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BenQ Mobile
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Die BenQ Mobile GmbH & Co. OHG war eine Tochter des taiwanischen Elektronikherstellers BenQ. Sie entstand durch die Übernahme der Mobilfunksparte Siemens Mobile der Siemens AG und die Zusammenlegung mit der eigenen Telekommunikationssparte. Damit stieg BenQ schlagartig zu einem der größten Markenhersteller für Mobiltelefone in der Welt auf.[4][5]
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Übernahme von Siemens Mobile und Gründung von BenQ Mobile
Im Jahr 2005 übernahm BenQ die Mobiltelefon-Sparte der Siemens AG und legte diese mit der eigenen Telekommunikationssparte zusammen. Der neue Unternehmensbereich wurde seit dem 1. Oktober 2005 unter dem Namen BenQ Mobile GmbH & Co. OHG mit Firmensitz in München geführt. Dieser beschäftigte etwa 6000 Mitarbeiter weltweit und war damit zeitweise der größte Geschäftsbereich von BenQ. Der Transfer kostete Siemens 350 Millionen Euro, plus 50 Millionen in Aktienanteilen an BenQ.[6]
Das erste Jahr
BenQ Mobile durfte durch ein Lizenzabkommen in den ersten Jahren Geräte unter dem Doppelnamen BenQ-Siemens herstellen und vermarkten, bevor alle Produkte spätestens 2010 nur noch die eigene Marke BenQ tragen sollten.[7][8]
Die Frage, ob BenQ die Übernahme der Siemens-Handysparte finanziell verkraften kann, galt als offen. Entwicklungen wie die Schließung des Standorts in Ulm, der Verkauf des Standorts in Aalborg (Dänemark) an den Konkurrenten Motorola, die Ankündigung eines geplanten Abbaus von ca. 500 Mitarbeitern in Deutschland und das Nachgeben des Marktanteils von ca. 5 auf 3,5 Prozent zeigten schnell, dass BenQ vor gewaltigen Problemen bei der Sanierung des von Siemens übernommenen Geschäftsbereichs stand.
Insolvenz
Eigenen Angaben zufolge steckte BenQ mehr als 800 Millionen Euro in die deutsche Tochter, die dennoch weiter stetig Marktanteile verlor. Daraufhin stellte der Mutterkonzern weitere Zahlungen ein und BenQ Mobile Deutschland stellte am 29. September 2006 einen Insolvenzantrag. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters Martin Prager bestätigte, dass am 2. Januar 2007 das offizielle Insolvenzverfahren durch das Amtsgericht München eröffnet wurde. Die Produktion und der Betrieb wurden am 31. Dezember 2006 stillgelegt.[9][10] Am 24. Februar 2007 meldete die Süddeutsche Zeitung, dass der letzte potentielle Investor abgesprungen sei und das Unternehmen nun zerschlagen wird.[11]
Vom 11. bis 15. Juni 2007 wurden die Produktionsanlagen und Einrichtungen des Werks in Kamp-Lintfort versteigert.[12] Das Gelände des Werks wurde im Oktober 2008 von Walter Hellmich erworben und war als Standort der späteren Hochschule Rhein-Waal im Gespräch, welche sich dann allerdings in Kleve angesiedelt hat.[13]
Die 3000 BenQ-Mitarbeiter wurden nach Aussagen eines Sprechers des Siemens-Konzerns noch bis 2009 bei der Stellensuche im Siemens-Konzern gegenüber externen Kandidaten bevorzugt behandelt. Außerdem wurde ein Hilfsfonds eingerichtet, um die Mitarbeiter auch finanziell zu unterstützen. BenQ und der Siemens-Konzern standen wegen der drohenden Arbeitsplatzverluste in den ehemaligen Siemens-Werken in der Kritik.[14] Für die 3300 entlassenen Mitarbeiter sollten ab dem Frühjahr 2008 öffentliche Gelder in Höhe von 12,8 Mio. Euro aus dem Europäischen Globalisierungsfonds für Umschulung und Wiedereingliederung bereitgestellt werden.[15]
Ein wichtiger Streitpunkt im Insolvenzverfahren war die Frage ob BenQ eine Summe von 504 Millionen Euro illegalerweise von BenQ Mobile abgezweigt hatte, kurz bevor die Tochtergesellschaft Insolvenz anmelden musste.[16][17] Die rund 4350 Gläubiger, die Forderungen in Höhe von knapp 1,2 Milliarden Euro gegen die insolvente BenQ Mobile GmbH & Co. OHG angemeldet hatten, planten daraufhin eine Millionenklage gegen den Mutterkonzern BenQ in Taiwan.[18] 2017 wurde berichtet, dass gut 10 Jahren nach der Pleite des Mobilfunkherstellers das Insolvenzverfahren offiziell abgeschlossen wurde. Dabei konnten 98 % der anerkannten Forderungen der Gläubiger bedient werden.[19] Inwieweit es in diesem Zusammenhang zu einer außergerichtlichen Einigung zwischen der BenQ Corporation und dem Insolvenzverwalter kam ist unklar.
