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Schauspiel von Harold Pinter Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Betrogen, im englischen Original Betrayal, ist ein Theaterstück des britischen Literaturnobelpreisträgers und Autors Harold Pinter. Die Uraufführung war am 15. November 1978 am National Theatre in London unter der Regie von Peter Hall. Am Wiener Burgtheater feierte das Stück mit dem Regisseur Peter Wood am 17. Dezember 1978 seine deutschsprachige Erstaufführung.[1]
Orte der Handlung sind Venedig und London. Als Protagonisten treten Emma, die verheiratet ist mit Robert, deren Exliebhaber Jerry und ein Kellner in Erscheinung. Zu Beginn des Stückes ist die Frau 38 Jahre und die beiden Männer sind 40 Jahre alt. Das Stück wechselt in seinen Szenen, mal in Vor- und mal in Rückschau, zwischen den Jahren 1968 bis 1977.
Szene 1 - ein Pub in London im Frühling
Szene 2 - Das Haus von Jerry später am selben Tag
Szene 3: Die Wohnung im Winter 1975
Szene 4: Im Wohnzimmer des Hauses der Eheleute Robert und Emma
Szene 5: Ein Hotelzimmer in Venedig im Sommer 1973
Szene 6: Die Wohnung im Sommer 1973
Szene 7: Ein Restaurant in London im Sommer 1973
Szene 8: Die Wohnung im Sommer 1971
Szene 9: Das Schlafzimmer von Emma und Robert, Winter 1968
Pinter schrieb das Drehbuch für den gleichnamigen Film unter der Regie von David Jones der 1983 mit Jeremy Irons, Ben Kingsley und Patricia Hodge in den Hauptrollen in die Kinos kam. Der Titel der deutschen Synchronfassung lautete leicht abweichend vom Theaterstück "Betrug ".
Das Stück ist formal wie eine Komödie mit einer typischen Dreiecksgeschichte als Gegenstand aufgebaut. Genreuntypisch ist die unchronologische Abfolge der Szenen, was Betrogen wiederum vom Boulevardtheater abhebt. Als weiteres Stilmittel lässt Pinter in seinem Text Orte sowie Jahreszeiten der Handlung mit den Stimmungs- und Gefühlslagen der Personen in Beziehung treten. Durch die zeitlichen Sprünge im Erzählvorgang werden die Akteure immer weniger in eine Dreiecksgeschichte einordbar. Die einfachen Dialoge werfen einen doppeldeutigen Blick auf das Beziehungsleben in der europäischen Mittelschicht der frühen 1970er. Durch geschickt gesetzte Pausen in den Dialogen versuchte der Autor den Wohlstandsbürger zu demontieren.[2]
Pinter brachte in das Stück eigene Erfahrungen und Erlebnisse ein. Seine 1956 mit der Schauspielerin Vivien Merchant geschlossene Ehe beendete er kurz vor der Veröffentlichung des Stücks. Das Paar hatte sich durch eine Affäre Pinters mit der Autorin Antonia Fraser über die Jahre hinweg auseinandergelebt. Wie viel von Pinters Biographie in das Stück Eingang fand, lässt sich jedoch nicht endgültig sagen.[3]
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