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deutscher Angehöriger der autonomen Szene Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bernd Langer (* 1960 in Bad Lauterberg) ist ein früherer Angehöriger der autonomen Szene, Künstler und Autor.
Langer ist seit 1977 mit der autonomen Szene verbunden. Er war an militanten Aktionen ebenso beteiligt wie an der Organisierung der autonomen Antifa-Bewegung in Bad Lauterberg, dem Westharz, Eichsfeld, Göttingen und Umgebung.
Daneben spielt die Kunst in seinem Leben eine große Rolle. Mit anderen initiierte er Mitte der 1980er Jahre KuK (Kunst und Kampf), eine Initiative, die einen neuen Kunstbegriff propagierte und in deren Rahmen überwiegend Plakate, aber auch Ölgemälde entstehen, die von Staatsschutzorganen zunehmend verfolgt wurden.
Ende der 1980er setzte sich Langer für die Entwicklung einer Bündnispolitik von Autonomen mit etablierten politischen Organisationen (Gewerkschaften, Die Grünen usw.) ein. Bundesweit hat er von 1981 bis 1989 in der Norddeutschen Antifa-Koordination mitgewirkt, aus der die erste bundesweite Antifa-Struktur entstand. In den 1990er Jahren war er bekanntes Mitglied der Autonomen Antifa (M) in Göttingen, die ein Teil der Antifaschistischen Aktion/Bundesweite Organisation (AA/BO) war. 1995 war er einer von 17 Angeklagten in einem Verfahren gegen die Autonome Antifa (M) wegen Bildung von bzw. Werbung für eine kriminelle oder terroristische Vereinigung (§129 bzw. §129a StGB). Das Verfahren war das damals größte, das in der Bundesrepublik gegen die linke Szene geführt wurde. Die Ermittlungen und die Anklage basierten u. a. auf einem Plakat von KuK und wurden erst 1996 nach einem Vergleich mit der Staatsanwaltschaft eingestellt.
Seit 2001 lebt Langer in Berlin. Einen Schwerpunkt seines Wirkens bilden in den letzten Jahren die Auseinandersetzungen mit der Geschichte der revolutionären, antifaschistischen Bewegung, genauso wie die Kunst sein zentrales Anliegen bleibt. Unter anderem trat er 2007 bei der Initiative „48 Stunden Neukölln“ mit einer Ausstellung seiner Ölgemälde in Erscheinung. Weitere Ausstellungen fanden 2009 in der Ladengalerie der Jungen Welt und im Kunsthaus Tacheles in Berlin statt.
1997 erschien sein Buch „Kunst als Widerstand“, in dem die Arbeiten von KuK und ihre Verfolgung dokumentiert sind. 2004 folgte Bernd Langers autobiographischer Roman „Operation 1653 - Stay rude, stay rebel“. Im September 2009 kam der Katalog zur Ausstellung „Die Kunst geht weiter“ im Tacheles heraus. Sein Buch „Revolution und bewaffnete Aufstände in Deutschland 1918 - 1923“ ist seit März 2010 erhältlich.
Im September 2015 wurde Bernd Langer wegen Billigung einer Straftat und Störung des öffentlichen Friedens zu einer Geldstrafe von 500 Euro verurteilt. In einem Interview[1] hatte er einen 1994 begangenen Anschlag auf die neu-rechte Wochenzeitung Junge Freiheit als „eine Superaktion“ bezeichnet. Langer kündigte an, in Berufung zu gehen.[2] Im Dezember 2017 wurde Bernd Langer letztinstanzlich vom Berliner Kammergericht freigesprochen.[3]
Bernd Langer meldet sich auch in tagespolitischen Medien zu Wort, so in der jungen Welt,[4] der taz oder dem Neuen Deutschland.
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