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Als Bergemauer bezeichnet man im Bergbau einen aus Bergematerial gemauerten Grubenausbau.[1] Die Mauern werden in trockener Bauweise erstellt.[2] Bergemauern können als nachgiebiger Ausbau entweder anstelle von Holzkästen oder Bergekästen[3] oder in Kombination mit diesen Kästen eingesetzt werden.[4] Bergemauern können ein mehrfaches des Druckes von Holzkästen aufnehmen.[5]
Die trockene Mauerung unter Verwendung von Bergematerial wurde überwiegend ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts angewendet.[6] Die Bergleute nahmen an, dass der für die Fugen erforderliche Mörtel bereits nach kurzer Zeit durch das Grubenwasser herausgewaschen würde, und verzichteten aus diesem Grund auf seine Verwendung.[7] Diese Form der Mauerung mittels Bergematerial wurde bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts hauptsächlich verwendet.[8] Da sich jedoch die Annahme, dass die Mörtelfugen ausgewaschen würden, im praktischen Betrieb nicht bestätigt hatte, verlor die trockene Mauerung ihre Bedeutung und wurde überwiegend durch die nasse Mauerung ersetzt.[7] Für nachgiebige Ausbaue wurden Bergemauern auch weiterhin verwendet.[3] Insbesondere dort, wo Grubenholz nicht in ausreichender Menge vorhanden war, nutzte man die beim Betrieb anfallenden Steine für die Erstellung von Bergemauern.[9] Bergemauern sollten in der Regel eine Mindestmauerstärke von 0,8 Metern haben.[10] Je nach Erfordernis kann die Mauerstärke aber auch bis zu sechs Meter betragen.[11] Für die Mauer können nicht alle Steinsorten verwendet werden.[7] Es sollten hierfür Steine verwendet werden, die fest sind und nicht verwittern.[8] Außerdem sollten sich diese Steine, mittels Handgezähe, leicht in passende Platten schlagen lassen.[7] Des Weiteren dürfen die Steine Feuchtigkeit zwar aufsaugen können, sollten sich aber trotzdem durch die Feuchtigkeit nicht aufblähen.[8] Gut geeignet sind Steine aus Materialien wie sehr festem Sandstein, Gneis und Grauwacke.[8] Mittelmäßig geeignet sind Kalksteine, Granit, Basalt und weichere Sandsteine.[6] Ungeeignet sind Materialien wie Mergel, Schiefer und Ton.[8]
Zur Vorbereitung muss die Sohle in dem Bereich, in dem die Bergemauer erstellt werden soll, bis auf das feste Liegende ausgestollt werden. Anschließend wird die Bergemauer standsicher hochgebaut.[10] Hierfür werden geeignete Steine verwendet, die an den Auflageflächen eine möglichst ebene Oberfläche haben.[6] Außerdem sollten die Steine möglichst groß sein, da sich diese Steine haltbarer miteinander verbinden als kleine Steine.[9] Kleine Steine sind ebenfalls ungeeignet, da sie nur kleine Räume ausfüllen.[6] Gut geeignet sind hier flache Bergebrocken.[10] Die Steine werden so aufeinander geschichtet, dass keine senkrechten Fugen übereinander stehen, sondern die unteren Fugen immer von einem Stein überdeckt wird.[9] Des Weiteren muss die Mauer auch in der Tiefe ordnungsgemäß erstellt werden. Damit die Bergemauer fest und tragfähig wird, müssen die Lücken zwischen den Steinen mit Feinmaterial ausgefüllt werden.[1] Hierzu wurde früher Moos verwendet.[9] Es wurden aber auch Letten zur Verbindung der Steine in die Fugen gefüllt.[12] Später verwendete man zum Auffüllen der Fugen Materialien wie Sand oder Schutt.[13] Soll bei der Bergemauer die Nachgiebigkeit gegenüber Druck gesteigert werden, so lässt sich dieses durch Holzeinlagen bewerkstelligen. Hierfür werden in relativ gleichmäßigen Abständen Holzkästen in die Bergemauer integriert.[3]
Bergemauern werden für verschiedene Aufgaben genutzt.[11] Im Schieferbergbau wurden die anfallenden Berge genutzt, um die Strecken oder Stollen mittels Bergemauern abzusichern. Hierfür wurden oftmals sehr lange Bergemauern an den Stößen hochgezogen.[14] Im Steinkohlenbergbau wurden Bergemauern anstelle von Streckenbegleitdämmen als Schutz des Streckensaumes und der darüberliegenden Strecken eingesetzt.[11] Ein weiterer Verwendungszweck ist die Unterstützung des Streckenausbaus.[10] Hier wurden die Bergemauern als Dammmauer im unteren Stoßbereich eingebaut und der eigentliche Ausbau daraufgestellt.[1] Des Weiteren wurden Abschlussdämme von abgeworfenen Grubenbauen aus einer Bergemauer mit davorgestelltem Lehmknüppeldamm hergestellt.[15] Letztendlich nutzte man auch dicht verpackte und mit Letten luftdicht verschlossene Bergemauern, um Brandfelder vom restlichen Grubengebäude abzutrennen.[12]
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