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walisische Schriftstellerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Berta Ruck (* 2. August 1878 in Murree, Provinz Punjab, Britisch-Indien als Amy Roberta Ruck, seit 1918 amtlicher bürgerlicher Name Amy Roberta Ruck Oliver; † 11. August 1978 in Aberdyfi, Wales) war eine britische Schriftstellerin. Ihre mehr als 100 Romane gehören überwiegend dem Genre Liebesroman an. Insbesondere in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen gehörte sie zu den erfolgreichsten Autorinnen englischsprachiger Trivialliteratur.
Berta Ruck wurde als Kind walisischer Eltern im damaligen Britisch-Indien geboren, wo ihr Vater Offizier in der britischen Kolonialarmee war. Ihre Tante Amy Ruck († 1876 im Kindbett) war mit dem Botaniker Francis Darwin verheiratet, der Journalist und Autor Bernard Darwin war Berta Rucks Cousin. Im Alter von zwei Jahren kam sie nach Großbritannien, hier wuchs sie nacheinander in verschiedenen Orten in Wales und England auf. Bei einem Aufenthalt als Au-pair im Sommer 1892 in Halberstadt, wo sie Zeichnungen von ihren Reiseeindrücken anfertigte, entdeckte sie ihr künstlerisches Talent. Nach dem Schulabschluss studierte sie zunächst Kunst an der Lambeth School of Arts in London, ab 1901 dann an der Slade School of Fine Art. Ein Stipendium ermögliche ihr 1904 einen einjährigen Aufenthalt in Paris an der Académie Colarossi. Bereits während ihres Studiums trat Berta Ruck als Illustratorin von Zeitschriften an die Öffentlichkeit. Auf Ermunterung ihrer Freundin Edith Nesbit, die nach Berta Ruck den Namen Roberta für eine Hauptfigur ihres Kinderbuchs The Railway Children (1905) wählte, begann sie 1905 auch kurze Geschichten und Fortsetzungsromane für Frauenzeitschriften zu schreiben. 1909 heiratete sie den Schriftsteller Oliver Onions, mit dem zusammen sie die beiden Söhne Arthur (* 1912) und William (* 1913) hatte. Mit ihrer Familie lebte sie zunächst in Henley-on-Thames, darauf (bis 1939) in Hampstead im damaligen County of London. 1918 nahm die Familie den amtlichen Nachnamen Oliver an, doch erschienen Rucks Bücher auch danach stets unter dem Namen Berta Ruck.
Auf Drängen ihres Ehemannes gab Berta Ruck ihre bereits 1912 als Fortsetzungsgeschichte erschienene Erzählung His Official Fiancée im Jahr 1914 in Buchform heraus. Dieser Roman wurde zu einem großen Erfolg sowohl im Vereinigten Königreich als auch in den USA, erreichte mehrere Folgeauflagen und wurde zweimal verfilmt. In der Folge veröffentlichte Ruck über mehr als fünf Jahrzehnte jährlich ein bis drei weitere Romane, die zum Teil zugleich in britischen und US-amerikanischen Verlagen erschienen. In den 1920er und 1930er Jahren gab auch der Verlag Bernhard Tauchnitz in Leipzig eine Reihe von Werken Berta Rucks (in englischer Originalsprache) heraus. 1920 war sie bereits so bekannt, dass ein Berta Ruck Birthday Book mit Auszügen aus einigen ihrer bis dahin veröffentlichten Bücher erschien. Ausgewählte Romane Rucks wurden ins Schwedische, Dänische, Norwegische, Tschechische und Italienische übersetzt, in deutscher Übersetzung erschien lediglich Arabella the Awful (deutscher Titel Arabella benimmt sich, 1930). Ende 1931 verbrachte sie mehrere Monate in Wien und kehrte danach nach London zurück.[1]
Ein erstes autobiografisches Werk veröffentlichte sie 1935 unter dem Titel The Story-Teller Tells the Truth. Nach dem Umzug zusammen mit ihrem Ehemann in das walisische Seebad Aberdyfi im Jahr 1939 war Berta Ruck bis in die frühen 1960er Jahre auch als Rundfunkjournalistin bei den für Wales bestimmten regionalen Hörfunkprogrammen der BBC tätig. Bei der Auswahl ihrer Sujets ging Ruck mit der Zeit: Während ihre frühen, zu Beginn des Ersten Weltkriegs erschienenen Werke noch in der Gesellschaft der Edwardischen Ära spielen, bezieht sich ihr letzter Roman Shopping for a Husband von 1967 auf eine in der britischen Öffentlichkeit der 1960er Jahre populäre Heiratsvermittlungsagentur.[2] 1970 strahlte die BBC die Fernsehdokumentation Yesterday's Witness aus, in der Berta Ruck über ihre Jugend in den 1890er Jahren berichtete. In ihrer letzten Lebensphase schrieb Ruck vier Bücher mit autobiografischen Reminiszenzen, darunter ihre Autobiografie A Trickle of Welsh Blood (1967). Mit der Geschichte ihrer Vorfahren (Ancestral Voices) gab sie 1972 ihr letztes Buch heraus. Wenige Tage nach Vollendung ihres 100. Lebensjahres starb Berta Ruck in ihrem Haus in Aberdyfi.
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