung von Bayern nach Österreich. Der vielbesuchte Wallfahrtsort Altötting wurde 1897 durch die Lokalbahn Mühldorf–Burghausen angeschlossen. Als Verbindung zwischen Altötting und dem Bahnhof Neuötting ging 1906 die Dampfstraßenbahn Neuötting–Altötting in Betrieb. Bis 1908 errichteten die Bayerischen Staatseisenbahnen die Hauptbahn Mühldorf–Freilassing, die in Tüßling von der Strecke nach Burghausen abzweigte. Von ihrer Station Garching wurde 1910 eine Querverbindung über Trostberg nach Traunstein hergestellt.[8]

Seit der Stilllegung der Dampfstraßenbahn im Jahre 1930 ist der Umfang des Schienennetzes unverändert geblieben.[9] Allerdings kam es etwa 1943 zu einer Verlegung der Trasse und des Bahnhofs in Burghausen.

Heute durchqueren folgende vier, von der Südostbayernbahn betriebene Regionalbahnlinien den Landkreis:

Ein zum Teil zweigleisiger Ausbau und die Elektrifizierung der Strecken München–Mühldorf–Freilassing und Tüßling–Burghausen sind geplant und im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf vermerkt.

Der Güterverkehr wird überwiegend durch DB Cargo betrieben. Das Güterverkehrszentrum Burghausen wurde am 19. Januar 2015 in Betrieb genommen.

Politik

Kreistag

Die Kreistagswahl 2020 führte zu folgendem Ergebnis:[10]

Weitere Informationen Parteien und Wählergemeinschaften, % 2020 ...
Parteien und Wählergemeinschaften %

2020[10]

Sitze

2020

%

2014[11]

Sitze

2014

%

2008[12]

Sitze

2008

Kreistagswahl 2020 im Landkreis Altötting
Wahlbeteiligung: 56,9 %
 %
50
40
30
20
10
0
40,2 %
14,5 %
13,9 %
13,2 %
5,8 %
5,7 %
3,7 %
3,0 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−8,8 %p
−6,5 %p
−0,5 %p
+5,6 %p
+5,8 %p
+5,7 %p
+0,2 %p
+0,5 %p
−2,0 %p
Sitzverteilung im
Altöttinger Kreistag 2020
        
Insgesamt 59 Sitze
CSU Christlich-Soziale Union in Bayern 40,2 24 49,0 29 45,2 28
SPD SPD Bayern 14,5 9 21,0 12 24,6 15
FW Freie Wähler Bayern 13,9 8 14,4 9 15,6 9
Grüne Grüne Bayern 13,2 8 7,6 5 5,5 4
JL Junge Liste 5,8 4
AfD AfD Bayern 5,7 3
ÖDP Ökologisch-Demokratische Partei 3,7 2 3,5 2 2,7 1
FDP FDP Bayern 3,0 2 2,5 2 3,8 2
REP Die Republikaner 2,0 1 2,6 1
gesamt 100,0 60 100,0 60 100,0 60
Wahlbeteiligung 64,0 % 54,2 % 64,4 %
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Bezirksamtmänner und Landräte

Folgende stellvertretende Landräte wurden durch den Kreistag gewählt:

  • Stefan Jetz (CSU), seit 2002
  • Horst Krebes (SPD), ersetzt 2017 durch Hubert Gschwendtner (SPD)
  • Konrad Heuwieser (FW), seit 2008

Mandatsträger aus dem Landkreis Altötting

Wappen

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Wappen des Landkreises Altötting
Blasonierung:Gespalten; vorne in Blau das silberne Oktogon der Altöttinger Gnadenkapelle, darüber schwebend eine goldene Marienkrone; hinten die bayerischen Rauten.“[13]

Das Wappen wird seit 1960 geführt.