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Produkte
Zusammenfassung
Kontext
E71 und EL71 waren reine Siemens-Entwicklungen. Das E71 wäre wahrscheinlich als S85 und das EL71 als SL85 auf den Markt gekommen, doch die Nomenklatur von BenQ verhinderte dies. Das EL71 war die Slider-Version des E71, welches ein klassisches Barphone war. Das E71 hatte ein Radio integriert, das EL71 stattdessen eine LED-Fotoleuchte, die auch als Taschenlampe genutzt werden konnte. Das EL71 ist optisch mit dem EF81 verwandt, das E71 hat ein eigenes Design, das sehr an das S35i und ME45 erinnerte. Das EL71 hatte eine Aluminium-Schale, das E71 eine besondere Lackierung, auf der Fingerabdrücke sehr schlecht erkennbar sein sollten.
Das EF81 war ein UMTS-Mobiltelefon. Ein flaches Klapp-Handy (Tiefe 15,9 mm) mit Funktionen wie Videotelefonie und einer 2-Megapixel-Kamera. Auch über einen MP3-Player und Videoplayer verfügte das Gerät. Das Innendisplay hatte 240 × 320 Pixel und stellte 262.144 Farben dar. Das Gehäuse bestand außer Kunststoff auch aus Magnesium, gebürstetem Edelstahl und einem Display aus gehärtetem Mineralglas. Das Gerät wurde im Dezember 2005 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das EF91 verfügte als erstes Gerät weltweit über HSDPA (High Speed Downlink Packet Access), ein weiterentwickeltes Datenübertragungsverfahren des Mobilfunkstandards UMTS. Darüber hinaus beinhaltete das Mobiltelefon eine 3,2-Megapixel-Digitalkamera mit Autofokus und weitere Multimedia-Funktionen. Das Gerät kam im August 2006 auf den Markt.

Das S68 war ein 13,2 mm dünnes Handy. Es war aus gebürstetem Aluminium gefertigt und hatte ein transflektives Display mit 262144 Farben.
Das S88 war ein Multimedia-Mobiltelefon mit einem 2,0 Zoll großen Active-Matrix-OLED-Display mit 262.144 Farben und 176 × 220 Pixeln. Es verfügte über Funktionen wie: 2,0-Megapixel-Kamera mit Autofokus und 16-fach-Digitalzoom, Musikplayer (MP3, AAC+, AMR) und MicroSD-Slot, 3D-Surround-Sound und Equalizer, Microsoft-Outlook®-Synchronisation, Videowiedergabe, Videoaufnahme, Mediaplayer, GPRS, Bluetooth, digitalisierte Sprachaufnahme und programmierbare Softkeys. Das Gerät war ab April 2006 in den Farben Brilliant Black und Astral White erhältlich. Aufgrund der insgesamt geringen Qualität verkaufte sich das S88 nicht besonders gut und war trotz ähnlicher technischer Daten für gut den halben Preis eines Sony Ericsson K750i erhältlich.
Von den vorgestellten Geräten wurden das S88 und das EF91 durch die Leitung von BenQ entwickelt. Die Software wurde von vielen Siemens-Kennern als langsam und instabil beschrieben, wohl ein Grund, warum die Geräte sich nicht besonders großer Beliebtheit erfreuten.
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Weblinks
Commons: BenQ Mobile – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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