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Deutscher Historiker (geb. 1949) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bernhard H. Bayerlein (* 1949 in Wiesbaden) ist ein deutscher Historiker und Romanist.[1] Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt die Geschichte des deutschen und internationalen Kommunismus sowie der Kommunistischen Internationale und die europäische Zeitgeschichte der Zwischenkriegszeit.
Bayerlein wuchs im Rheingau auf, wo er bereits als Jugendlicher eine enge Verbindung zum Nachbarland Frankreich entwickelte.[2] Nach dem Abitur in Wiesbaden studierte er Geschichte, Philosophie und romanische Sprach- und Literaturwissenschaft an den Universitäten in Mainz, München, Heidelberg, Coimbra, Toulouse sowie an der Ruhr-Universität Bochum, wo er 1980 den Magisterabschluss erlangte. Ebenfalls dort wurde er 1989 mit einer Arbeit über die Stalinisierung der Kommunistischen Internationale promoviert. 2015 schließlich erfolgte seine Habilitation à diriger des recherches an der Universität von Burgund in Dijon.
Neben längeren Tätigkeiten als Forscher in Portugal, in der Schweiz (als Mitherausgeber von Archivmaterialien aus dem Nachlass von Jules Humbert-Droz) und an den Universitäten in Aachen und Köln, sowie als Gastwissenschaftler und -professor in Spanien, Frankreich, Mexiko und Brasilien,[3] war Bayerlein von 1999 bis 2010 am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung tätig,[4] wo er in Zusammenarbeit mit Hermann Weber mehrere Archiveditionen im Auftrag der Deutsch-Russischen Historikerkommission herausgab.[5] Seit den frühen 1990er Jahren unternahm Bayerlein regelmäßige Forschungsreisen nach Moskau, wo er sich für den Erhalt und die Digitalisierung des im Russischen Staatsarchiv für sozio-politische Geschichte aufbewahrten Komintern-Archivs einsetzte.[6] Die Initiative mündete in der vom Internationalen Archivrat koordinierten, vom Europarat unterstützten Digitalisierung großer Teile des Archivs.[7] Bayerlein ist Mitherausgeber des Jahrbuchs für Historische Kommunismusforschung und des International Newsletter of Communist Studies.[8]
Gegenwärtig ist Bayerlein Honorary Senior Researcher am Institut für Soziale Bewegungen an der Ruhr-Universität Bochum. Er lebt in Köln.
Bayerleins Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte des internationalen Kommunismus und der Kommunistischen Internationale, des Stalinismus und seiner internationalen Dimensionen, des antifaschistischen und antistalinistischen Exils, der deutsch-französischen Beziehungen, der europäischen Zeitgeschichte mit besonderer Berücksichtigung Portugals, Spaniens und Frankreichs, sowie der vergleichenden Politikwissenschaft (Semipräsidentialismus).
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