Flagge

Hiss- und Bannerflagge
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Eine amtliche Hissflagge führt die Landkreis nicht. Lokal wird jedoch, angelehnt an die Bannerflagge, eine gelb-blau-weiß Flaggenbahn, belegt mit dem Landkreiswappen verwendet.[14]

Verdiente Persönlichkeiten

Gemeinden

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(Einwohner am 31. Dezember 2023[15])

Städte

  1. Altötting (13.172)
  2. Burghausen (19.494)
  3. Neuötting (9062)
  4. Töging a.Inn (9560)

Märkte

  1. Marktl (2826)
  2. Tüßling (3315)

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Emmerting
    (Gemeinden Emmerting und Mehring, 6611)
  2. Kirchweidach
    (Gemeinden Feichten a.d.Alz, Halsbach, Kirchweidach und Tyrlaching, 5504)
  3. Marktl
    (Markt Marktl und Gemeinde Stammham, 3694)
  4. Reischach
    (Gemeinden Erlbach, Perach und Reischach, 4946)
  5. Unterneukirchen
    (Gemeinden Kastl und Unterneukirchen, 5797)

Weitere Gemeinden

  1. Burgkirchen a.d.Alz (11.008)
  2. Emmerting (4254)
  3. Erlbach (1174)
  4. Feichten a.d.Alz (1342)
  5. Garching a.d.Alz (8837)
  6. Haiming (2527)
  7. Halsbach (1083)
  8. Kastl (2814)
  9. Kirchweidach (2836)
  10. Mehring (2416)
  11. Perach (1332)
  12. Pleiskirchen (2464)
  13. Reischach (2706)
  14. Stammham (1019)
  15. Teising (1806)
  16. Tyrlaching (1093)
  17. Unterneukirchen (3463)
  18. Winhöring (4856)
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Landkreis Altötting, Gemeindegrenzenkarte von 1961
Ehemalige Gemeinden
Ehemalige gemeindefreie Gebiete
  • Altöttinger Forst, am 1. Januar 1998 zu Altötting, Burgkirchen a. d. Alz, Emmerting und Kastl
  • Alzgerner Forst, am 1. Januar 2001 zu Emmerting und Neuötting
  • Daxenthaler Forst, am 1. Januar 2001 zu Marktl und Haiming
  • Holzfelder Forst, am 1. Januar 2001 zu Mehring, Emmerting und Burghausen

Sehenswürdigkeiten

Schutzgebiete

Im Landkreis gibt es vier Naturschutzgebiete, sechs Landschaftsschutzgebiete, sechs FFH-Gebiete und mindestens 28 ausgewiesene Geotope. (Stand August 2016)

Siehe auch

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Seit dem 14. Oktober 2016 ist aufgrund der Kennzeichenliberalisierung auch das Unterscheidungszeichen LF (Laufen) erhältlich.[16]

Literatur

  • Karl Huttner: Land zwischen Salzach und Inn. Sechzig Kalenderblätter. Mit Zeichnungen von Günther Grassmann. Richard Pflaum Verlag, München 1957.
  • Neue Presse-Verlags GmbH und Kreistag des Landkreises Altötting (Hrsg.): Der Landkreis Altötting: Das Öttinger und Burghauser Land. Mit Beiträgen von Simon Pittner, Siegfried Schamberger, Josef Pfennigmann u. a. Neue Presse-Verlag, Passau 1978.
  • Oettinger Heimatbund e. V. (Hrsg.): Oettinger Land: eine heimatkundliche Schriftenreihe für den gesamten Landkreis Altötting. Altötting 1981.
  • Dieter Grypa: Studien zu Kriegsende und Neuanfang im Landkreis Altötting. In: Burghauser Geschichtsblätter 46. Stadt Burghausen, Burghausen 1991.
  • H. Jochen Dyck, Siegfried Scherrer: Der Landkreis Altötting: Liebenswert – lebenswert – sehenswert. Blickpunkt-Wochenblatt-Verlags-Gruppe, Burghausen / Landshut / Passau 1992, ISBN 3-923735-02-2 (falsche ISBN), Eintrag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
  • Stefan König: Begegnungen: Papst Benedikt XVI. im Landkreis Altötting. Ars et Media, Altötting 2006, ISBN 3-9810956-5-0.
Commons: Landkreis Altötting – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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